33| Eifersucht gleich Liebe?

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(Snape's Perspektive)

Ich nehme den letzten Schluck meines Tees zu mir und stehe auf. Am anderen Ende des Saals sehe ich Victor Krum und laufe deshalb schnell die Treppen nach oben.

In den Fluren hängen wieder unzählige dieser Hässlichen "Kunstwerke" an den Wänden. Ich bleibe vor einem stehen und muss kurz grinsen. "Ja ich habe ihn schon gesehen heute, ich weiß aber nicht wo er jetzt ist", sagt eine Stimme am anderen Ende des Ganges.

Ich drehe mich etwas zu dieser Stimme, um zu sehen, wer es ist. Wieder diese Frau! Sie redet gerade mit einer älteren Frau, aber diese steht etwas zu weit um die Ecke, um zu erkennen, wer sie ist.

Ich laufe in die andere Richtung wieder zurück und komme nach einer Weile vor meiner Tür an. Ich wollte gerade eintreten doch, dann höre ich plötzlich jemanden weinen. Es hört sich so an, als ob es aus der Tür neben ankommt.

Moment das ist Hermines Zimmer! Ich laufe zur Tür neben an und höre, wie es langsam etwas leiser wird, aber dennoch weint sie aus tiefster Seele. Ich stehe hier schon seit einigen Sekunden und überlege, was ich machen soll.

Sollte ich es einfach ignorieren und in mein Zimmer gehen? Vielleicht weint sie ja meinetwegen, sollte ich klopfen? Ich klopfe an aber keine Reaktion von ihr. Ich warte einen Moment und klopfe erneut.

"Moment", ruft sie und ich höre wie sie schnell, wahrscheinlich in ihr Badezimmer rennt. Ich schaue einmal nach rechts und links, keiner zu sehen. Noch einmal hole ich tief Luft und öffne langsam die Tür.

"Alles in Ordnung?", frage ich sie und trete einen Schritt in das Zimmer hinein, aber halte die Türklinke von außen noch fest. Sie schaut schnell etwas zu Boden und sagt leise, "Ja, warum fragen Sie?"

Ich betrachte sie von oben bis unten und sehe sofort das sie etwas zittert. "Darf ich hereinkommen?", frage ich sie und stehe immer noch fast draußen auf dem Flur. Sie antwortet leise, "Natürlich", und dreht sich danach mit verschränkten Armen um und läuft langsam vor zu ihrem Fenster.

Währenddessen trete ich in ihr Zimmer ein und schließe die Tür hinter mir. "Warum 'Sie', waren wir nicht schon beim 'du'?", frage ich sie und betone dabei das 'Sie' etwas abwertend. Sie schaut stumm aus dem Fenster und zuckt nur leicht mit den Schultern.

Ich laufe langsam auf sie zu und sage, "Hermine, was ist denn los? Ich habe dich doch Weinen gehört." Sie sagt kein einziges Wort und bewegt sich keinen Zentimeter von der Stelle. Ich bleibe mitten im Raum stehen und frage, "Soll ich wieder gehen, wenn du nicht mit mir reden möchtest?"

Eigentlich hatte ich mit keiner Antwort gerechnet, doch sie fragt mit fester Stimme, "Was war mit dieser Frau?" Mir wird plötzlich ganz warm und ich habe das Gefühl das mein Herz einen Moment ausgesetzt hat. "Bist du etwa eifersüchtig?", frage ich sie mit einem kleinen Lächeln. Sie dreht sich langsam um und hat dabei ihre arme immer noch verschränkt.

"Nein, aber ich kenne diese Frau", sagt sie etwas angeekelt und hat dabei feuchte Augen. Ich verschränke meine Arme und sage, "Tatsächlich und wer ist diese Frau?" Sie schaut etwas verwirrt und fragt, "Weißt du das nicht selber Severus? Oder denkst du wirklich, ich glaube dir das du nicht weißt, wer sie ist?"

Ich fahre mit meinen Händen durch mein Gesicht und streiche dabei meine Haare etwas aus meinem Gesicht. "Ob du es mir nun glaubst oder nicht, ich habe keine Ahnung wer diese Frau sein könnte", sage ich und setze mich auf den Hocker, der Hinter mir steht.

