32. Gänseblümchenzerstörer

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,,If you happy and you know it clap your Hands. If you happy and you know it clap your hands... ",
hörte ich in der Ferne den leisen hyperaktiven Gesang einer männlichen Stimme, die mir leider Gottes sehr bekannt vor kam, doch es fühlte sich in meinen Gedanken so an als würde sein Schall Meter weit von mir entfernt.




Ich spürte den kalten harten, jedoch leicht durchborenden Boden unter mir. Es fühlte sich an als würde ich auf einer Wiese liegen, sowie die weichen, aber auch stachligen Grashalme meine Haut etwas kitzelten. Meine Augenlider waren geschlossen. Ich war zu kraftlos um sie zu öffnen und immer noch drehte sich alles in meinen Kopf.
Ich hörte den leichten Wind durch die Bäume fegen und die Blätter begangen zu rascheln. Er berührte sanft meine nackten Arme und Hände. Vögel zwitscherte in der Ferne. Ich spürte sie warmen Sonnenstrahlen auf meiner Gesichtshaut, als würden sie mir Energie schenken wollen. Es roch nach frisch gemähten Rasen.
War ich tot?




Ich versuchte mit aller Kraft, die ich in meinen Körper finden konnte, meine Augen zu öffnen. Doch sobald sie nur etwas offen waren, schloss ich sie sofort. Gott, es war viel zu hell draußen. Die Sonne schien genau in meine Augen. Es kam mir vor, als hätte ich zu viel Alkohol getrunken und bekäme nun die Folgen zu spüren.
Warum immer ich?





Noch einmal wagte ich den lebensgefährlichen Versuch und öffnete ich meine Augen, drehte aber mein Kopf augenblicklich nach links um nicht direkt die Sonne gleich wieder zu sehen. Zunächst sah ich noch etwas verschwommen. Etwas Großes konnte ich vor meinen Augen erkennen, doch langsam nahm alles wieder Gestalt an. Und wer saß natürlich neben mir?
Mein verrückter Stalker. Und in diesen Moment viel mir wieder ein was passiert war. Der Schüler. Ein Geist. Durchsichtig. Und dann wurde alles schwarz. Ich musste in Ohnmacht gefallen sein. Warum lag ich dann zum Teufel noch hier?




So schnell wie es mein müder Körper erlaubte, setzte ich mich auf und funkelte ihn böse an. Doch ich bemerkte sofort wie sich in meinen Kopf alles drehte. Vielleicht hätte ich nicht so schnell aufspringen sollen. Trotzdem versuchte ich nicht wieder nach hinten zu fallen und blickte ihn wütend an, während er nur verträumt mir in die Augen schaute.





Jetzt wo ich ihn richtig sah fiel mir auf wie extrem blau doch seine Augen wieder waren. Ich war kein so großer Fan von blauen Augen aufgrund meines Ex Freundes, doch bei ihm wirkte es als würde man durch einen Ozean schwimmen. Einen Ozean mitten in der Karibik. Oder den Malediven. Egal wo, irgendwo wo es schön warm war und das Wasser so blau wie der Himmel war. Wie gemalt.
Moment. Was erzählte ich denn da?




,,Warum liege ich nicht im Krankenhaus?", fauchte ich ihn an und sah ihn trotzdem noch dabei in die Augen.
Ich wollte wo anders hin sehen. Irgendwo. Einen Baum oder Grashalm, aber nicht in seine Augen um ihm nicht noch mehr Aufmerksamkeit für seine Verrücktheit zu schenken. Aber es war so als würden sie mich fesseln. Als könnte ich nirgendwo anders mehr hin sehen. Als wäre ich in einen Käfig gefangen und die Tür waren offen, doch könnte nicht fliehen. Was war mit mir los?





,,Dein Ernst? Du hast vor fünf Minuten gesehen, dass jemand durch mich hindurch gehen kann und bist umgekippt und ich soll dich wegen einer ganz kleinen Ohnmachtsattake, die eh nicht schlimm war, ins Krankenhaus bringen obwohl mich eh keiner sehen oder hören würde?", lachte er laut los und sah mich mit strahlenden Augen an.
Eigentlich wäre mir jetzt nicht nach Lachen, doch ich konnte nicht anders. Ich musste selber etwas schmunzeln, dass genau dies wirklich meine einzige Frage war, die ich nach der ganzen Aktion gestellt hatte.





,,Ich war nur für fünf Minuten Ohnmächtig gewesen?", fragte ich ihn verwirrt während er mir unbewusst meine Wasserflasche aus den Rucksack gab, die ich dankend annahm.
Endlich etwas Wasser. Mein Kopf fing schon an Terror zu machen deswegen.




,,Wenn überhaupt. Als du umgekippt bist, habe ich schnell geguckt ob irgendjemand rum läuft und hab dann dein Rucksack und dich genommen und hier her getragen. Deine Schule ist gerade mal ne' Minute von hier entfernt, dort hinter den Bäumen. Ich wollte dich wo hin bringen wo dich niemand findet, weil ich wusste du wachst gleich wieder auf", grinste er und sah zu Boden um ein paar kleinen Gänseblümchen die weißen zarten Blüten abzureißen.

Gänseblümchenzerstörer.




Eigentlich müsste ich ihn jetzt normaler Weise (auch wenn wirklich nichts mehr hier normal war) zehntausende von Fragen stellen, doch mir fiel keine Einzige in diesen Moment ein. Ich müsste ihn jetzt anschreien wie dies doch möglich sei, dass Leute durch einen hindurch gehen könnten oder wie er mich hier her gebracht hätte, da er ja irgendwie ein Geist war und somit mich nicht anfassen konnte, doch es fiel kein Wort aus meinem Munde. Im Gegenteil.
Ich beobachtete ihn nur. Wie eine Rose, die verliebt ihren Jack bei Sonnenuntergang auf der Titanic beobachtete. Er hatte die Beine an seinen Körper angewinkelt und die Arme lässig darauf abgelegt. Trotz seiner dunkeln Lederjacke blickte ich auf die silberne Kette, die durch die Mittagssonne strahlte und und das Licht in mein Gesicht reflektierte. Erst jetzt bemerkte ich, dass der Anhänger einen Neumond, besser gesagt das erste Viertel, simbolisierte. Was dies bedeutete? Doch es sah wirklich cool aus. Als wäre die Kette extra für ihn gebaut wurden..



Gedankenversunken riss er ein weiteres Gänseblümchen ab und entnahm ihm jede einzelne kleine weiße Blüte. Nebenbei fing er an zu grinsen. Ob er gerade an was etwas bestimmtes dachte? Oder hatte er bemerkt, dass ich seit einer über Minute ihn still schweigend beobachtete. Nein, eher anstarrte.
Irgendwie hatten wir die Rollen getauscht. Plötzlich war ich der Stalker von uns Beiden geworden. Doch warum auch immer, auch wenn er nichts interessantes tat, war es irgendwie spannend ihn zu beobachten.




,,Woher wusstest du, dass ich gleich aufwachen würde und nicht in Gefahr wäre?", fragte ich ihn so leise, als wäre ich eine Maus und beobachtete das Gänseblümchen, welches er immer mehr zerstörte.
Trotz meiner leisen Stimme, welche ich selber nicht mal wirklich mit meinen eigenen Ohren wahr genommen hatte, antwortete er mir ohne den Blick von seiner Blume weg zu nehmen.




,,Ich hatte es irgendwie gespürt. Nein, dass klingt jetzt falsch... Ich hatte so ein Gefühl. Als würde ich zu hundert Prozent wissen, dass es dir trotz deiner Ohnmacht Attacke gut gehen würde.
Klingt verrückt oder? ", lachte er leicht und schien zu verstehen, dass er wirklich einen Dachschaden hatte. Oder hatte vielleicht sogar ich schon Einen bekommen?

Egal was es war, es war mehr als nur seltsam Alles.
Ich meine, als ob es wirklich so etwas wie Geister geben würde. Und selbst wenn, warum musste ausgerechnet ich ihn sehen können? Hätte nicht jemand anders diese kleine Nervensäge abbekommen hätte können? Aber naja, was sollte man schon tun? Das Leben war kein Ponyhof. Auch wenn ich fand, dass dieser Typ das Leben eher als Abenteuer Spielplatz für dreijährige Kinder ansah..

 Auch wenn ich fand, dass dieser Typ das Leben eher als Abenteuer Spielplatz für dreijährige Kinder ansah

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The Toilet where we metWhere stories live. Discover now