Kapitel 11

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Taeyong Pov
Taeyong wollte erst die Hilfe des Jüngeren nicht annehmen, redete ihm ein, dass er nicht krank war, sondern alles bloß Erschöpfung wäre, doch der andere würde keine Ruhe geben, weshalb er schließlich aufgeben musste. Unterwegs witzelten sie etwas rum, wobei der Hellblonde Ten gerne mit dessen Sorgen neckte.

Sie erreichten ein bewaldetes Gebiet, in dem sich Taeyong ehrlich gesagt nicht oft aufgehalten hatte. Kurz bevor sie besagtes 'Versteck' erreichten, konnte der Größere sich doch noch aus Ten's Hilfestellung lösen, obwohl ihm zugegeben noch etwas schwindelig war. Derweil fiel ihm wieder ein, dass er Ten gar keine Aufgabe gegeben hatte. Was also hatte der andere in seinem Rucksack verwahrt? Neugierig musterte Taeyong diesen kurz, ehe er wieder geradeaus sah, um nicht gegen einen Baum zu laufen. Aber warum war er dann hier? Der Blonde bekam eine Gänsehaut, als er erkannte, dass er absolut keinen Grund hatte hier zu sein. Außer den, dass er gerne Zeit mit dem Jüngeren verbrachte und sich bei diesem recht wohl fühlte, weil er nicht all seine Handlungen und Schritte voraus planen oder einen gewissen Eindruck hinterlassen musste. Er war gewissermaßen frei. Und so fühlte es sich auch an.

Ten Pov
Das Befreien von Taeyong kommentierte der Thailänder mit einem kurzen Schmollen, doch ließ es gut sein. Er zwang ihn zu nichts. "Da vorn ist es. Ich hoffe du kommst die Leiter hoch, sonst muss ich dein Popöchen da hoch drücken.", lachte der Schwarzhaarige und ging voran, um die besagte Leiter hochzuklettern. Der Jüngere hatte viel mitgedacht, denn die Tür zum Häuschen hatte er mit einem Schloss verriegelt, welches er mit einem Schlüssel öffnete und somit die Klappe aufstieß. Den Rucksack warf er schon mal vor, ehe er sich auf die Kante des Bodens setzte und Taeyong wieder Hand hinhielt. „Soll ich dir hoch helfen? Prinzessin Yongie.", schmunzelte er und zwinkerte ihm spaßhalber zu.

Taeyong Pov
Tatsächlich erblickte Taeyong im selben Moment, wie Ten sprach, das alte Baumhaus. Es könnte schöner sein - von Moos bedeckt und mit morschen Dach - doch es war sicherlich ein gutes Versteck. Für so jemanden wie Ten zumindest. Taeyong würde sich dort oben auf Dauer nicht wohlfühlen; vorallem im Wald nicht. Da hatte er die alte Fabrik, die der Miliz als Hauptquartier diente, schon lieber.
Der Ältere kletterte nach ihm hoch und machte bloß "pff", als Ten ihm anbot, ihm hochzuhelfen. Zumal er den anderen noch Prinzessin nannte. "Manchmal solltest du einfach die Klappe halten.", meinte Taeyong und zog sich das letzte Stück selbst hoch. Die Worte könnte genauso gut an sich selbst gerichtet sein. "Es kommen nämlich nur seltsame Worte raus." Schließlich setzte er sich neben den anderen an die Kante und blickte kurz hinunter, bevor er dann den Schwarzhaarigen ansah. "Also hier bist du all die Tage lang, huh?" Leicht nickend blickte Taeyong sich nach hinten um.

Ten Pov
Gespielt beleidigt zog er die Hand zurück und verschränkte dafür die Arme. „Du aber auch. Prinzessin.", schmunzelte er und schupste ihn etwas weg, um die Leiter hochzuziehen und die Klappe wieder mit dem Schloss zu schließen. Doch drückte er es natürlich nicht ganz zu, damit man im Notfall noch schnell rauskam. „Jetzt.. kommt keiner mehr rein. Fühl dich wohl." Ein paar mal klopfte er auf Taeyong's Schulter, bevor er an ihm vorbei ging, seinen Rucksack schnappte und sich auf die  Matratze setzte. Die hatte er sich aus dem Krankenhaus bis hierher geschleppt. Jedoch wusste er noch immer nicht wie er diese - abgesehen von gefundenem Febreze - behandeln sollte.

"Hier, ich hab noch ein paar Sachen für dich... Ich weiß nicht, ob es dir was bringt. Das hier hab ich im Krankenhaus gefunden und es ist noch nicht abgelaufen..", murmelte Ten vor sich hin und holte einen kleinen Container mit Schlaftabletten heraus. "Du bekommst wenig Schlaf. Deswegen dachte ich.. könntest du das mal ausprobieren. Wach bleiben ist auch nicht gesund. Da hilft es dir auch nicht, Tagebucheinträge zu schreiben." Ein wenig musterte er die Verpackung nochmals, ehe er sie zur Seite legte und nach dem nächsten Teil griff. Vorsichtig zog er es heraus und musterte dessen glänzende Klinge etwas. Es war ein ziemlich elegantes Messer, welches der Thailänder gefunden hatte. Und da er es selbst nicht benutzen konnte, wollte er es dem anderen geben.

❛ Infected love ❜  - TaetenWhere stories live. Discover now