Ich deute auf das Bett, was vor mir steht und sage, "Komm setz dich." Sie setzt sich etwas genervt und sagt, "Es ist die Zaubertränke Lehrerin von Durmstrang." Ich fange an zu lachen und Hermine schaut sehr irritiert. "Was ist so witzig?", fragt sie und schaut mich an.

Ich schaue auf und erkläre es ihr, "Das ich sie nicht gleich erkannt habe! Das ist Leilani Adams! Ich war vor einigen Jahren unfreiwillig in Durmstrang zu Besuch. Ich sollte dort ein paar Wochen mit ihr zusammen Unterrichten und danach sollte sie nach Hogwarts mit mir zusammen Unterrichten. Das Ministerium wollte unsere Stellen tauschen, doch glücklicherweise kam es nie dazu. Ständig wollte sie Aufmerksamkeit von mir, die ich ihr aber nie gab. Es ging sogar soweit das sie Abends in meinem Zimmer stand. Sie hat sich wohl so sehr verändert, dass ich sie nicht wiedererkannt habe."

Hermine sieht erleichtert aus und sagt, "Oh, das wusste ich gar nicht." Ich neige den Kopf etwas zur Seite und frage sie, "Hast du deshalb geweint, weil du eifersüchtig warst?" Sie wird etwas blass, steht auf und läuft zum Spiegelschrank.

Intensiv blickt sie sich im Spiegel an und dreht sich nach einigen Sekunden ruckartig in meine Richtung um. "Was stimmt bloß nicht mit mir!? Ich bin doch sonst nicht so reizbar", sagt sie etwas lauter. Ich stehe auf und laufe langsam auf sie zu während wir uns in die Augen schauen.

Leicht muss ich lächeln und ich frage sie, "Erinnerst du dich noch an den Abend als wir uns geküsst haben?" Sie nickt leicht. Ich laufe noch einen Schritt weiter auf sie zu und rede weiter, "Du sagtest, das du dich in mich verliebt hättest. Entspricht das der Wahrheit?"

Sie wird noch etwas blasser als vorher und schaut hinunter auf den Boden. Ich laufe noch ein paar Schritte auf sie zu und stehe nun direkt vor ihr. Ich nehme zwei Finger und hebe ihr Kinn an so, das sie mir in die Augen schaut.

"Ich bin so verwirrt", sagt sie leise und ich lasse ihr Kinn wieder los. "Ich glaube, was du brauchst, ist noch etwas Zeit", entgegne ich ihr und nehme ihre Hände in meine. "Ich weiß nicht so recht", flüstert sie. Wir schauen uns noch immer fest in die Augen und unsere Köpfe rücken immer ein Stückchen näher zueinander.

"Ich glaube, wir sollten, das langsam angehen", sagt sie und ich lege meine Hände auf ihre Hüften und ziehe sie ein kleines bisschen näher. Es sind nur noch wenige Zentimeter zwischen unsere Lippen.

Doch plötzlich... "Ich wollte Bescheid sagen, dass der Wettbewerb in wenigen Minuten beginnt und wollte sie deshalb jetzt abholen, Miss Granger", sagt eine Stimme auf der anderen Seite der Tür, begleitet von einem Klopfen an dieser.

Wir hingegen erstarren in unserer Position und starren uns weiterhin tief in die Augen. Ich sage leise, "Wir sollten das hier wohl verschieben oder was meinst du?" Sie flüstert, "Ja, sollten wir." Ich löse mich von ihr, laufe ein paar Schritte zurück und räuspere mich.

"Haben sie jetzt alles was sie brauchen?", frage ich sie etwas lauter und gehe zur Tür. Sie schüttelt ihren Kopf, um klar denken zu können und sagt laut, "Ja Sir." Ich öffne die Tür und Wully wartet schon auf der anderen Seite. Hermine schnappt sich hastig eine kleine Tasche und läuft ebenfalls zu Wully in den Gang. Sie schließt die Tür hinter sich und wir laufen zu dritt stumm hinunter in den großen Saal, als wäre nie etwas passiert...

𝐈𝐍 𝐌𝐘 𝐃𝐑𝐄𝐀𝐌𝐒Where stories live. Discover now