~The Dragon and the Wolf~

~Confessions ~

"Ihr seid gekommen", hörte ich eine Stimme vor mir und Rhaegar trat aus dem Schatten des Platzes auf die Lichtung.

"Habt Ihr daran gezweifelt?", wollte ich im Gegenzug wissen . Er schüttelte den Kopf und begann zu lächeln.

"Nein und doch. Ihr seid schwer einzuschätzen"

"Dann nehme ich das als Kompliment", lachte ich und überbrückte den Abstand zwischen uns.

"Wie ich sehe, hat Robert Euch auserwählt, den Preis zu tragen", stellte er fest.

"Ja, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich das Wappen seines Hauses schon tragen darf, solange ich noch eine Stark bin", ich seufzte , nahm die Kette ab und ließ sie in eine Tasche meines Kleides gleiten.

"Ihr werdet immer eine Stark bleiben", fügte er hinzu und klang ernster, als beabsichtigt.

"Vielleicht. Das werde ich wohl bald herausfinden müssen. Aber lasst uns über etwas anderes reden. " Ich lächelte und sah, dass er es mir gleich tat.

"Worüber möchte Ihr sonst reden?"

"Kennt Ihr Ser Richard Lonmund ?", wollte ich wissen. Ich hatte gesehen, wie er und Rhaegar sich nach dem Buhurt unterhalten hatten.

"Kennen ist untertrieben. Er war mein Knappe", Rhaegar lachte , anscheinend amüsiert über meine Frage.

"Ist er Mitglied in der Königswache ? "

"Nein, ich habe es ihm angeboten, aber er weigerte sich. Ich kann nicht sagen, ob es die richtige Entscheidung war , aber zumindest ist er nicht unglücklich. Das ist mehr, als man sich wünschen kann.", er seufzte und sah in die Ferne.

"Robert hat sehr gut gekämpft", fügte er hinzu.

"Ja, das hat er ", stimmte ich ihm zu.

"Ihr werdet morgen auch reiten, nicht wahr ?", fragte ich ihn.

"Ja. Ich nehme am Tjost teil. Ich werde gegen Lord Rois, Ser Dayn und Ser Barristan antreten."

"Interessante Auswahl", ich lachte. Von den genannten würde nur Ser Barristan ein wirklicher Gegner sein. Sowohl Ser Dayn, aus auch Lord Rois waren nicht gerade für ihre Kampfkünste bekannt.

"Dann wünsche ich Euch viel Glück."

Er nickte nur.

Ich schmunzelte und trat zu einer der Zielscheiben. Einige Pfeile steckten noch an dessen Rand, doch die Mitte zeigte nur wenige Einschüsse.

"Ich habe mit meinem Bruder gesprochen", begann ich. "Es ist seltsam, wie es immer Dinge gibt, die man sich wünscht, obwohl man sie nie erreichen kann. Man könnte meinen, dass man es eines Tages einsehen würde, aber das tut man nicht", ich seufzte.

"Wovon sprecht Ihr?", wollte Rhaegar wissen und trat a meine Seite.

"Wart Ihr jemals nördlich der Mauer ?", wollte ich wissen.

"Nein. Feuer und Eis vertragen sich meistens nicht besonders gut."

"Feuer", flüsterte ich und überlegte. "Stimmt es, was man sagt ?", wollte ich wissen. "Dass Ihr das Feuer kontrollieren könnt ?"

"Ich kann es nicht kontrollieren", sagte er "Aber ich verbrenne mich nicht. " Er lachte und nahm meine Hand.

"Ich kann es Euch zeigen", schlug er vor. Ich nickte begeistert und er zog mich mit sich. Er hielt meine Hand, bis wir vor einem der zahlreichen Feuer ankamen, die für die Beleuchtung des Platzes entfacht worden waren.