Wer nicht hören kann, muss fühlen!

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,,Du hast Recht! Rufen wir die Spurensicherung."

,,Ich kümmere mich drum!", erwiderte Liam und zückte sein Handy, ehe er eine Nummer wählte und mit dem Handy am Ohr aus dem Raum verschwand.

Ich hörte, wie er offenbar mit Greg sprach und ihm die Situation erklärte, doch ich hörte nicht hin. Meine Gedanken kreisten nur um Sherlock und John und ich fragte mich, wo sie sein könnten. Gerade kam mir eine Idee und ich holte mein Handy aus der Jackentasche, als Liam ins Wohnzimmer zurückkehrte.

,,Sie sind unterwegs! Greg kommt auch mit. Er sagt, er will sich selbst ein Bild von der Situation machen.", sagte Liam, als ich schon die Nummer wählte und auf den Hörer drückte.

Da ertönte auf einmal ein Klingeln und ich sah mich suchend um, als ich das Handy von Sherlock auf dem Fußboden entdeckte...begraben unter einem Haufen Mappen.

Liam nahm mir die Aufgabe ab, es vom Boden hochzuheben und sah auf das Display, wo mein Name eingeblendet war. Ich legte bei meinem Handy auf und Liam reichte mir das von Sherlock.

,,Wessen Handy ist das?", wollte er wissen und ich nahm es entgegen.

,,Sherlock!"

,,Geht er denn ohne Handy aus dem Haus?", hakte er nach, doch ich schüttelte den Kopf.

,,Eher unwahrscheinlich!"

,,Dann ist das kein gutes Zeichen."

Liam schien nun genauso beunruhigt zu sein wie ich und ich war der gleichen Meinung. Zwar kannte ich Sherlock und John noch keine Ewigkeit, aber ich kannte sie bereits lange genug, um genau zu wissen, dass sie niemals einfach so verschwunden wären.

                               ***

,,Was ist, wenn sie gar nichts finden?", brachte ich hervor und Greg sah mich zuversichtlich an.

,,Alles wird gut, Evelyn! Sie stellen die ganze Wohnung auf den Kopf und wenn sie etwas finden, dann informieren sie uns sofort."

Ich wusste, dass er mich besänftigen wollte, aber es gelang ihm nicht so richtig. Greg, Liam und ich standen inzwischen vor dem Haus und die Spurensicherung befand sich in der Wohnung von Sherlock und John, um nach möglichen Hinweisen zu suchen.

Ich überlegte die ganze Zeit, ob ich nicht auch Mycroft darüber in Kenntnis setzen sollte, aber ich wollte zuerst Gewissheit haben. Und woher wusste ich, dass Mycroft nicht schon längst etwas wusste? Immerhin hatte der Bruder von Sherlock seine Augen und Ohren überall.

,,Wir werden sie schon finden, Evelyn.", sagte Liam und ahnte offenbar, dass ich mit den Nerven völlig am Ende war.

Diese Ungewissheit machte mich verrückt und ich hoffte inständig, dass die Spurensicherung bald etwas fand, denn lange würde ich die Warterei sicher nicht mehr aushalten.

,,Ich hoffe sehr, du hast Recht. Es ist nur...ich mache mir Sorgen um die beiden.", erwiderte ich und er legte mir die Hände auf die Schultern.

,,Hey, das sind Sherlock Holmes und Dr. Watson-das unschlagbarste Ermittlerduo, dem ich je begegnet bin und das es je gegeben hat. Die beiden kann so schnell nichts umhauen."

Ich nickte und ließ es sogar zu, dass Liam mich in eine Umarmung zog. Über seine Schulter hinweg sah ich, wie Greg von einem Kollegen nach drinnen gerufen wurde und war für einen Moment versucht, ihm bereits zu folgen. Aber ich blieb stehen und spürte, wie Liam sich langsam aus der Umarmung zurückzog.

,,Alles in Ordnung?", fragte er nach und ich nickte kaum merklich.

,,Geht schon...danke!"

Liam lächelte und ich erwiderte es. Egal, was zwischen uns vorgefallen war...er schaffte es auch heute noch, mich aufzumuntern und dafür war ich ihm sehr dankbar. Auch, wenn ich immer noch beunruhigt war...ich hatte die Hoffnung, dass sich alles schnell aufklären würde.

Sherlock - Das Spiel des TodesWhere stories live. Discover now