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Braune Augen schauen mich an. Ihre Lippen bewegen sich aber in meinen Ohren rauschtes. Wild gestikuliert sie mit ihren Händen. Mein eigener Mund öffnet sich aber kein Ton kommt raus. Cloe die neben mir steht sieht verwirrt zwischen mir und Leya hin und her. "Du hast was gemacht!" kreischt sie uns beide an, obwohl ich nichts damit zu tun habe. Ich zucke zusammen, nur Leya schaut noch besorgter drein. "Ich habe mit Logan Schluss gemacht." gesteht sie. "Aber." stottere ich. "Wieso?" "Nach dem Gespräch am Samstag, habe ich lange nachgedacht. Logan ist immer noch mein bester Freund, er wird es auch immer bleiben aber ich muss mich weiterentwickeln und mit Logan geht das nicht. Ich brauch Luft zu Atmen." 

"Ich wusste nicht, dass du unseren Vorschlag so schnell umsetzt." sage ich erschüttert. Meine beste Freundin kaut auf ihrer Unterlippe rum. Sie schaut uns nicht in die Augen. "Ich musste es tun." "Wie geht es dir?" fragt Cloe. Sie legt ihre Hand auf Leyas Schulter. Diese zuckt mit den Schultern.

"Mir geht's gut. Ich fühl mich gut. " "Dann stehen wir auf deiner Seite." Cloes Hand wandert zu ihrer Schulter und umarmt sie. "Ja, sehe ich genauso. Aber wie hat es Logan aufgenommen?" zögerlich beiße ich mir auf meine Wange. "Er hat gemeint er braucht erstmal Abstand." "Das können wir ihm geben." erwidere ich. "Ich habe nur Angst meinen besten Freund zu verlieren." In Leyas Augen treten Tränen. Sofort nehme ich sie auch in den Arm. Zu dritt stehen wir auf dem Sportplatz. "Süße, er wird sich wieder beruhigen, gebe ihm Zeit." Cloe drückt uns beide fest an sich bevor sie uns loslässt.

Leya wischt sich über die Augen, doch die Tränen hören nicht auf. "Na komm, wir geben dir ein Eis aus." Ich hacke mich bei ihr unter. Zu dritt schlendern wir der Umkleide entgegen. "Wer hätte je gedacht, dass ihr beide mal Singles seid und ich die einzige vergebene bin?" lacht Cloe auf. "Stimmt, wer hätte schon gedacht, dass du einen Jungen länger als zwei Tage an dich binden kannst." Kichere ich. Selbst bei Leya gehen die Mundwinkel langsam wieder nach oben. Ich ziehe gerade meine Hose hoch als mein Handy eine neue Nachricht verkündet. Rick.

- Bist du noch in der Schule? Hab den Schlüssel für den Musikraum...-

Ein breites Grinsen schleicht sich auf meine Lippen.

- In 2 Minuten im Musikraum.-

Schreibe ich zurück.

Ein aufgeregtes flattern nimmt Besitz von mir. Zwei Tage sind schon vergangen seitdem ich mich wieder hinter ein Klavier getraut habe und immer noch pocht mein Herz, wenn ich nur darüber nachdenke. "Schreibst du mit Rick?" Neugierig linst Cloe zu mir. Schnell drehe ich das Display weg. "Wie kommst du darauf?" "Du lächelst. Jedes Mal, wenn ihr schreibt, lächelst du." Röte schießt mir in die Wangen. "Habt ihr euch nochmal geküsst?" fragt nun Leya. Beide sind schon fertig angezogen. Schnell lege ich das Handy beiseite und ziehe mich fertig an. Blitzschnell hat sich Cloe das Handy geschnappt. "Hey! " protestiere ich, doch zu spät. "Ihr schlaft miteinander im Musikraum? Also echt, ich habe mehr von dir erwartet." abfällig schnaubt Cloe bevor sie mir das Handy wieder reicht. "Ich schlafe nicht mit Rick." stelle ich klar. "

Du spielst wieder Klavier." stellt Leya fest. Mit großen Augen schaut sie mich an. Unwohl drücke ich mich ein bisschen zu antworten. "Ja, noch nicht vor Publikum, nur für mich. " Und für Rick. Füge ich in Gedanken hinzu. "Das ist ja Klasse! " Ihre braunen Augen fangen das Strahlen an. "Wissen deine Eltern davon? Oh die würden sich freuen! Du musst es ihnen sagen. Das ist super, wann kann ich dich spielen hören? " Vor Aufregung werden ihre Wangen ganz rot. Es schmeichelt mich das sie sich so sehr darauf freut mich wieder spielen zu hören. "Ich..." Überfordert schaue ich sie an. "Ich habe es ihnen noch nicht gesagt. Ich brauche noch etwas Zeit." Mit einem schmalen Lächeln lasse ich ihre Freude zerplatzen.

Es tut mir im Herzen weh aber ich muss mich selbst damit schützen. Betölpelt läuft Leya neben uns aus der Umkleide. Meine Haut juckt, ich fühle mich unwohl. Trotzdem setze ich ein Lächeln auf und verabschiede mich von beiden. Am Musikraum treffe ich auf Rick. Sein warmes Lächeln umfängt mich und gibt mir ein gutes Gefühl. Ein Gefühl von Stärke. Stärke die ich gebrauchen kann um mich jetzt erneut hinter das Klavier zu setzen.

My GirlWhere stories live. Discover now