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Ich glaube ich habe mich Entschieden." Mit einem Plumps lasse ich mich neben Leya auf die Wiese fallen. Die Sonne scheint warm zu uns herunter. Cloe, Leya, Logan und Clay sitzen auf einer grünen Fläche im Pausenhof. "Für was hast du dich entschieden?" interessiert schaut Leya zu mir auf. Mit dem Kopf liegt sie auf Logans Schoss. "Ich werde Stripperin." "Du wirst was?" Halb lachend halb spuckend setzt Cloe ihre Wasserflasche ab und schaut mich an. Auch Logan und Clay, ein Freund von Logan, schauen mich mit belustigter Miene an. "Ja, wieso nicht? Ich brauche keinen Abschluss und keine Mathe." Zufrieden lasse ich mich zurückfallen. "Ich dachte du bekommst Nachhilfe?" Sofort schießen meine Gedanken zu Rick und an den gestrigen Tag. Dieser Junge macht mich unglaublich wütend. "Nein, das hat nicht funktioniert." Ich schließe meine Augen und lasse mich von der Wärme verwöhnen.

"Wieso nicht? Ist Rick scheiße im Erklären?" "Rick! Rick Conner ist dein Nachhilfelehrer?" ruft Cloe aus. Ich drücke meine Augen zusammen und stöhne innerlich auf. "Wieso weiß Leya, dass Rick dir Nachhilfe gibt und ich nicht?" Cloe klingt ehrlich verletzt. Sofort bekomme ich Schuldgefühle. "Ich wollte es dir auch sagen nur jetzt hat sich das erledigt mit der Nachhilfe." kläre ich sie mit geschlossenen Augen auf. "Was hat er den gemacht?" fragt nun Logan. "Nichts. Er ist..." Wie soll ich das bloß erklären? "Schwierig." "Schwierig? " "Mmh" "Ich geh ihn jetzt selbst fragen." Sofort ist sie aufgestanden. 

"Das machst du nicht. Setzt dich wieder hin Cloe." Ich zerre an ihrem Pullover bis sie wieder auf dem Gras sitz. Aus dem großen Gebäude kommt gerade Rick mit einen Haufen Football Spieler heraus. An ihm klebt die rothaarige. Sofort wende ich den Blick ab. "Mein Angebot steht noch, ich gebe dir gerne Nachhilfe." Logan fährt Leya durch die Haare aber sein Blick ist zu mir gewandt. "Das brauchst du nicht schon gut, ich bekomm das hin." Mit einem schmalen Lächeln versuche ich ihn nicht zu kränken. "Sieht nicht so aus als würdest du das hinbekommen. Du kannst ihn nicht mal anschauen." Mit zusammengepressten Augen schaue ich zu Clay.

"Läuft da was zwischen euch?" Mein Kopf fährt herum. "Nein." "Dann schnapp ich ihn mir vielleicht, du kannst ja Nachhilfe von Logan nehmen." Cloe beißt in ihren Apfel und schaut zu Rick als sei er ein rohes Stück Fleisch. "Ja ich mach das gerne." versucht es Logan nochmal. Kurz entschlossen beschließe ich, dass ich Rick noch eine Chance gebe. "Ich werde mit ihm reden." Schnell stehe ich auf und marschiere zu ihm rüber. Er ist umringt von vielen Leuten, Leute die mich einschüchtern. Ich bin fast da. Noch einmal wische ich meine Hände an meiner Hose ab. Ich wage es kurz, nach hinten zu schauen. Alle haben sich umgedreht und schauen mich an. Leya breit grinsend, Cloe mit gerümpfter Nase und Clay mit großen Augen. Ich kann auf keinen Fall wieder zurücklaufen. Dann bin ich da. Zuerst sieht mich keiner, doch dann wird ausgerechnet die Rothaarige auf mich Aufmerksam.

"Hey Megan!" Sie hebt die Hand. Ich Lächle zurück. Jetzt schauen alle zu mir. Mehr als 5 Augenpaare sind auf mich gerichtet und warten. Nervös nestle ich an meinem Armband herum. "Ich wollte Rick was fragen." "Was gibt's?" Desinteressiert schaut er zu mir. Sofort verspüre ich die Wut in mir hochkommen. Lässig hat er einen Arm um die rothaarige gelegt. "Ich wollte Fragen ob du mir noch einmal in Mathe helfen könntest." Das klingt ja fast so als wollte ich was von ihm. Schlagartig werde ich rot. Verdammt. Natürlich bekommen das auch alle anderen mit. Es wird gejohlt und dumme Sprüche gerissen. Meine Gesichtsfarbe vertieft sich. Alles was mich interessiert ist Ricks Antwort. Er weiß wie es gemeint war. "Nein, kein Bock." Das Gejohle wird Lauter. Ich muss die Zähne zusammenbeißen um nicht wie ein kleines Kind auf zu stampfen. „Und wieso?" frage ich patzig. "Geht dich einen Scheiß an." Seine Miene ist hart, aber in seinen Augen kann ich kurz bedauern sehen aber es ist so schnell weg wie es gekommen ist. "Du bist ein Arschloch, Rick Conner." Damit drehe ich mich um und verlasse die Gruppe unter kindischen Gelache.

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"Dein Neffe ist ein Arsch." "Sag mir mal was Neues." Toni schwingt mit seinem Handtuch herum und bringt mich zum Kichern. Ich sitze an meinem üblichen Platz und trinke wie üblich meinen gezuckerten Tee. "Für was braucht man Mathematik?" Stelle ich die Frage die jeder Schüler mindestens einmal sich in seinem Leben gestellt hat. "Wenn ich das nur wüsste." Brummend beuge ich mich über mein leeres Karo Blatt. "Zurück zu meinem Neffen, willst du mir erklären wieso er gestern Abend Nass nach Hause gekommen ist?" "Er hat mich aus dem Wasser gezogen." Mit einer Hand spiele ich mit einem Kuli und schaue zu Toni auf. Er schaut verwirrt. "Er hat dich aus dem Wasser gezogen? Wieso?"

"Er dachte ich begehe Selbstmord. Ich war tauchen und er hat über reagiert." Ich tue es mit einem Schulterzucken ab. "Wie tief warst du im Wasser?" Das Lachen, was vorhin noch in seinem Gesicht zu sehen war, ist verschwunden, stattdessen ziert sein Gesicht ein besorgter Ausdruck. "Ich war nicht weit, nur soweit bis ich mit den Schultern Unterwasser bin." "Und Er hat dich daraus gezogen? Einfach so?" Er hat das Geschirrtuch beiseitegelegt und schaut mich intensiv an. "Ja...was ist denn daran schlimm?" Frage ich leise. Ich verstehe ihn nicht. Toni fährt sich mit beiden Händen über das Gesicht und schaut mich lange an bevor er was sagt. "Rick hat panische Angst vor Wasser." Ich lasse meinen Kuli fallen und schaue zu Toni auf. Ich suche sein Gesicht nach einem Anzeichen für einen Witz. Ich finde nichts. "Aber er hat mich aus dem Wasser gezogen."

"Er musste wohl riesige Angst gehabt haben." Schnell wende ich den Blick ab. Rick hatte Angst um mich. Ein hauchzartes Kribbeln verfängt sich in meinem Bauch. Sofort verwerfe ich das Gefühl, überschatte es mit Schuldgefühlen. Ich habe ihn dazu gebracht sich seiner größten Angst zu stellen. Ich bekomme nur noch am Rande mit wie Toni andere Kunden bedient und mich alleine lässt. An Mathe ist nicht mehr zu denken. Am liebsten würde ich zu Rick gehen und mich entschuldigen. Aber das brauche ich gar nicht den in den Moment kommt er durch die Tür in die Bar. Er hat eine schwarze Hose an dazu ein weißes T-Shirt. Mit entschlossenen Schritten geht er hinter die Bar und fängt an Leute mit Getränken zu bedienen. Ich beobachte ihn wie er mit anderen Menschen umgeht, wie er geschickt Gläser füllt und danach Abzahlt. Man merkt nichts mehr von seiner schlechten Laune von heute Mittag.

"Was schaust du mich die ganze Zeit an?" "Hä was?" Rick steht mit einem Küchentuch vor mir. "Du schaust mich an." "Nein, habe ich nicht." Doch meine röte lässt meine Lüge aufliegen. "Ich habe nachgedacht." "Über was denn?" Er zieht eine Augenbraue nach oben. "Mathe. Du willst mir keine Nachhilfe geben also muss ich selbst meinen Kopf anstrengen, wenn ich nicht durchfallen will." Jetzt bin ich wieder eingeschnappt. Ich erinnere mich an sein verhalten, egal wie schuldig ich mich noch vor 5 Minuten gefühlt habe. "Ich kann dir gleich Helfen, wenn du willst." Ungläubig verziehe ich das Gesicht. "Ernsthaft?" Er zuckt mit den Schultern und nickt mit dem Kopf. "Ich dachte du hast keinen Bock und es würde mich einen Scheiß angehen."

Herausfordern recke ich mein Kinn hoch. "Na jetzt habe ich eben Bock. Brauchst du jetzt die Hilfe oder nicht?" Wortlos schiebe ich ihm mein Buch hin. Er versteht mich, beugt sich über das Bauch und fängt an mit zu erklären was ich machen muss. 

My GirlWhere stories live. Discover now