So schnell konnte ich überhaupt nicht reagieren, als auch schon auf mich gezielt wurde..

„Fuck Mia! Verdammt bist du lebensmüde?", erkannte ich nun deutlich Harrys Stimme, welche einen gehörigen Schrecken, gemischt mit Erleichterung in sich trug. „Fuck ich hätte dich fast erschossen!"

„T..Tut mir Leid.", brachte ich zitternd hervor, da dieses angsteinflößende Eisen noch immer auf mich gerichtet war.

Als hätte Harry die Furcht in meinen Augen abgelesen, senkte er seine Waffe sofort. Zögernd ging ich auf ihn zu. Ich erkannte das Zittern seiner Oberarme, die noch immer unter Spannung standen.

„Hör auf dich zu entschuldigen. Schleich dich das nächste Mal einfach nicht so an.", erwiderte Harry nun deutlich ruhiger, woraufhin ich stumm nickte.

„W..was ist passiert u..und wo sind wir hier?", fragte ich leise und blickte auf meine Hände.

„Cole ist passiert.", spuckte Harry regelrecht, als er jedoch zu merken schien, dass mich seine Redensart zurückschrecken ließ.

Ich schluckte, bevor ich bemerkte, dass er auf mich zukam. Seine Hände legten sich auf meinen Schultern nieder. Seine Aktion hatte uns leicht gedreht, sodass sein Gesicht nun seitlich vom Mond bescheint wurde. Seine Augen funkelte gerade zu auf mich herab, während er mit seinem Daumen leichte Kreise auf meinen Schultern zeichnete. Sein Blick fing mich ein, fesselte mich komplett.. er war so wunderschön..

„Mia ich.." Harry stoppte und griff nach meiner Hand. „Komm."

Vorsichtig zog er mich hinter sich her, bis hin zu der Stelle, an der ich gelegen hatte. Die Decke lag wirr in sich verknotet im Stroh, was Harry leicht schmunzeln ließ. Ja.. ich war nicht die ordentlichste, denn genauso ließen sich auch immer meine Bettdecken vorfinden. Ich schweifte zurück, als ich bemerkte, dass Harry sich nieder gelassen hatte und nun abwartend zu mir aufsah, während er noch immer meine Hand hielt. Zögerlich setzte ich mich neben ihn.

„Du wolltest wissen was passiert ist..", stellte Harry meiner Meinung nach viel mehr für sich selbst fest.

Ich nickte und rutschte ein wenig näher.. neugierig auf das folgende.

„Dylan hat dich gefunden. Ich denke wir wissen beide, was er vorhatte.", entgegnete er, wobei sich seine ruhige Stimmlage in diesem Satz mit Dunkelheit mischte.

In hingegen nickte wiederum, während mir das Vergangene durch den Kopf ging. Ich erinnerte mich daran, dass ich schreien wollte, dann an seine darauffolgende Drohung und...

„Oh Gott.", entgegnete ich plötzlich, als mir einfiel, was er anschließend getan hatte.

Meine linke Hand wanderte an den Stoff des Pullovers meines rechten Ärmels, um ihn zurückzuziehen, doch als hätte Harry meine Gedanken gelesen, legte er seine Hand auf meiner nieder, um mich somit von meinem Vorgehen abzuhalten.

„Harry er.." meine Stimme klang beinahe weinerlich.

„Ich weiß, ich will aber nicht, dass du es dir ansiehst.", flüsterte er und griff nach meinem Kinn. „Hey sieh mich an, bin ich nicht das hundertfache schöner, als diese hässlichen Einstichlöcher?"

Mein Blick blieb zunächst entsetzt, bis seine Worte zu mir vordrangen. Ich schaute direkt in sein Gesicht und konnte trotzt des schwachen Lichtes sein Grinsen erkennen, was mich leicht lächeln ließ. Trotzdem war dies nur von kurzer Dauer...

„Aber was ist wenn, ich meine Dylan.. wenn er wieder..?" Die Tränen sammelten sich erneut in meinen Augen an.

„Shht.", flüsterte Harry griff nach meiner Hand. „Mia ich verspreche dir, dass Dylan nicht mehr die Chance bekommen wird, dich anzufassen."

thief of my heart ~stay with me #1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt