Harry! Ach ja! Schnell sprang ich auf, woraufhin Louis mich ein wenig verwirrt ansah, doch ich erinnerte mich gerade daran zurück, was ich eigentlich vor hatte, bevor dieser Idiot mir einen halben Herzinfarkt zugefügt hatte.

„Was tust du?" Seine Frage war verständlich, dennoch hatte ich nicht vor ihm zu antworten. Tja selbst schuld.

Diesmal ließ ich mich also nicht zurückhalten und lief in die Richtung, welche bisher immer nur mein Rücken zu Gesicht bekommen hatte. Meine Schuhe schlürften über den unebenen Waldboden hinweg, als ich auch schon Schritte hinter mir bemerkte. Klar, dass er mir folgte. Zielstrebig ging ich noch ein paar Schritte weiter, wobei ich mich immer wieder nach dem großen, dunkelhaarigen Jungen umsah. Meine Augen stoppten, als sie ihn letztendlich kniend zwischen zwei Bäumen entdeckten. Was tat er dort?

Er hatte mir den Rücken zugewandt und verdeckte zusammen mit dem vielen Laub somit das Objekt, welches er anscheinend gerade begutachtete. Ich legte den Kopf schief und blickte ein wenig verwirrt drein, bevor sich meine Füße wie von selbst verschnellerten.

„Harry wa..." Ich stoppte, verstummte und stand somit mit offenem Mund da, als Harry sich mir zuwendete und somit freigab, was oder besser gesagt wer dort vor ihm lag. „Oh Gott.."

„Mia! Verdammt was tust du hier?! Was hab ich dir gesagt?" Harrys Stimme flog nur so an mir vorbei. In diesem Moment war es mir völlig egal, was er mir zu sagen hatte. Ich spürte Louis Hand, welche sich um mein Gelenk schlängelte, während mir klar wurde,was hier vorhin hinter meinem Rücken geschehen war.

Mein Blick lag starr auf dem Geschöpf am Boden, während Harry auf mich zukam und mir somit die Sicht versperrte. Erst als er direkt vor mir stand löste ich meine Augen langsam nach oben.

„Wa.. was haben die getan?" Tränen bildeten sich in meinen Augen, während ich hilfesuchend in Harrys Gesicht blickte.

„Fuck ich hab dir doch gesagt, dass du mir nicht folgen sollst! Lou wieso hast du sie nicht zurückgehalten?" Sein Blick fiel auf Louis, welcher neben mir stand und dem ich allerdings das Wort abschnitt, bevor er anfangen konnte sich zu rechtfertigen.

„Ihn trifft keine Schuld. I..ich bin dir aus eigenem Willen gefolgt.", flüsterte ich unter kratziger Stimme, wobei ich Harry allerdings nicht in die Augen sehen konnte.

Ein Schleier von Tränen umhüllte sie, bevor ich jedoch augenblicklich hellhörig wurde, als ein leises Wimmern meine Ohren durchdrang. Die beiden Jungs bei mir konnten gar nicht so schnell reagieren, wie ich mich von Louis losgerissen hatte und hinter Harry verschwand. Meine Handlungen waren praktisch ferngesteuert, während ich vor dem Mädchen auf die Knie fiel. Meine Finger tasteten ihren Puls ab, welcher jedoch nur noch schwach zu spüren war. Ich versuchte sie anzusprechen, doch sie atmete nur noch in kurzen Abständen, während sie starr nach oben blickte. Ich schluckte bevor ich ihren Ärmel hinterkrempelte. Alles voller Einstichlöcher.. Auf meiner Stirn bildeten sich kleine Schweißperlen, bevor meine Hände ungehindert das Zittern begannen. Was war nur los mit mir? Ich hatte bereits in mehreren Krankenhäusern und Kliniken gearbeitet. Wie konnte ich jetzt so panisch werden?!

Hilfesuchend blickte ich nach oben in die Gesichter von Harry und Louis, welche um gegenüber von mir um das Mädchen herum standen. Diese jedoch blickten beide nur mit leeren Gesichtsausdruck auf mich herab. Wieso taten sie denn nichts? Wieso standen sie nur so dämlich da? Ich spürte wie mein Körper zu hyperventilieren begann. Unruhig fuhr ich mir durch die Haare. Ich konnte nicht zulassen, dass sie einfach so stirbt.. nicht hier, nicht direkt vor mir in meiner Gegenwart. Ich hatte mich dazu entschieden Medizin zu studieren, doch ich stand förmlich unter Schock. Die Angst der letzten Zeit spiegelte sich in allem was ich tat, in allem über was ich versuchte nachzudenken, sodass ich auch jetzt keinen klaren Kopf bewahren konnte. Dieses Gefühl machte mich verrückt, es ließ mich vergessen was ich bisher eigentlich gelernt hatte, sodass weitere wertvolle Zeit verging, in der dem Mädchen nicht geholfen werden konnte. Schwer atmend zog ich an meinen Haaren. Ich stand kurz vor einer Panikattacke!

„Verdammt wieso steht ihr nur so da?! Helft ihr! Bitte sie braucht Hilfe! Lasst sie nicht sterben!" Meine laute Stimme erschreckte mich selbst, doch ich war nicht mehr ganz bei mir. Die Tränen schossen zurück in meine Augen, bevor sich ein Arm um meine Taille schlängelte. „Nein. Nein! Lass mich los!", schrie ich aus Leibeskräften, während Harry mich von ihr entfernen wollte. Das konnte er nicht machen! Sie brauchte jemand.

„Louis.", vernahm ich die raue Stimme nah am mir, woraufhin ich zitternd zu Louis rüber sah.

Dieser jedoch nickte Harry einfach nur zu, bevor meine Füße den Boden verließen. Harry trug mich auf seinen Armen, während ich mich verständnislos umschaute.

„Harry was tust du? Lass mich runter! Was macht Louis? Wir müssen zu ihm zurück!" Meine Stimme strahlte den völligen Wahnsinn aus. Ich war alles andere als bei mir.. ich wollte doch einfach nur, dass das alles endlich ein Ende hatte..! „Harry hörst du mir zu!" Wie verrückt hämmerte ich gegen seine Brust, sodass er mich letztendlich zu Boden legte. Sein Oberkörper ragte über mir, sodass ich seinen schnellen Atem auf meiner Haut spürte. Sein Blick hingegen war ernst, während ich unter ihm strampelte. Harrys Hände griffen nach meinen und hielten sie somit gefangen.

„Mia beruhig dich verdammt!", rief er stramm und klemmte nun auch meine Beine zwischen seine Knie. „Du kannst ihr nicht mehr helfen, verstehst du?! Keiner kann das, keiner außer Louis. Er wird sie von ihrem Leid befreien."

In diesem Moment fiel ein Schuss...

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thief of my heart ~stay with me #1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt