Chapter 7

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(Bild: Remus Lupin)


Selena Black P.o.V.:

Ich zucke zusammen als ich Malfoys warme Hände auf meinen spüre. Ein Außenstehender würde wohl denken, dass wir Händchen halten und für einen kurzen Moment lang ertappe ich mich selbst bei dem Gedanken, dass Malfoy kräftige, aber angenehm weiche Hände hat, und dass es ein schönes Gefühl ist, wie er meine kleineren in seinen hält. Trotzdem will ich meine Hände wegziehen. Wozu ich allerdings nicht komme, denn er scheint mein Vorhaben zu erahnen und umschlingt mit seinen Fingern meine so fest, dass ich keine Change habe. 

"Sieh mich an." Ich reagiere nicht auf seine Worte, versuche ihn zu ignorieren um nicht zugeben zu müssen wie sehr mich diese einfache Berührung aus der Fassung bringt. Ich bin wütend auf Malfoy, weil er es sich erlaubt mich einfach festzuhalten, mich dazu zwingen will etwas zu tun wozu er mich auffordert. Aber am meisten ärgert es mich, dass er mein Herz zum rasen bringt und ich das Gefühl habe, dass mir gleichzeitig warm und kalt ist. Ich kann die Gänsehaut auf meinen Armen spüren, nur Zentimeter von der Stelle entfernt, wo ich seine warmen Hände spüre. Ich starre auf unsere Hände und sage leise, aber deutlich verärgert:"Lass mich los, Malfoy!" Er geht nicht auf meine Worte ein und meint stattdessen:"Bitte Selena. Sieh mich an." 

Oh man, wenn er nur nicht 'bitte' gesagt hätte! Mein Ärger scheint wie weggeblasen. Ich hebe zögernd den Kopf, in der Hoffnung durch diese Aufgabe meins Willens nicht meine gesamte Würde verloren zu haben. War ich wirklich so tief gesunken? Ein einziges Wort reichte um mich aufgeben zu lassen? Für ein paar Sekunden sehen wir uns direkt in die Augen und ich versuche mir nicht anmerken zu lassen wie sehr ich von mir selbst enttäuscht bin. Ich habe immer gedacht, dass Alexander Malfoy nur gewöhnliche hellblaue Augen hat, doch jetzt fällt mir ein besseres Wort dazu ein: Eisblau. In dem hellen blau sind winzige, fast schon weiße, Sprenkel welche seinen Augen etwas außergewöhnlich Schönes verleihen. 

Nachdem er sich sicher ist, dass ich ihm zuhöre fängt er an zu reden:"Es war niemals - und das wird es auch niemals sein - mein Wunsch ein Todesser zu werden. Ich verachte die Todesser, weil sie grundlos und ohne ihre Befehle zu hinterfragen Menschen umbringen, die in der Unterzahl oder schutzlos sind. Ich verachte sie, weil sie der Welt eine Fassade aus Geld und Macht zeigen um hinter verschlossenen Türen grausame Dinge zu tun. Aber am meisten verabscheue ich es, dass es ihnen Spaß macht andere zu verletzten oder sie umzubringen.", ich muss mehrmals schlucken während ich Malfoy's Worten lausche. 

Ich weiß nicht ob er merkt, wie sehr mich seine Meinung berührt, denn er fährt genauso langsam und deutlich sprechend wie vorher fort:"Ich weiß selbst nicht, wieso es mich interessiert wie du dich entscheidest...", nun kommt er doch ins stocken und er räuspert sich kurz. "...Ich denke es ist mir wichtig, weil du gerade die Chance hast die ich mir immer gewünscht habe, aber zu schwach war um meine Meinung durchzusetzen.", er drückt meine Hände noch fester und sieht mir, was ich nicht für möglich gehalten hätte, noch intensiver in die Augen als vorher. Es ist, als würde er direkt in meine Seele sehen. "Ich bin nicht hier um dich anzuwerben...", ein flüchtiges Grinsen huscht über sein gerade noch so ernstes und nachdenkliches Gesicht. "Ich bin hier weil ich Vieles dafür geben würde die Freiheit als Möglichkeit für meine Zukunft zu haben." 

Ein Augenblick der Stille folgt auf seine Worte. Ich weiß nicht was ich auf das Gesagte erwidern soll. In den letzten Wochen war ich so in meine Trauer vertieft gewesen, dass ich meinen Wunsch auf Freiheit vollkommen vergessen habe. Es erschien mir unwichtig und nebensächlich neben Grace Tod. Doch jetzt wird mir klar, dass wenn ich so weiter machen werde, werde ich mich selbst verlieren. Ich werde eine Marionette werden, ein schwaches Abbild meiner selbst und schlussendlich genau so ein schrecklicher Mensch wie meine Eltern und die Menschen, die ich doch so sehr verabscheue. Wir starren uns noch immer in die Augen als sich auf Malfoy's Gesicht ein Lächeln ausbreitet. Ich runzle die Stirn - eine Angewohnheit, die ich mir angewohnt habe und jetzt nicht mehr loswerde. 

𝐁𝐥𝐚𝐜𝐤 𝐓𝐰𝐢𝐧𝐬 (ʰᵃʳʳʸ ᵖᵒᵗᵗᵉʳ/ʳᵘᵐᵗʳᵉⁱᵇᵉʳ ᶠᶠ)Where stories live. Discover now