Kapitel 24: Träume und Wünsche

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»Hey... Linn.«, Maja drückte mich während mir schluchzend die Tränen in Strömen über die Wangen rannen.

Ich vergrub meinen Kopf an ihrer Schulter und versuchte meine Atmung zu beruhigen.

»Rede mit deiner Mutter. Nimm meinetwegen Lars mit, oder Ella oder mich. Aber rede mit ihr! Es bringt nichts wenn du dich quälst, verstehst du das?«

»Ja... Aber... Sie wird nicht auf mich hören. Und... Ich weiß es war mein Traum S Springen zu reiten mich nach oben zu kämpfen, vielleicht sogar irgendwann Olympia oder irgendwas... Aber es ist nur ein Traum. Und vielleicht sollte man Träume einfach Träume sein lassen...«

»Ja aber Linn, begreifst du nicht wie realistisch dieser Traum für dich ist? Du kannst das schaffen, wenn du dich nicht runterziehen lässt. Rede einfach mit deiner Mutter! Versuch es zumindest. Gib jetzt nicht einfach auf.
Glaubst du nicht du wirst glücklicher wenn du deine Ziele erreichst und es schaffst deine Träume zu leben? Glaubst du nicht du hast dann das Gefühl im Leben was erreicht zu haben? Glaubst du nicht dass es dich später mal runterziehen wird wenn du jetzt einfach aufgibst? Kämpf weiter! Es lohnt sich dafür zu kämpfen, okay? Man sollte seine Träume leben wenn man die Möglichkeit dazu hat. Tu es für dich. Du hast so viele Menschen um dich die dich unterstützen! Lars, Ella, Benny, Moritz, Doro, Ludger... Und mich. Wir sind alle da wenn du uns brauchst. Wenn du da nicht alleine durchwillst oder durchkannst dann unterstützen wir dich. Solange du das tust was du willst und dich nicht für andere verbiegst, klar?
Lass dich nicht von negativen Kommentaren runterziehen. Egal ob von deiner Mutter oder von Juliana oder von sonstwem. Du bist perfekt so wie du bist, auch, oder gerade weil, du eben nicht perfekt bist, auch wenn du gerade am Boden bist, weil du du selbst bist und weil du ehrlich bist. Vergiss das nie.«

Ich nahm Maja noch fester in den Arm. Mir liefen immer noch Tränen übers Gesicht auch wenn die eine oder andere davon nun vielleicht eine Glücksträne war, weil ich so eine wunderbare beste Freundin wie Maja hatte.

»Danke Maja... Ich... Ich weiß nicht ob ich das kann. Aber danke dass du versuchst mich aufzubauen.«

Sie erhob sich und streckte mir die Hand hin um mich hoch zu ziehen. »Kein Ding.«

Als ich wieder auf den Füßen stand drückte ich sie nochmal an mich: »Danke. Und jetzt geh zu deinem Pferd. Du bist doch gleich auch noch dran.«

Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu den Ställen wo wir Fabi fertig machten und ich sie zur Abreitehalle begleitete.

Dort trafen wir auf Lars der mich bat mit in die Halle zu kommen. Während wir Maja beim Warmreiten zusahen sprach Lars mich auf die beiden Prüfungen an.
»Linn... Ich will dass du weißt, dass ich nicht sauer auf dich bin wegen der Prüfungen. Ich finde es nur schade dass du mir nicht früher gesagt hast wie sehr dich Fabiennes Erwartungen belasten!«

»Ich konnte nicht.«, antwortete ich wahrheitsgemäß, »Ich dachte wenn ich nicht damit umgehen kann, dann bin ich wohl nicht für den Sport gemacht. Und ich hatte zu viel Angst dich zu enttäuschen.«

Fassungslos schüttelte er den Kopf: »Du bist für den Sport gemacht, weil du das Talent, den Mut, den Ehrgeiz, die Leidenschaft und die Liebe zu den Pferden hast. Natürlich darfst du manchmal überfordert sein, das ist menschlich, manchmal sogar notwendig, aber es ist wichtig, dass du darüber sprichst anstatt alles in dich hinein zu fressen!«

»Das ist manchmal gar nicht so einfach.« Ich hatte einen ganz schönen Frosch im Hals, so sehr rührte mich diese Welle von Zuneigung und Unterstützung die ich da eben zuerst von Maja und nun von Lars bekommen hatte.

Maja trabte an und nun war Lars wieder voll auf sie fokussiert. Wieder einmal bewunderte ich sie um ihr Selbstbewusstsein und ihre Lebenseinstellung, aber zum ersten Mal machte ich mir Gedanken darüber wie ich mich ändern konnte um das zu erreichen anstatt immer nur darüber nachzudenken dass ich das nicht hatte.

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