71. Engel Auf Erden?

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Ich spürte wie die letzten heißen Wassertropfen auf meinen nackten Körper fielen und ihn entlang flossen auf den Weg nach unten. Meine Hand ruhte immer noch auf den Wasserhahn, den ich gerade vor einer Minute ausgedreht hatte. Ich spürte wie mich die Kälte Umschlung. Die heiße Dusche hatte gerade so gut wie noch nie getan. Ich fühlte mich wieder ein wenig lebend. Zumindest etwas.
Nachdem Leila weg gerannt war, war ich den ganzen Weg zurück gelaufen. Fast zwei Stunden hatte ich dafür gebraucht um Zuhause unfreiwillig anzukommen. Auf die letzten Meter hatte es auch noch angefangen in strömen zu regnen als würde die Welt bald unter gehen. Seitdem wollte ich einfach nur noch eines - mich in mein Bett verkriechen und sterben.

Nun ja, sterben tat nicht gleich, aber meine Nerven waren am Ende. Trotz der heißen entspannten Dusche wo mir meine Muskeln jetzt noch dankbar waren, fühlte ich mich geistig kein Stück besser. Im Gegenteil. Ich fühlte mich noch mieser als zuvor. Auf den Weg nach Hause waren meine Tränen nur geflossen. Ich hatte das Gefühl ein riesen großes Loch in meinen Herzen zu haben. Heute hatte ich mit einen Schlag zwei Menschen verloren, die ich nicht sehr lange kannte, aber trotzdem mir wirklich gut getan hatten. Besonders Leila tat mir leid. An Jasper wollte ich gerade nur wenig denken, auch wenn er Teil meiner Trauer war.
Aber vielleicht würde das ja ein Schokokuchen und etwas Netflix das ja wieder hin kriegen. Ein Versuch war es wert. Zumindest brachte es mehr als weiterhin hier in der Dusche zu stehen wo das Wasser schon längst nicht mehr lief.

Mit einen kleinen Lächeln auf den Lippen, weil ich schon überlegte welchen Serie ich diese Nacht durch suchten wollte mit Millionen Chips noch dazu, stieg ich aus der Dusche und spürte sofort den kalten Fließenboden unter meinen Füßen. Wir hatten eine extrem teure Villa geerbt - ohne Fußbodenheizung. Ich war trotzdem froh eines Tages hier raus zu sein. Lieber eine billige herunter gekommene Einzimmerwohung in belebten New York als noch weiterhin in diesen Haus des Schreckens zu leben. Wäre mein Opa nicht reich gewesen, dann würden wir sowie so nicht hier drine leben, sondern auch in einen normalen Einfamilienhaus..


Ich trocknete mich mit den großen pinken Handtuch ab, band es um meinen Körper und meine Haare wurden auch zu einen Turban verwandelt. Taumelnd ging ich zu den Spiegel hin, der total vernebelt war und ich erstmal mit meiner Handfläche wischend befreien musste. Sobald das getan war, stützte ich mich erschöpft auf den Waschbeckenrand und sah mein Spiegelbild erschöpft an. Die Augenringe unter meinen Augen von den Resten meines Make ups waren einfach fabelhaft. Ich nahm ein Abschminktuch und wischte dies weg. Schnell noch eingecremt mein Gesicht und meine Ohren sauber gemacht und schon ging es auf zu meinen Zimmer.
Doch sobald ich die Badetür öffnete, hörte ich schon wieder einen lauten Schrei, von den wohl meist gehasstesten Menschen, den es nur auf diesen Planeten Erde gab. Meine Mum.


,,Chester! Hast du schon wieder die Balkontür offen gelassen?", schrie sie erneut durch das ganze Haus.
Ich rollte nur genervt mit den Augen und setzte meinen Weg fort in mein privates ruhiges Reich. Das Letzte was ich hörte war, dass mein Bruder schrie er habe angeblich die Tür nicht offen gelassen, doch da knallte ich schon meine Zimmertür laut zu und lehnte mich erschöpft dagegen.
Endlich Ruhe. Endlich Frieden. Endlich Zeit für mich allein.
Zwar wollte ich meinen Schokokuchen aus den Kühlschrank holen, aber solange meine Mutter dort rum schlich konnte das warten. Ich hatte eh unter mein Bett Chips auf Vorrat versteckt.

The Toilet where we metWhere stories live. Discover now