Audienz bei Queen Mycroft

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,,Den Umständen entsprechend! Der Notarzt kümmert sich jetzt um sie.", antwortete ich.

,,Gut!"

Das SEK begann langsam, sich nach und nach zu entfernen und nahmen den Täter mit. Plötzlich entdeckte ich einen schwarzen Wagen, der nur wenige Meter von uns hielt und ein fremder Mann stieg aus, der auf mich und Greg zukam.

,,Wer ist das denn?", wollte Greg wissen und ich zuckte mit den Schultern.

,,Keine Ahnung! Hoffentlich kein Journalist. Und falls doch, du weißt...keine Fotos von mir!"

,,Jaja...ich habe nicht vergessen, dass du kamerascheu bist. Aber vielleicht verrätst du mir irgendwann mal warum. Immerhin müsstest du ja dran gewöhnt sein, wo du doch so eng mit Sherlock Holmes und John Watson zusammenarbeitest.", erwiderte Greg grinsend und ich winkte ab.

,,Den beiden überlasse ich gerne den Mittelpunkt!"

Der Mann kam auf uns zugelaufen und machte schließlich vor uns Halt. Ich befürchtete wirklich schon, dass er von der Presse war, aber als ich bemerkte, dass er keinerlei Diktiergerät oder Fotoapparat dabei hatte, entspannte ich mich augenblicklich.

,,Können wir Ihnen helfen? Das hier ist immer noch der Einsatzort der Polizei.", sagte Greg und der Mann sah mich auf einmal direkt an.

,,Ich weiß, bitte entschuldigen Sie. Miss Headley?"

,,Ähm...ja?", meinte ich und er deutete auf seinen Wagen.

,,Ich muss Sie bitten, mich zu begleiten. Ihre Hilfe wird benötigt."

,,Meine Hilfe, ja? Und wo solls bitte hingehen?", wollte ich wissen.

,,Das darf ich nicht sagen. Top Secret!"

Der Mann wirkte mächtig geheimnisvoll und auch ungeduldig. Schließlich gab ich mich geschlagen und sah Greg noch vielsagend an.

,,Du weißt, bin ich binnen weniger Stunden nicht zurück, dann solltest du einen Suchtrupp losschicken."

,,Alles klar, Evelyn Bond! Ab mit dir.", erwiderte mein Partner grinsend und ich verdrehte die Augen, ehe ich dem mysteriösen Mann zum Auto folgte.

                               ***

Die Fahrt endete vor keinem geringeren Gebäude, als dem Buckingham-Palace persönlich. Und obwohl ich immer noch grenzenlos verwirrt war, so war ich auch mächtig neugierig, wer zum Teufel mich bitteschön in das Haus der Königsfamilie zitieren ließ. Die Antwort darauf ließ nicht lange auf sich warten, denn urplötzlich vernahm ich eine nur allzu bekannte Stimme.

,,Es handelt sich um eine Angelegenheit von nationaler Bedeutung. Werde erwachsen!", zischte Mycroft und ich verdrehte die Augen.

,,Mycroft! Hätte ich mir ja denken können."

,,Runter von meinem Laken!", fauchte Sherlock und Mycroft schien schon genervt zu sein.

,,Oder was?"

,,Ich gehe einfach weg!", erwiderte Sherlock herausfordernd, doch sein Bruder ließ sich natürlich nicht darauf ein.

,,Dann geh doch!"

Kurz darauf bogen wir um die Ecke und der Mann, der mich hergebracht hatte, nickte Mycroft zu, ehe er wieder verschwand und mich stehen ließ. Völlig perplex starrte ich auf das Schauspiel, welches sich mir darbot und dies erwies sich als ein mehr als skurriler Anblick.
John war ebenfalls anwesend und auch ein fremder Mann, der dem Erscheinungsbild nach zu urteilen, ohne Zweifel Angestellter im Palace war, stand im Raum. Mycroft stand wenige Zentimeter von Sherlock entfernt, der, zu meinem Entsetzen, lediglich ein Bettlaken trug, welches aber nun nur noch knapp um seine Hüfte geschwungen war. Und weil Sherlock es festhielt, ahnte ich bereits, dass Mycroft seinen Fuß genutzt hatte, um das Laken und somit auch seinen Bruder aufzuhalten.

Sherlock - Das Spiel des TodesWhere stories live. Discover now