molto simpatico

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Nachdem sich die Mannschaften warmgemacht haben und wieder in ihren Kabinen sind, beschließe ich kurz zur Toilette zu gehen und mir etwas zu trinken zu holen. Ich sehe zu Marius: „Ich geh noch schnell zur Toilette und hole was zu trinken. Soll ich dir was mitbringen?" „Das wäre echt nett, ich nehm eine Cola." ,erwidert er. Ich nicke und wende mich an Luisa zu meiner Linken. „Soll ich euch auch etwas zu trinken mitbringen?" ,erkundige ich mich. „Ah ich nehm auf jeden Fall nochmal was, aber ich muss eh noch zur Toilette bevor das Spiel beginnt, ich komme mit." Kurz fragt sie auch ihre Schwester und ihren Vater.

Gemeinsam machen wir uns auf dem Weg zu den Toiletten. Da diese ebenfalls im VIP-Bereich sind, sind sie natürlich nicht so überfüllt wie normalerweise in den Stadien. „Wie läuft dein Studium? Du machst Jura hat Leon erzählt." ,Luisa sieht mich neugierig an. „Ja stimmt. Es läuft ganz gut, ich kann mich eigentlich nicht beschweren. Dass es auch in London doch gut klappt hatte ich nicht ganz so erwartet, aber es erleichtert mich natürlich sehr. Ich kann im nächsten Semester in München endlich mit meinem Staatsexamen beginnen." „Das klingt toll. Ich finde es ziemlich beeindruckend, dass du so jung bist und bald deinen Abschluss machst." „Naja so jung bin ich gar nicht mehr, aber ich weiß, dass nicht viele ihr Jurastudium in der Regelzeit machen. Ich brauche aber auch ein Semester mehr." „Du bist aber auch ein Jahr im Ausland, also würde ich behaupten du liegst super in der Zeit. Ich hab nach meinem Bachelor erst angefangen zu arbeiten und mache jetzt meinen Master dual." „Das finde ich ein richtige gute Sache, damit hast du schon Berufserfahrung. Ich denke heutzutage ist das super wichtig. Ich bin absolut begeistert von dem dualen System, für Jura gibt es das aber leider nicht." „Ja das stimmt es ist ein sehr gelungener Weg für eine Berufsbildung. Ich bin total glücklich damit." Luisa und ich lächeln, wir sind schon an den Toiletten angekommen und tatsächlich ist niemand außer uns hier. Nachdem wir unsere Hände gewaschen haben, gehen wir zur Bar. Der nette Barkeeper erfüllt uns unsere Wünsche im Handumdrehen, damit wir pünktlich zum Anpfiff an unseren Plätzen sind.

Das Spiel ist wirklich spannend, zumindest meiner Meinung nach. Es ist die 60. Minute und es steht 2:2. Dadurch, dass die Teams gleich stark spielen, ist das Spiel ausgeglichen und es ist nicht zu erkennen, wer gewinnen wird. Marius neben mir fiebert sehr mit und auch Leons Vater scheint sehr auf das Spiel fokussiert. Er begleitet seinen Sohn schon sehr lange auf seinem Weg, ich denke er hat sehr viel Ahnung von dem Geschehen. Luisa und Charlotte dagegen unterhalten sich lieber. Die beiden sind nicht wegen dem Fußball hier, sondern wegen Leon. Sie haben mir beide schon erzählt, dass sie das Spiel nicht wirklich interessiert. Ich schmachte eigentlich permanent auch nur meinen Freund an. Natürlich schaue ich es Spiel und ich versteh auch was vor sich geht, jedoch liegt mein Blick meistens auf dem Lockenkopf. Ich habe ihn schon sehr vermisst in den letzten Wochen. Hoffentlich kommt er nachher noch zu uns, ich möchte Leon so gerne wieder in meine Arme schließen.

