9. Ein "normaler" Samstag Morgen

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Übrigens.
Es gab noch eine kleine Sache, die man unbedingt über mich wissen sollte. Und es war nicht die Angelegenheit, dass ich gestern noch genau über eine Stunde warten musste bis mich mein Bruder endlich abgeholt hatte und ich letzte Nacht über zwölf Stunden geschlafen hatte, weil ich todmüde gewesen war, als hätte ich drei Tage durch gefeiert.
Nein, ich war auch ein absoluter Netflix Nerd. Besser gesagt ein Junkie. Man konnte an einem Samstag nach einer anstrengenden Schulwoche mit mir nichts besseres (und anderes) tun, als Serien zu gucken mit einen leckeren Ben&Jerrys Eis oder Chips und dazu noch Kuschelsocken - außer im Sommer.
Meist verbrachte ich solche Serien Tage mit meinen Bruder zusammen genau so wie heute, aber manchmal lud ich auch Camila ein. Doch diese wollte immer nur ihre langweiligen Liebesromanzen sehen - dagegen ich mir lieber irgendwelche Action und gruseligen Filme gönnte. Heute zum Beispiel war ein Thriller an der Reihe, der meiner Meinung nach, echt super war.





,,Was hast du an deiner Hand eigentlich gemacht?", fragte mich mein Zwilling, während er weiterhin fixiert auf den Laptop Bildschirm starrte.
Man könnte glatt denken, wenn ich jetzt etwas sagen würde, würde er mir zu hundert Prozent nicht zuhören da er viel zu sehr auf die Serie fixiert war, doch da lag man falsch. In den Jahren hatten wir gelernt uns nur so zu unterhalten während irgendeine Serie nebenher lief. Somit konnten wir uns super verständigen.
Im Kurzen und Ganzen, er hörte mir zu - irgendwie.





,,Ich bin gestern beim Football Spiel nur hingefallen, weil der Rasen so nass war. Bin ausgerutscht", log ich nur schnell ebenso abwesend, während ich einen weiteren Löffel von den leckeren Eis mit Cookie Stücken in meinen Mund schob ohne ein Blick von den flimmernden Bildschirm zu nehmen.




Als ich gestern nach Hause gekommen war, hatte ich mir einen Verband um meine Hand gebunden um diese etwas zu stützen. Zu einem Arzt wollte ich wegen so einer Kleinigkeit auf keinen Fall gehen. Im Gegenteil - ich hasste Krankenhäuser und Ärzte. Besonders dieses hier in meiner Gegend. Ich wusste nicht wie ich es sagen sollte, aber ich glaube unser Dorf hatte die schlechtesten Ärzte der ganzen verdammten Welt. Das war die beste Kurzbeschreibung. 

Da verband ich mir lieber selber meine Hand und schonte diese einfach, anstatt unsere Klinik auch nur für eine Sekunde zu betreten.




Doch warum hatte ich meinen Bruder nicht die Wahrheit gesagt?
Nun ja, wie sollte ich ihm von gestern erzählen? Dass ein Fremder in der Schule rum gelaufen war und als ich ihn gestern beim Football Spiel ansprechen wollte, einfach weg gerannt war?
Vielleicht hätte ich ihn gestern nicht vor hunderten von Zuschauern anschreien sollen, sondern einfach langsam auf ihn zugehen und ihn in einen ruhigen Ton ansprechen können, aber dies wäre zu einfach gewesen. Und warum einfach wenn es auch kompliziert ginge? Ich war so dumm..

Allgemein war dieser Typ mir nicht geheuer. Sein Aussehen machte mir auf irgendeine Art und Weise Angst. Die ganzen Leder Klamotten in puren schwarz wie ein Gangster,
die blauen Augen, die einen förmlich erstachen,
seine Stimme, die so rau und jedoch etwas höher klang - irgendwie jagte er mir einen Schauer über den Rücken. Und ich hatte das Gefühl, ich würde ihn gestern nicht zum letzten Mal gesehen haben. Leider..





The Toilet where we metWhere stories live. Discover now