Kapitel 17: Paris

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„Bist du fertig?", fragt mich James, der auf meinem Sofa sitzt und auf mich wartet. Ich nicke und nehme mein Koffer, den ich gerade so zubekommen habe. James nimmt mir den direkt ab und wir verlassen meine Gemächer. Wir werden zum Flughafen gebracht und es dauert nicht lange bis wir alle Kontrollen durch sind. Man begleitet uns durch Hintereingänge was den Aufenthalt am Flughafen um einiges verkürzt. Wir waren innerhalb von einer halben Stunde im Privatjet der Königsfamilie. Ich war noch nie geflogen, nicht einmal vorstellen konnte ich mir, wie es ist in einem Flugzeug zu fliegen. Doch als es dann losging sah ich den gesamten Start aufgeregt aus dem Fenster. Nervosität stieg in mir und die pure Faszination, darüber was Menschen sich alles möglich gemacht haben. „Und willst du was Essen in der Zwischenzeit?", bringt mich James in die Realität, nachdem wir gestartet sind. Ich schüttelte bloß den Kopf und sah weiter aus dem Fenster. „Bringen sie uns bitte zwei Sandwiches.", bat er die Stewardess. Ich schaue ihn genervt an, worauf er nur mit seinen Schultern zuckt. „Wir sind gleich direkt unterwegs. Ich weiß nicht wann wir heute dazu kommen was zu essen.", und schon hört er sich an wie mein Vater, was mich jedoch direkt zum Lachen bringt.

Wir flogen nicht viel mehr als eine Stunde, bis wir landeten. Auch in Paris waren wir schnell draußen und wurden mit einem Auto erwartet. „Wohin willst du zuerst? Zum Eifelturm? Dem Louvre?", ist das erste, was mich James fragt, als wir ins Auto steigen. Das Einzige was ich schaffte rauszubringen war "Louvre."
"Dann auf zum Louvre.", wiederholte er, damit der Fahrer es auch hörte. Ich sah die ganze Fahrt aus dem Fenster. Konnte nicht fassen, wie schön Paris auf den ersten Blick war. "Ich war noch nie im Ausland.", hörte ich mich sagen. "Wie jetzt?", fragt James jedoch nur verwundert, was mich leicht zum Schmunzeln brachte. Ist ihm nicht schon aufgefallen, wie faszinierte ich vom Fliegen war? „Mein Vater hatte nie Zeit dafür.", erkläre ich ihm. Er überlegte kurz und realisierte dann erst. „Bist du also noch nie geflogen?" Ich schmunzle mit einem Kopf Schüttler.

Das Auto blieb nach einer weiteren Strecke stehen, als wir ausstiegen, war vor uns Louvre. „In echt ist es nochmal um einiges schöner.", war das Einzige was ich in dem Moment rausbringen konnte. Auf James Gesicht bildete sich ein breites Lächeln, was er versuchte zu Unterdrücken. Er strahlte förmlich und das zu verstecken könnte schwer werden. Sein lächeln war keine Seltenheit, bloß hatte ich oft das Gefühl, er würde es sich aufzwingen.

„Sollen wir rein?", bot er mir an, was ich nickend annahm. „Aber haben wir auch Zeit dafür?"
„Wir müssen nur später ein Treffen, aber davor haben wir noch Zeit.", erklärt er, worauf ich mit einem breiten Lächeln nicke.
Den Restlichen tag haben wir Paris bis in den Abend genossen. Doch langsam kam der Abend und wir waren auf dem Weg zum Hotel zurück. Er drückte mir im Gang ein Schlüssel in die Hand. „In deinem Zimmer hängt ein Kleid, dass du bitte zum Treffen anziehst, ich hole dich in einer Stunde ab.", sagt er, bevor er in sein Zimmer ging, was neben meinem lag.
Ich ging rein und das Zimmer war ziemlich groß für eine einzelne Person. Im Schlafzimmer stand ein großes Bett und ein riesiger Kleiderschrank, ich öffnete den und da drin hing das Kleid. Ich wollte mich gerade anfangen fertig zu machen, als ich von einem Klopfen gestört wurde.
„Sie sind Miss Olson?", fragte er und trat nach meinem kurzen nicken von mir, mit einen großen Koffer in mein Zimmer. "Ich soll mich um ihre Haare und ihr Make-up kümmern.", setzt er fort und bereitet alles im Zimmer vor. Alles war komplett durchdacht und geplant. Sogar mein erscheinen.

Längere Zeit später klopft es nochmal an der Tür und diesmal war es James der an der Tür war. Ich öffnete die Tür und er sah mich bloß mit großen Augen an. „Du siehst fabelhaft aus.", kommt es erstaunt von ihm. „So kannst du dich auch als meine Begleitung sehen lassen.", fügt er hinzu, was mich dazu bringt ihm mit meiner Faust in den Bauch zu Boxen. „Wer hat gesagt, dass ich deine Begleitung bin?", antwortete ich ihm und schließe die Tür hinter mir.
„Es ist ein wichtiges Treffen aller zukünftiger Herrscher, aus allen möglichen Dimensionen und Ländern. Wenn dich jemand fragen sollte, wer du bist, sag du bist eine gute Freundin von mir.", erklärte er mir die Situation.
Die Fahrt verlief sonst sehr ruhig, mir kam es so vor als würde James etwas auf dem Herzen liegen. Er redete viel ruhiger als sonst und antwortete auch nur in kurzen Sätzen.
Der Wagen hielt an und mir wurde die Tür geöffnet. Ich stieg aus und vor mir ein Schloss, es war nicht größer als zu Hause, aber trotzdem nicht gerade klein. James reicht mir seine Hand und zusammen geht es Richtung des Schlosses. „Geh mit niemandem irgendwohin, ohne mir Bescheid zu sagen!", befehlt er mir mit einer strengen Stimme, die ich zuvor noch nie von ihm hörte. Ich ignoriere jedoch die Aussage, was jedoch nicht mein Klügstes handeln war. 

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