Kapitel 7: Einsamkeit

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Doch als ich am Nachmittag in den Stall kam war Maja nicht da.
Dafür rief sie mich 10 Minuten später an.
»Maja«, rief ich erfreut als ich ran ging, »Wann kommst du?!«

»Heute leider gar nicht mehr«, antwortete sie niedergeschlagen.
Entsetzt riss ich die Augen auf: »Was! Wieso!?«
Die Antwort kam prompt. »Du wirst lachen aber ich hab mir mit dem Brotmesser in den Finger geschnitten und das blutet wie verrückt. Das ist jetzt geklebt worden und ich hab vierundzwanzig Stunden einen Druckverband damit es aufhört zu bluten. Ab da reicht dann ein Pflaster über dem Tape. Mit dem Verband kann ich also heute nicht reiten, das Ding ist super fett. Aber mit dem Pflaster morgen sollte es dann wieder gehen.«

»Schade. Aber das klingt echt blöd, dann mal gute Besserung.«
»Danke«, erwiderte sie,»Und... Linn?«
»Ja?«
»Könntest du Fabi bewegen? Den kann meine Bereiterin heute nicht machen.«
»Klar.«, lächelte ich, »Schickst du mir dann den Code von eurer Sattelkammer oder wie machen wir das? «

Ich konnte quasi hören wie sie nickte. »Genau. Danke, echt. Du bist super! Dann bis morgen?«

»Ja«, antwortete ich und verabschiedete mich ebenfalls von ihm. Kaum hatte ich aufgelegt bekam ich auch schon eine Nachricht von Maja.

M: Oh man, danke echt ❤️ Code für die SK ist 29647 😊
Zum Englischlernen komm ich trotzdem nachher zu dir❤️❤️
See you 💕 hdl

Schnell tippte ich

L: Mach ich gern😊 bis nachher💕💕 hdal 💕

Als Antwort und ging in den Stall Choco hatte heute zur Ausnahme mal Frei, aber Sally musste bewegt werden und mit Feli wollte ich später noch Ausreiten.

Mit Sally hatte ich heute großes vor. Ich wollte sie zum ersten Mal auf Kandarre reiten und das würde ein wichtiger Schritt in ihrer Ausbildung sein.

Nach einer Weile stellte ich fest wie sehr ich mich an Majas Anwesenheit gewöhnt hatte, es kam mir richtig einsam vor ohne sie.

Niedergeschlagen holte ich Lady aus ihrer Box und begann in ruhigen Strichen ihr grau-weißes Fell von Staub und Schmutz zu erlösen.

Sie war erneut gewachsen und mittlerweile sogar ein Stück größer als Choco was schon eine beachtliche Leistung war.

Lady bekam rosa Bandagen angelegt, dann sattelte ich sie und zum Schluss holte ich die Kandarre und bot sie ihr an.

Zuerst fand sie diese ziemlich interessant aber mach einer Weile beruhigte sie sich und ich konnte sie ihr anlegen. Man sah der jungen Stute an, dass ihr das neue Gebiss noch nicht behagte und so führte ich sie erstmal ein paar Runden um den Hof damit sie sich daran gewöhnen konnte.

Schließlich stieg ich auf und ritt im Schritt los.

Der Januar neigte sich dem Ende, bereits in zwei Tagen würde der Februar beginnen. Der Boden war noch gefroren und trotz der eisigen Temperaturen fanden schon auf vielen Höfen Turniere statt.

Die kalten Temperaturen sorgten dafür, dass die Pferde knackig waren. Besonders Choco und Feli reagierten sensibel auf das kalte Wetter.
Sie buckelten, stiegen, fetzten durch die Halle...

Deshalb ließ ich sie vor dem Reiten oft  laufen oder longierte sie ab. Aber Silver Lady störte sich wenig daran. Sie war ein typisches Jungpferd. Manchmal ein bisschen spinnig und etwas guckig, aber grundsätzlich immer nur darauf bedacht zu gefallen und alles richtig zu machen.

Nach einer Weile Schritt draußen auf dem Gelände nahm ich die Zügel auf und manövrierte die Stute in die kleine Halle. Dort trabte ich sie an.

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