Kapitel 27: Unerwartete Erklärungen

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Unsere beiden Omas standen sich gegenüber wie die Kampfhähne, während niemand anders verstand was eigentlich das Problem war.

»Du hast mein Leben zerstört!«, keifte Doros Oma.
Ich verdrehte die Augen. Dramatischer ging es ja wohl kaum. Woher kannten sich die beiden überhaupt?
Doro sah mich hilflos an, aber ich konnte ihr leider auch nicht erklären was hier los war.
Unsere Mütter sahen genauso ratlos aus wie wir.

Oma Martha schnaubte:  »War es nicht umgekehrt genauso? Du hast mir alles weggenommen was ich noch hatte! Alles bis auf Fabienne.«
Hä? Was hatte denn jetzt meine Mutter damit zu tun?

»Hallo? Mama, was ist denn los? Kann das bitte mal jemand erklären?«, Angelina Schwarz sprach mir aus der Seele. Und vermutlich auch Doro, Ella, und meiner Mutter.

»Sie... Sie... Sie hat mir den Mann ausgespannt!«, keifte Elisabeth.
»Meinen Vater?«, fragten meine Mutter und Angelina gleichzeitig.
»Deinen Vater.«, sagte Elisabeth zu Angelina. Dann musterte sie meine Mutter.  »Dein Vater war ja schon tot.«

»Und du, du hast mir dann nicht nur den Mann, sondern auch noch meine Tochter weggenommen.«
»Ich dachte sie hat dir alles außer Mama weggenommen?«, fragte Ella.
Oma Martha wand sich vor Verlegenheit.
Mam sah sie an:  »Mama was ist los? Rede mit mir!«

»Martha redet nicht von dir, Fabienne.«, sagte Elisabeth traurig,  »Sondern von Angelina.«

Auf Einmal herrschte Stille.

Diese Nachricht mussten erstmal alle verdauen.
»Ich... Ich bin nicht... Deine Tochter?«, Angelinas Stimme war brüchig und es traten Tränen in ihre Augen.

Ich gab Ella und Doro einen Wink und wir zogen uns zurück. Auch wenn es für uns genauso überraschend kam, das mussten die vier Frauen jetzt unter sich klären.

»Krass.«, mit einem ungläubigen Blick ließ Ella sich auf eine freie Bank in der VIP Loge fallen.  »Was ist das denn für eine krasse Story. Da wär ich ja im Leben nicht drauf gekommen.«

Maja die wir vor der Tür getroffen hatten, ließ sich neben mich fallen und sah uns stumm und verwirrt an. Sie hatte von unserer  »kleinen« Familienkrise nichts mitbekommen und war dementsprechend verwirrt. Offenbar traute sie sich aber auch nicht nach zu fragen.

»Naja«, ich warf Doro einen schnellen Blick zu,  »Wir... Schon.«
»Was?«, Ella starrte mich an.
»Also... Uns ist schon bei unserer ersten Begegnung aufgefallen, dass wir uns sehr ähnlich sehen... Da haben wir uns noch nichts bei gedacht... Aber als wir dann zum Probereiten bei Ludger waren, ist uns aufgefallen, dass sich auch unsere Mütter total ähnlich sehen. Sie haben sogar die gleichen Ticks, den gleichen Beruf und sind sogar in der gleichen Stadt geboren. Als Oma Martha dann einmal mit dabei war, hat sie ganz komisch auf Doros Mutter reagiert und da haben wir dann angefangen nachzuforschen. In einem Fotoalbum von Doros Oma war dann ein altes Bild von ihr und einer Frau namens Martha, die ihr sehr ähnlich sah... Und das waren dann schon ein paar zu viele Zufälle für uns. Aber mehr wussten wir auch nicht.«

»Na das ist schon mal eine ganze Menge mehr als ich wusste.«, erwiderte Ella die immernoch Fassungslos war,  »Warum hast du denn nichts gesagt?«

»Du warst entweder nicht da, oder zu beschäftigt und wenn du mal da warst wollte ich die Zeit mit dir verbringen. Außerdem gab es ja ohnehin nicht zu sagen, außer, dass es ein paar Zufälle gab, die du einfach abgetan hättest.«, erklärte ich.

Ella grinste.  »Da hast du vermutlich recht.«
Ich sah Doro an.  »Wenn unsere Mütter Schwestern sind... Dann sind wir doch Cousinen oder?«
Doro nickte.  »Ja, stimmt. Daran hab ich irgendwie noch gar nicht gedacht.«

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