Kapitel 15: Ja, nein, vielleicht

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»Ihhh... Wie lange hast du das Ding nicht mehr sauber gemacht?«, fragte Maja als sie meinen Putzkasten begutachtete.
»Vier Wochen.«,antwortete ich ein bisschen eingeschnappt, »So schlimm ist es doch auch gar nicht. Da ist halt eine kleine Schmutzschicht drauf und drinnen sind ein paar Haare und Leckerlikrümel, das geht doch noch voll klar. Wetten deiner sieht nicht besser aus?«

Maja klappte ihren Putzkasten auf. »Und wie. Ich mach den jede Woche sauber. Sonst wirds eklig.«

Tatsächlich fanden sich in ihrem Putzkasten nur ein paar Haare und etwas Staub.

Nachdem ich alle Bürsten enthaart und gereinigt hatte, sowie den Putzkasten ausgewaschen hatte stellte ich diesen zurück in unsere Sattelkammer und dann ging es für Maja und mich auch schon weiter, um unser Reportoir auf zu stocken.

Wir würden nämlich in ein Outlett in der Nähe fahren in dem es Marken wie Pikeur, Eskadron und Spooks, stark reduziert gab.

Paps hatte darauf bestanden uns zu fahren, deshalb stiegen wir eine viertel Stunde später beide auf den Rücksitz unseres A-Klasse Mercedes' und mein Vater startete den Motor.

»Mit Blacky werde ich leider nicht in Hagen starten, wir hatten in der Vor-Qualifikation einen Abwurf, aber mit Fabi hab ich es geschafft.«, erzählte Maja.

Ich zuckte die Achseln. »Ich wäre mit Choco qualifiziert gewesen und mit Blind reite ich nächste Woche erst die Quali.«

Wenig später setzte Dad uns vor dem Gebäude ab. »Ruft mich an wenn ihr so weit seid, dann hole ich auch ab.«, sagte er Augenzwinkernd bevor er wieder losfuhr.

Die Automatiktür schwang auf als wir näher kamen und zwei Sekunden später waren wir im Himmel auf Erden.

Maja quietschte wie ein Meerschweinchen und stürzte sich auf die Cavallo Stiefel. »Maja! Du hast drei Paar Stiefel! Wozu brauchst du ein viertes?«
»Aber die sind so schön!«

Seufzend wandte ich mich den nötigeren Dingen zu. Ich hatte schon wieder drei Reithosen durchgeritten und brauchte dringend neue. Das passierte halt wenn man am Tag drei bis vier Pferde zu bewegen hatte.

Außerdem waren zwei Paar Bandagen reif für den Müll gewesen, an meinen schwarzen Gamaschen war nach drei Jahren Dauerbenutzung die Plastikverschalung gebrochen und an Flips Sattelgurt war mir gestern erst eine Gurtstrippe gerissen.

Es gab also genug Sachen die ich benötigte. Wenn ich damit durch war, dann konnte ich mich den schönen Dingen widmen.

»Was brauchst du denn?«, erkundigte ich mich bei Maja und unternahm damit einen weiteren Erziehungsversuch.

Sie schnaubte. »Nur langweilige Sachen. Halfter. Stricke. Reitsocken. Ich könnte auch eine neue Winterjacke gebrauchen.«

»Das ist also langweilig!?«, hakte ich empört nach, »Weißt du wie schöne Halfter es von Eskadron gibt? Und was für tolle Spooksjacken ? Aber klar, wenn das so langweilig ist: du darfst gern meinen neuen Sattelgurt aussuchen!«

Maja verzog das Gesicht. »Dann doch Halfter und Jacke.«
»Na siehste.«, seufzte ich und wühlte mich durch das Sortiment an Sattelgurten.

Schließlich entschied ich mich für einen Langgurt aus Leder mit einem runden Bauchteil (heißt das so? 😂 Ich hoffe ihr wisst was ich meine) also Ideal für einen Springsattel.

Außerdem diente das runde Bauchteil als Schutz, denn Feli neigte dazu beim Springen die Beine zu sehr anzuziehen und hatte sich schon öfter selbst mit seinen Hufen geschlagen.

Sorgfältig legte ich den Gurt auf den Wagen den wir mitgenommen hatten und wandte mich den Reithosen zu.
Maja stand neben mir und besah sich die Winterjacken.

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