Eine schicksalshafte Begegnung

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,,Die Pläne sind längst außer Landes. Da können wir nichts tun."

,,Tja, Mycroft denkt offenbar doch. Er hat Ihnen eine SMS geschickt. Muss wichtig sein.", meinte John und endlich ließ Sherlock für einen Moment von seinen Proben ab.

,,Wieso sagt er dann seinen Zahnarzttermin nicht ab?"

,,Wie bitte?", entgegnete ich perplex und Sherlock sah mich vielsagend an.

,,SMS schickt er nur, wenn er nicht reden kann. Hören Sie, Andrew West stiehlt die Pläne, versucht sie zu verkaufen und bekommt dabei den Schädel eingeschlagen. Ende der Geschichte! Rätselhaft daran ist nur, wieso mein Bruder entschlossen ist, mich zu langweilen, wo doch jemand anderes gerade so herrlich interessant ist."

Ungläubig und perplex sahen John und ich Sherlock an, während ich für einen Moment nicht wusste, was ich sagen sollte. Doch dann kehrte meine Stimme zurück und ich hob eine Augenbraue.

,,Ihr Ernst, Sherlock?"

,,Aber ja.", sagte dieser und John seufzte.

,,Vergessen Sie nicht, dass eine Frau sterben könnte."

,,Warum nicht? Sterbende finden Sie auch in diesen Krankenhaus, Doctor. Wieso weinen Sie nicht mal an deren Betten und sehen, was es ihnen nützt?", gab Sherlock zurück und nun verfinsterte sich mein Blick.

,,Sherlock, bitte!"

,,Was? Das ist eine Tatsache. Kann ich jetzt weitermachen?"

,,Wenn Sie dann schweigen, ja.", sagte ich, doch da hatte sich Sherlock bereits wieder seinen Proben zugewandt.

John und ich tauschten einen genervten Blick und ich fragte mich, wie Sherlock eigentlich in den Spiegel sehen konnte. Aber er war eben so, auf seine eigene Art und Weise. Und das mussten John und ich, so ungern ich es auch zugab, eben einfach akzeptieren. Schließlich gab der Computer das erlösende Signal von sich und Sherlock schien sichtlich zufrieden.

,,Na, endlich!"

Als sich auf einmal die Tür öffnete, hoben wir die Köpfe und ich erkannte Molly, die wieder zurückgekehrt war und fröhlich in die Runde schaute.

,,Und, Glück gehabt?", fragte sie und Sherlock brachte sogar ein Lächeln zustande.

,,Oh, ja."

Mein Blick wanderte wieder zur Zimmerdecke. Diese Stimmungsschwankungen hielt man ja im Traum nicht aus. Ich hatte jedoch auch keine Zeit, mich weiter über das Verhalten von Sherlock zu ärgern, denn die Tür öffnete sich erneut und dieses Mal, betrat ein mir unbekannter junger Mann den Raum.

,,Oh, Entschuldigung...ich wusste nicht...", setzte er an, als er uns alle bemerkte, doch Molly empfing ihn freudig.

,,Jim, hi. Komm rein. Komm rein."

Er schloss die Tür und ich sah verblüfft zu Molly. Sie himmelte diesen jungen Mann ja regelrecht an und strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Der Mann, welcher offensichtlich Jim hieß, näherte sich uns mit langsamen Schritten und Molly deutete vielsagend auf unseren Meisterdetektiv.

,,Jim, das ist Sherlock Holmes!"

,,Ah!", erwiderte er und lächelte höflich, wenn auch ziemlich verunsichert, während Molly schließlich auf John deutete.

,,Und...ähm...Entschuldigung..."

,,John Watson!", half John ihr auf die Sprünge und nickte Jim zu. ,,Hallo."

,,Hallo.", erwiderte Jim, ehe sein Blick auf einmal zu mir wanderte und er mich vielsagend ansah. ,,Und Sie müssen dann wohl Sergeant Evelyn Headley sein. Die Polizistin."

Sherlock - Das Spiel des TodesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt