~The Prince That Was Promised~

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Ich brauchte einen Moment , ehe die Worte des Maesters mich erreichten. Er hingegen lachte. Vermutlich über meine Unfähigkeit es selber zu erkennen.

"Seid Ihr Euch sicher ?" Mit einem Mal fühlte ich mich lebendiger als je zuvor. Der Mantel der Müdigkeit schien von mir abgefallen zu sein und hatte etwas anderem Platz gemacht.

"Ja, ohne Zweifel, Mylady."Der Maester nickte.

Ich wollte die Bestätigung, die Gewissheit haben, dass es stimmte. Ein Kind war das Letzte, woran ich in den vergangenen Wochen gedacht hatte, aber jetzt, schien es wie ein Wunder. Mir wurde von klein auf erklärt, dass es zu der Pflicht einer Ehefrau gehörte, Kinder zu bekommen. Ich hatte nie eine Wahl gehabt und obwohl ich die Idee verabscheut hatte, solange meine Brüder über eine Hochzeit mit Robert gesprochen hatten, so freute ich mich nun. Ich wollte all das, ein Leben mit Rhaegar, eine Familie.

Ohne Nachzudenken erhob ich mich und verließ das Zimmer. Den Maester ließ ich stehen. Ich nahm die Stufen so schnell, dass ich beinahe gefallen wäre, aber in dem Moment kam es mir nicht darauf an.

"Lyanna", Rhaegar schien meinen Gesichtsausdruck nicht sofort deuten zu können, als ich in den Raum preschte. Ser Oswell, Ser Hohenturm und Ser Dayn fuhren sofort herum. Auch sie schienen verwirrt zu sein.

"Ich muss mit dir reden", meine Stimme zitterte, aber ein Lächeln hatte sich auf meinem Gesicht ausgebreitet.

"Ist alles in Ordnung, ist der Maester noch oben ?", Er drehte sich um , auf der Suche nach dem Maester. Ich nickte und legte eine Hand an seine Wange. Rhaegar hatte seine Arme um mich geschlungen, vermutlich war er immer noch besorgt, dass ich erneut fallen könnte.

"Es ist etwas geschehen", flüsterte ich, während Rhaegar seinen Blick nicht von mir lösen konnte. Sorge zeichnete sich auf seinem Gesicht aus.

"Ist es etwas Ernstes ?" Er hatte meine Hand ergriffen und nun seine Finger um meine geschlungen.

"Nein", wild schüttelte ich meinen Kopf und lachte. "Im Gegenteil" Sanft führte ich seine Hand zu meinem Bauch.

"Bist du sicher ?", vorsichtig hatte er seine Hände nun auf meine gelegt. Seine Reaktion konnte ich nicht deuten. Erst, als ich nickte , schien Leben in ihn zu kommen.

Schließlich legte er beide Arme um meinen Körper und hob mich in die Luft. Ich lachte, während er mich herumwirbelte. Auch auf seinen Lippen lag ein Lächeln.

"Du hast gar keine Ahnung, wie sehr ich mich freue", wieder und wieder küsste er mich, meine Lippen, meine Hände. Protestierend klopfte ich ihm auf die Schulter, um ihn zu zwingen, mich herunterzulassen.

"Ich kann es kaum erwarten meinen Sohn kennenzulernen."

"Deinen Sohn ?" lachend schüttelte ich nur meinen Kopf. "Und was, wenn es ein Mädchen wird ?" Böse sah ich ihn an.

"Du weißt, dass es für mich keinen Unterschied macht. Aber vor langer Zeit wurde mir etwas prophezeit." Er machte eine Pause, ehe er mich ernst ansah.

">Er ist der Prinz, der verheißen wurde, und sein ist das Lied von Eis und Feuer<. Auf wen könnte es besser zutreffen ,als auf unser Kind ?"

"Dann hast du darüber nachgedacht ?", fragte ich ihn. Dieses Mal war meine Stimme ernst.

"Seit dem Tag, an welchem ich die Pergamentrolle fand. Ich dachte zuerst, dass es Elias Sohn sein muss, aber ich habe mich geirrt.", Rhaegar schüttelte nur seinen Kopf.

"Und wenn du dich wieder irrst? Wie kannst du sicher sein ?"

"Ich kann nicht sicher sein. Und sollte die Prophezeiung falsch sein, dann ändert das nichts daran, dass ich unser Kind lieben werde. Egal, was geschieht." Er sah mich an und in seinen Augen fand ich dasselbe Versprechen. Er würde ein wundervoller Vater sein.

"Eure Hoheit ?", Zara war hervorgetreten und verbeugte sich leicht vor Rhaegar.

"Verzeiht mir, aber der Maester möchte mit Euch sprechen. Er sagt, dass es wichtig sei." Sie knickste erneut und zog sich dann zurück. Rhaegar gab mir einen letzten Kuss, ehe er die Stufen zu dem Turmzimmer hinaufstieg. Währenddessen konnte ich mich vor Beglückwünschungen nicht retten. Ser Oswell , Ser Hohenturm und Ser Dayn waren auf mich zugetreten und jeder von ihnen konnte es nicht lassen, mich in den Arm zu nehmen und zu beglückwünschen. Selbst Ser Dayn wirkte glücklich. Dennoch richtete ich meinen Blick zu den Stufen. Ich wollte wissen, was es war, dass der Maester noch mit Rhaegar besprach. Als die beiden schließlich herunterkamen, wirkte Rhaegar gefasst, dennoch angespannt. Der Maester hingegen betrachtete mich auf eine seltsame Weise, ehe er sich verabschiedete.

"Was wollte er von dir ?", fragte ich Rhaegar schließlich, als die anderen wieder ihren gewohnten Aufgaben nachgegangen waren.

"Es war nichts. Mach dir keine Sorgen" Er schüttelte nur seinen Kopf und ergriff meine Hand.

"Komm, die anderen warten schon auf uns. Das Essen wird kalt."

"Rhaegar, was ist es ? Ich will es wissen. Du hast es mir versprochen." Ich zwang ihn stehenzubleiben.

Rhaegar seufzte, antwortete dann aber doch." Er hat mit mir über die Risiken gesprochen."

"Welche Risiken?", hakte ich nach.

"Er sagte, dass du noch sehr jung seist. Das ist nichts Ungewöhnliches, aber es erhöht die Gefahr von Komplikationen während der Geburt. Wir sollten uns jetzt noch keine Sorgen machen, aber für alle Fälle sollte ein Maester bei der Geburt dabei sein."

"Ich bin mir sicher, dass alles gut gehen wird", ich ergriff Rhaegars Hand und drückte diese leicht. "Man kann nicht vor allem Angst haben." Und daran glaubte ich. Es würde nichts schiefgehen.


~The Dragon and the Wolf~Where stories live. Discover now