In der 75. Minute passiert es endlich. Mein Freund leitet einen Konter ein und spielt einen galanten Doppelpass mit Julian Draxler und zielt schließlich auf das Tor. Der Ball landet voller Wucht hinter dem Torwart im Netz. Wahnsinn Leon hat den Führungstreffer gemacht. Ich kann das gar nicht glauben, noch nie habe ich live ein Tor von ihm gesehen. Das Stadion bebt, die deutschen Fans stimmen Siegeslieder an und auch wir jubeln. Marius grinst mich an: „Das war dann wohl für dich. Da wollte dich jemand eindeutig beeindrucken." Ich schüttele lachend den Kopf: „Na ich denke das war eher für den Sieg, die Fans und für das Team. Sie haben es auch wirklich verdient zu gewinnen, hoffentlich können sie das jetzt halten." Luisa mischt sich ein: „Oh man natürlich wollte er, dass du von ihm beeindruckt bist. Leon ist ein kleiner Macho, er hat's gern wenn man ihn anhimmelt. Und er ist dir total verfallen." Charlotte kichert, während ich meinen Kopf schüttele. „Das hier ist für mich Leons Arbeit, unser Privatleben spielt hier keine Rolle, dachte ich zumindest." „Er spielt befreiter auf, weil er glücklich ist. Dass du daran nicht unschuldig bist, ist ja wohl klar. Er kann das trotzdem trennen keine Sorge." ,Marius lächelt freundlich.

„Ich bin stolz auf ihn, weil es auch wirklich ein gelungenes Tor ist. Er hat die ganze Zeit über geackert und es sich durchaus verdient sich zu belohnen. Ich sitze nur hier auf der Tribüne und sehe zu. Leon gehört das Tor ganz allein. Wenn ich ihm auf diesem Weg helfe oder seine Motivation steigere, freut mich das. Aber alles in allem ist es nur er, der so gut spielt." Konrad lächelt mich jetzt freundlich an: „Seht ihr sie versteht Fußball. Nicht immer das Geschwafel von Spielerfrau hier und da. Mathea kennt ihren Platz, sehr sympathisch." Ich lache: „Naja Leon sitzt ja ich nicht in meinen Prüfungen neben mir und hält meine Hand. Sicher motiviert es mich, wenn ich weiß ich kann ihn stolz machen. Aber das Studium ist meins und in aller erster Linie mache ich es auch nur für mich. Warum sollte es also bei ihm anders sein."

Konrad nickt zustimmend. „Mit dieser Aussage hast du definitiv einen Stein bei ihm im Brett. Er mag es gar nicht, wenn man sich zu sehr in den Fußballzirkus stürzt. Leon ist mehr als nur der Fußballer mit einem Haufen Kohle und sein Vater will nicht, dass er darauf reduziert wird." ,flüstert mir Marius zu. „Das kann ich sehr gut verstehen. Sicher dreht sich Leons Leben nun mal ständig um den Sport, aber trotzdem gibt es mehr im Leben. Leon ist nicht nur der Fußballer. Ich bin nicht mit ihm zusammen, weil ich scharf darauf bin Influencerin oder Model oder sonst was zu werden. Ich liebe ihn und das ist der einzige Grund warum ich das hier mitmache. Ich möchte ihn unterstützen so wie er mich auch." ,erwidere ich. Dann richte ich meinen Blick wieder auf das Spielfeld.

Nachdem das Spiel abgepfiffen wurde, in dem Deutschland doch tatsächlich gewonnen hat, gehen wir hinein in die Lounge. Wie alle anderen Angehörigen oder VIP-Gäste warten wir auf die Spieler. Marius hat mir gesagt, dass wir noch zusammen hier essen werden. Ich finde es ein wenig befremdlich im Stadion richtig zu essen, aber anscheinend ist es normal für die Mannschaft. Marius und ich setzen uns mit den Goretzkas an einen freien Tisch. Wir beginnen noch kurz über das Spiel zu sprechen, bis sich unsere Gespräche anderen Dingen zuwenden. Luisa und Charlotte erzählen mir von ihrer Kindheit, was mich natürlich brennend interessiert. Ich will wissen wie Leon aufgewachsen ist, wie er als Kind war und wie sein Leben ausgesehen hat. Die beiden lassen natürlich auch kein Detail aus und erzählen wirklich viel. Ich muss immer wieder lachen, bei den witzigen Geschichten. Die vier Geschwister haben einiges zusammen angestellt und ich finde es wundervoll wie sie miteinander aufgewachsen sind. Gerade hat Konrad auch noch eine Anekdote beigetragen, die wirklich sehr lustig ist und wir lachen alle vergnügt. Ich fühle mich ziemlich wohl in der Gegenwart von Leons Familie.

nulla accade senza ragione // Leon GoretzkaUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum