Chapter 100

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(Bild: Selena)

Selena Black P.o.V.:

Das Haus ist hell erleuchtet, obwohl es schon weit nach Mitternacht ist als Euphemia, Moody und ich unter einer Straßenlaterne in der Nähe landen. Das Apparieren hat mir den Magen umgedreht, so wie immer, doch bei der Aussicht, gleich wieder das Haus der Potters zu betreten, legt sich das ungute Gefühl mit jedem Schritt mehr, den wir über den feuchten Asphalt darauf zugehen. 
Die letzten 90 Minuten in Mr Elliots Labor waren so ziemlich die unangenehmsten und entblößendsten meines Lebens. 

Mich noch einmal zu verwandeln und dann in meiner Animagusform ruhig auf einem Edelstahl-Präsentierteller zu stehen, während erst Fotos aus sämtlichen Perspektiven gemacht wurden und mir dann Fell- und Blutproben genommen wurden, war erst der Anfang. Es folgte eine genaue Befragung über meine Vorbereitungen, die erste Verwandlungen und alle Taten, die als schwarzer Hund begangen habe. 
Die Fragen, die ich wahrheitsgemäß beantworten konnte, kann ich an einer Hand abzählen. Ständig musste ich aufpassen, nicht versehentlich einen der anderen Rumtreiber in die Sache mit reinzuziehen. 

Zum Schluss wurde ich dann noch in die Liste der Animagi eingetragen, wobei mir freundlicherweise von der Ministeriumshexe mitgeteilt wurde, dass sich mein Nachname bei meiner Heirat von selbst ändern wird.
Ich musste mir wirklich verkneifen, eine Diskussion mit ihr zu starten. Was, wenn nicht ich meinen Name ändere, sondern mein Mann? Wir leben in den 70ern, verflucht! Wieso muss sie automatisch annehmen, dass ich eine Malfoy werde und nicht Alec zu einem Black?
Na gut, so ausgedrückt, klingt keiner der beiden Nachnamen wirklich bezaubernd. Beide sind einfach mit zu viel Blut und Erinnerungen bekleckert. 

"Es tut mir übrigens Leid, Euphemia. Dass ich sie als Geheimniswahrer einweihen musste, meine ich. Sie ließen mir keine Wahl, ich konnte gerade so verhindern, dass eine kleine Armee aus Schaulustigen mitkommt.", sagt Moody mit seiner tiefen Stimme. Er klingt tatsächlich eine Spur bedrückt. Anscheinend schätzt er die Potters wirklich.
Euphemia, die die letzten Minuten ungewöhnlich leise war, legt ihm besänftigend die Hand auf den Oberarm. 
"Ich bin froh, dass es Gabriella und Alejandro waren, Mad-Eye. Die beiden sind so ziemlich die Einzigen aus dem Ministerium, denen ich unseren Standort anvertrauen würde. Und weitersagen können sie ihn ja sowieso nicht."
Moody sucht jeden Winkel um uns herum ab, ehe er flüsternd erwidert:"Ja, stimmt schon. Aber das Safe-Haus ist noch immer verfügbar. Das in Godric's Hollow ist in keinen Listen des Ministerium eingetragen und wenn ihr Dumbledore als Geheimniswahrer nehmt, wie er es angeboten hat, und nicht mich, seid ihr zu hundert Prozent sicher. Dieses Haus... ich bin nicht überzeugt." Er sieht auf zu den erleuchteten Fenstern, die jetzt nur noch ein paar Meter entfernt sind. 
Euphemia wirft ihrem Kollegen einen fast schon wütenden Blick zu und nickt dann in meine Richtung, ehe sie das Eisengitter vor uns nach einem Blick über ihre Schulter mit einem Schlenker ihres Zauberstabs öffnet.
Moony seufzt und fügt so überzeugend wie ihm möglich ist hinzu:"Aber natürlich haben wir alles Menschenmögliche getan, damit ihr hier sicher seid, kleine Black."
Beruhigend!

Die Haustür wird aufgerissen, als ich gerade nach dem Türknauf greifen will. Sirius steht im Türrahmen, mit abstehenden in die Stirn fallenden Haaren und einem Gesichtsausdruck, der mich beinahe zum Lachen gebracht hätte. Wenn der Tag nur nicht so lange gewesen wäre. 

"Wie war's?", fragt er aufgeregt. Hinter ihm betreten Fleamont und James den Flur. Beide atmen erleichtert aus sobald sie mich sehen.
"Gipsabdrücke meiner Tatzen werden für immer im Ministerium verstauben, falls du das meinst."
Gleichzeitig sagt Euphemia:"Askaban ist vom Tisch. Jugendstrafe. Kein Zaubergamot bei ihrer Anhörung in zwei Wochen und den Vorsitz hat Alejandro Lopez, der Leiter der magischen Strafverfolgung."

Sirius zieht mich schneller über die Türschwelle und ins Wohnzimmer als ich "Animagus" sagen könnte.
Dort angekommen dreht er sich plötzlich um und flüstert bevor die anderen uns folgen können:"Remus?"
"Aus dem Schneider. Genauso wie ihr, ganz nebenbei."
Sirius atmet erleichtert aus. Er greift in seine hintere Hosentasche und reicht mir meinen Zauberstab.

𝐁𝐥𝐚𝐜𝐤 𝐓𝐰𝐢𝐧𝐬 (ʰᵃʳʳʸ ᵖᵒᵗᵗᵉʳ/ʳᵘᵐᵗʳᵉⁱᵇᵉʳ ᶠᶠ)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt