~Robert's Rebellion~

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"Eure Hoheit" Es war noch mitten in der Nacht, als Ser Dayn an unsere Tür klopfte. Er wartete nicht auf eine Reaktion Rhaegars, sondern betrat einen Moment später das Zimmer, gefolgt von Zara und Ser Hohenturm.

"Ein Rabe ist gerade angekommen. Eine Nachricht von Robert." Ser Dayn reichte Rhaegar eine Pergamentrolle und eine Kerze.

"Worum geht es ?", wandte ich mich an Rhaegar, welcher sich aufgesetzt hatte und die Nachricht studierte. Er antwortete mir nicht. Stattdessen wandte er sich direkt an Ser Dayn.

"Sendet einen Raben an Ser Barristan in Königsmund. Es ist so weit. Alle möglichen Truppen sollen mobilisiert werden." Ser Dayn nickte und verließ augenblicklich das Zimmer. Ser Hohenturm und Zara folgten ihm.

"Rhagear, was ist geschehen ?" Ich versuchte nach seiner Hand zu greifen, aber zum ersten Mal zog er sie zurück. Ein seltsamer Ausdruck hatte sich in sein Gesicht geschlichen. Er schien besorgt, aber auch gefasst.

"Der Krieg ist nun nicht mehr zu ändern. Wenn Ser Hohenturms Berechnungen stimmen, dann werden sich unsere Armeen mit Roberts etwa in Höhe des Tridents treffen. In diese Richtung zieht er seine Armeen."

"Aber warum jetzt ?" Ich schüttelte meinen Kopf. "Wir gewinnen gerade. Warum warten, bis Robert seine volle Stärke erreicht hat ?"

"Verstehst du das nicht, es ist der einzige Weg." Dieses Mal drehte er sich zu mir herum. Einen Arm legte er um meine Hüfte, Verzweiflung spiegelte sich in seinem Blick.

"Es ist der einzige Weg. Dort können wir seine Armeen ein für alle Mal besiegen. Es ist das kleinere Übel. Wir müssen jetzt handeln." Er seufzte. "Mein Vater, ich weiß nicht, wie lange die Bürger von Königsmund seine Regierung noch akzeptieren werden. Aber wenn sie Robert als einen besseren König ansehen, dann wird es zu Revolten kommen. Aerys schreckt nicht davor zurück die gesamte Stadt in einem Wutanfall in Schutt und Asche zu legen. Jetzt könnte unsere letzte Chance sein, das Blatt noch zu wenden." Sein Blick wanderte zu meinem immer größer werdenden Bauch.

"Unser Kind wird nicht in einer Welt groß, die durch Krieg geprägt ist. Die Ordnung ganzer Jahrhunderte kann nicht zerstört werden. Dafür werde ich sorgen." Er machte eine Pause und sah mich an.

"Eines Tages werden wir auf all das hier zurückblicken wie einem Traum. "

"Du meinst, wenn ihr mich erst in schicke Kleider gesteckt habt, und ich nichts mehr tun darf, als die gehorsame Königin zu spielen ?" Ich zog eine Augenbraue hoch. Rhaegar lachte und zog mich näher an sich heran.

"Aber du hättest bestimmt ein großes Zimmer, keines, was so klein ist, wie dieses hier." Er machte eine abschätzige Handbewegung.

"Jetzt hast du mich fast überzeugt" Ich schüttelte nur meinen Kopf. "Vielleicht ist eine Königin sein doch nicht so schlimm. Immerhin hätte ich Diener, Mägde und ich müsste meinen Ehemann nur sehr selten sehen. Vielleicht einmal alle zwei Tage ?"

"Das hättest du nicht sagen sollen." Von einem auf den anderen Moment wirbelte Rhaegar mich durch die Luft. Kaum hatten meine Füße wieder den Boden berührt, lagen seine Lippen auf meinen. Ich ließ meine Hände über seinen Oberkörper gleiten, spürte, wie sich die Muskeln unter seinem Hemd abzeichneten. Immer stärker klammerte ich mich an ihm fest. Immer verzweifelter wurde unser Kuss. Wir wussten beide, dass uns nicht mehr viel Zeit blieb. Ich versuchte diesen Gedanken zu verdrängen, versuchte mich auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Rhaegars Berührungen, die Hitze zwischen uns. Aber die Angst, dass ich ihn bald verlieren konnte, blieb bestehen.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich, dass ich Rhaegar nicht umstimmen konnte. Seine Entscheidung, in den Krieg gegen Robert zu ziehen, stand fest. Stattdessen versuchte ich ihn zu unterstützen, soweit ich konnte. Jetzt, wo meine Bewegungen immer schwerfälliger wurden, trainierte Rhaegar mit Ser Dayn oder Ser Oswell. Trotzdem wünschte ich mir, dass ich auch diese Momente mit ihm verbringen konnte. Die Zeit bis zum Aufeinandertreffen der beiden Truppen am Trident schien immer kürzer zu werden. Oft stand ich am Vorplatz und beobachtete wie Rhaegar den beiden trainierte. Selbst, als sie gemeinsam gegen ihn kämpfen, besiegte Rhaegar sie noch bei nahe spielerisch.

~The Dragon and the Wolf~Where stories live. Discover now