Kapitel 32

7.6K 217 9
                                    

Das nervtötende Klingeln meines Weckers riss mich aus dem Schlaf, stöhnend rollte ich mich zur Seite und schlug mit geschlossenen Augen ein paar mal auf mein Handy in der Hoffnung ich wurde den Stopp Knopf treffen, doch natürlich waren alle meine Bemühungen umsonst und ich öffnete schlussendlich doch widerwillig meine Augen.

Gähnend rappelte ich mich auf und schlürfte durch das Zimmer in mein Kleiderzimmer; riss mir ein ekliges Frühlingskleid von einem Kleiderbügel und ging in meine Regendusche.

Wenn ich mich für eine Sache in meinem Leben entscheiden müsste die ich dann bis zum Ende meines Lebens machen müsste dann wäre es in meiner Dusche zu AmiRap zu viben.

Doch selbst das musste mir meine Mutter zerstören als sie energisch gegen die Tür meines Badezimmers klopfte und zu mir herein rief was das doch für furchtbare Musik sei und das ich diese doch bitte leiser stellen sollte, kurz überlegte ich ob den Rap aus Provokation lauter machen sollte, doch heute war ein besonderer Tag also entschloss ich mich dagegen.

Stattdessen schaltete ich die Musik mit der Fernbedienung an der Anlage leiser und machte mich weiter fertig, nachdem ich das Kleid angezogen und mich geschminkt hatte lies ich meine Haare nur noch locker über meine Schultern fallen und sah mich dann an.

Ich sah ein bisschen aus wie früher, als ich 5 war und alle Geschäftspartner meines Vaters ihm immer gesagt haben was für eine süße Tochter er doch hätte, er hatte es immer nur in ihrer Anwesenheit erwidert.

Ich verdrängte meine Erinnerungen in die letzte Ecke meines Kopfes und lief herunter in die Küche. Machte mir mein Essen für den Tag, IceCoffe und stellte sogar noch die Tassen für meine Eltern hin. Versteht mich nicht falsch ich hatte keinerlei Hoffnung was diese Menschen anging aber ich musste mich an diesem Tag immer mit ihnen gut stellen.

Pfeifend verlies ich das Haus und lief zu Fuß zur Schule, hörte dabei Musik und entspannte mich einfach. Heute würde ein guter Tag werden, das musste er einfach!

***

Da wir in Englisch demnächst Präsentationen über "sozial kritische Themen" hielten, was in meiner Klasse hieß ein Bild von dem Ukrainischen Straßenhund der FAST für den Kauf in Betracht gezogen HÄTTE WERDEN KÖNNEN, zu zeigen und gespielt zu weinen.Das wird lustig.

Nach der Ankündigung der Präsentationen bekamen wir unseren üblichen Berg Hausaufgaben auf und wurden dann endlich von dem Lehrer befreit, beinahe freudestrahlend verschwand ich aus dem Schulgebäude und da stand er...

Ich sprang direkt in seine offenen Haare und vergrub mein Gesicht an seinem Hals, er roch wie immer nach zarten Rosen und Lavendel, seine Haare waren noch immer genauso weich wie letztes Mal nur etwas größer er mein Bruder geworden.

„Hey Keyla", lächelte er mich warm an und direkt begann die Mauer mein Herz einzustürzen. „Hey Großer",grinste ich und schloss meine Arme erneut um seinen Bauch.

„Ich hab dich vermisst Nathan",murmelte ich gegen sein Shirt und zog ihn nur noch näher an mich. „Ich dich doch auch",lachte er herzlich auf und ging daraufhin irgendwann mit mir zu seinem Wagen.

Der schwarze McLaren Senna wurde von meinem Bruder ganz liebevoll Baby getauft, lächelnd ging ich auf den Wagen zu und strich mit einem Finger über den glänzenden Lack um meinen Bruder zu triggern und das klappte offensichtlich.

„Du schaffst es wirklich immer wieder das ich dich nach 5 Minuten wieder hasse",brummte er aber sein genervtes Gesicht wich sofort einem warmen Lächeln. Er deutete mir mit einem Nicken an das ich in den Wagen steigen sollte und schlug mir dabei vor etwas essen zu gehen.

Ca. 1 Stunde später fuhren wir mit dem McLaren bei einem kleinen Italiener im Obergeschoss eines Wolkenkratzers vor, wir liebten diesen Laden! Hier hatten immer die Geschäftsessen unseres Vater's stattgefunden, da dieses Restaurant nur für Politiker und deren Familien war hatten wir uns auch niemals besonders komisch gefühlt, alle um uns herum kannten die Art unseres Lebens, wie abgefuckt alles daran war.

„Du wirst in deinen Gedanken wieder nostalgisch mh?" „Nein stimmt garnicht",lachte ich verräterisch und schlug ihm gespielt beleidigt auf den Arm. „Keyla ich komm nachher nicht mit Nachhause", flüsterte Nathan mir zu und für einen Moment riss mir das den Boden unter den Füßen weg.

„Aber...-" ,ich unterbrach mich selbst. Irgendwie verstand ich ihn ja, auch wenn es schmerzte meinen großen Bruder den einzigen Tag den wir in Monaten zusammen hatten nicht bei mir zu wissen, wusste ich das es das beste für ihn war.

„Ich versteh dich", sagte ich deshalb bestimmt und lächelte ihn an; „Ist schon okay" „Wirklich?", fragte er mich mitfühlend, doch nachdem ich ihm versichert hatte das alles gut war lies er endlich nach und wir beendeten unseren Weg zum Restaurant.

***

Wir saßen an einem wunderschönen Tisch am Fenster und aßen das Vorspeisen Brot, es gab wirklich nichts auf der Welt das ich lieber aß als Vorspeisen Brot, um ehrlich zu sein mochte ich es sogar lieber als die Hauptspeisen. Du bist komisch, danke ich weiß.

„...naja und dann wollte ich aufstehen um mich halt zu verabschieden, aber bin direkt auf eine Bank gefallen, hab die umgerissen UND nh paar Gläser vom Tisch hab ich gleich mit runtergerissen.", beendete mein Bruder lachend seine Erzählung während ich mich vor lachen fast verschluckte.

Es dauerte eine Weile bis ich mich mit von lachtränen gefüllten Augen beruhigt hatte und einen Schluck Wasser trank und dann spürte ich plötzlich diesen Blick auf mir... meine Haut fühlte sich an als würde sie in Flammen stehen, mein Herz schlug mit jeder Sekunde immer schneller und der Drang einfach hinzugucken war unheimlich stark.

Ich setzte also einen kalten Blick auf und drehte meinen Kopf minimal und wirklich langsam zur Seite. „Oh scheiße"

In love with a memberWhere stories live. Discover now