consigli paterni

2K 41 2
                                    

Am nächsten Morgen klingelt schon um halb acht mein Wecker. Ich stehe gut gelaunt auf und mache mich gemütlich fertig. Heute geht es mir schon deutlich besser, meine Bauch- und Kopfschmerzen der letzten Tage sind weg. Ich ziehe mir eine weiße Hose, einen hellgrauen Pulli und weiße Sneaker an. Dazu schlüpfe ich, nachdem ich Espresso in einem Zug heruntergeleert habe in meinen dunkelblauen Mantel. Mein iPhone und mein Portmonee stecke ich in eine kleine Tasche. Ich mache mich schnellen Schrittes auf zur U-Bahn, um diese noch zu erwischen. Ich weiß eigentlich total dumm, schließlich muss ich eigentlich nie länger als 15 Minuten auf die nächste warten. Aber irgendwie versuche ich immer trotzdem total pünktlich zu sein. In London fahren die Tubes im Zentrum im Minutentakt, da merkt man nicht mal mit welcher man gerade fährt. In München ist es Gott sei Dank noch etwas ruhiger und ich genieße diese Ruhe und Gelassenheit in vollen Zügen. Ich lasse mich entspannt auf einen freien Platz fallen, die U-Bahn habe ich gerade noch so erwischt. Dann zücke ich mein Handy und beginne Leon eine Nachricht zu tippen. Hey Babe, ich hoffe du hast gut geschlafen ;) Bleibt es bei heute Abend? Viel Spaß im Training und genieß den Tag mit den Jungs, sie fahren ja morgen schon wieder. <3

An der Haltestelle neben Papas Praxis steige ich aus. Ich folge der Menge nach draußen
und gehe direkt ins Gebäude. In der Praxis werde ich von Linda Niemann begrüßt. Sie ist neben Frau Meier und Frau Bach Papas dritte Sprechstundenhilfe. Da sie aber zwei kleine Kinder hat, kommt sie nur halbtags. „Hallo Mathea, schön dich zu sehen. Du kommst sicher, um die Lage im Griff zu halten." ,sie kichert. Ich lache: „Guten Morgen Linda. Papa hat gestern gemeint, dass Freu Meier krank ist und da ist er immer ein bisschen beunruhigt. Versteh mich nicht falsch ihr macht alle eine gute Arbeit und mein Dad schätzt das sehr. Nur Frau Meier ist eben immer da und arbeitet schon immer mit meinem Dad zusammen." Linda nickt: „Ich weiß schon. Es stimmt ja auch, als Halbtagskräfte bekommen Anja und ich eben weniger mit. Ich finde es klasse, dass du vorbeischaust." Lächelnd nehme ich am Schreibtisch platz und arbeite mich kurz ein. Linda kümmert sich derweil um die Patienten. So kümmere ich mich um den Papierkram und arbeite alles ab, was die Woche über liegen geblieben ist. Klar, neben dem normalen Verkehr schafft eine Halbtagskraft nur die nötigsten Dinge. Seit Kurzem möchte mein Vater nochmal einen zusätzlichen Arzt einstellen. Er möchte so langsam mit seinen 52 etwas kürzer treten, auch wenn er noch eine Weile bis zum Ruhestand hat. Als zwischen zwei Patienten einigermaßen Luft ist, gehe ich zu meinem Dad ins Behandlungszimmer und bringe ihm die Bewerbungen. „Hier die sind in der letzten Woche reingekommen." ,sage ich. „Ah Prinzessin wie schön, dass du da bist und heute ein bisschen hilfst. Ist denn ein vielversprechender Kandidat dabei?" begrüßt er mich mit einem Kuss auf die Wange. „Ich hab sie noch nicht angesehen? Wenn du möchtest mach ich das und sortiere sie nach meiner Einschätzung vor." Mein Papa nickt lachend: „Das wäre super, aber bitte nach mehr als dem Aussehen bewerten Mathea." Ich muss ebenfalls lachen: „Geht klar. Später Mittagessen?" „Ja gerne." „Herr Doktor Hausmann, der nächste Patient wartet in Zimmer 2." ,meldet sich Linda. „Alles klar danke Linda. Sind die Blutergebnisse von Herr Bauer schon da?" ,mit diesen Worten von meinem Vater verschwinde ich wieder und lasse die Beiden in Ruhe.

Mittags gehen Papa und ich gemeinsam zu dem Inder nebenan. Wir unterhalten uns in Ruhe. „Und Prinzessin in ein paar Tagen geht's wieder nach London, freust du dich?" ,erkundigt er sich. Ich wiege mit dem Kopf hin und her: „Ja eigentlich freu ich mich schon. Ich bin nicht mehr so aufgeregt, weil ich schon alles kenne und auch Freunde dort habe, auf die ich mich freue. Nur fällt es mir schwerer alles zurückzulassen. Jetzt wo ich hier bin, weiß ich dass ich in London euch alle nicht habe. Dich und Mama aber auch meine Freunde. Die Zeit hier in München geht ja auch weiter und manchmal habe ich das Gefühl etwas zu verpassen. Vor allem wenn die Anderen alle was gemeinsam unternehmen. Anne vermisse ich total, ohne sie fehlt einfach jemand mit dem ich immer über alles reden kann." Papa nickt: „Das verstehe ich. Du hast jetzt in den Ferien gesehen, dass sich eben doch auch einiges verändert hat seitdem du gegangen bist. Da ist es nicht leicht die Zelte nochmal abzubrechen, wo man doch gerade erst angekommen ist." „Die Trennung von Leon macht mir am meisten Sorgen. Wir sind erst so kurz zusammen und hatten irgendwie so wenig Zeit das zu genießen. Ihn zu verlassen und nicht zu wissen wann wir uns wiedersehen ist das Schlimmste. Ich habe Angst davor, dass unsere Beziehung noch nicht bereit für eine räumliche Trennung ist." „Ach Prinzessin, das darfst du nicht so eng sehen. Schau ihr liebt euch. Das steht doch im Vordergrund, solange ihr euch liebt und vertraut kann doch gar nichts passieren. Ich weiß, ein Außenstehender hat immer leicht reden. Aber ich bin dein Vater und ich glaube fest, dass ihr das schafft. Ich bin froh darüber, dass du Leon hast. Er ist ein toller Kerl, bodenständig, höflich, steht mit beiden Beinen im Leben und vor allem liebt er dich. Das sieht man sofort und mehr wünsch ich mir nicht für dich. Du sollst einfach einen Mann an deiner Seite haben, der dich verdient hat. Und ich glaube, dass dein Leon genau dieser Mann ist." Ich muss lächeln und greife nach seiner Hand: „Danke Papa. Es bedeutet mir viel, dass du das sagst. Ich liebe Leon und es wäre schlimm für mich zu wissen, dass du ihn nur akzeptierst. Ihr beiden seid die wichtigsten Männer in meinem Leben. Da solltet ihr euch schon verstehen. Denn er macht mich wirklich sehr glücklich." „Das sehe ich Prinzessin. Und jetzt mach dir nicht mehr so einen Kopf um die ganze Sache. Genieß die letzten Tage." Ich nicke grinsend.

nulla accade senza ragione // Leon GoretzkaWhere stories live. Discover now