Ich trat in den Flur hinaus und machte mich auf den Weg ins Badezimmer, wo ich mich beeilte und schnell unter die Dusche sprang. Ich weiß, es war nicht sonderlich höflich alles einfach ohne zu fragen zu benutzen, doch ich hatte jetzt keine Zeit und Luke hätte sicherlich auch überhaupt nichts dagegen..

Nachdem ich trocken und wieder in frischer Kleidung war, die mir etwas besser passte, als die von Harry, ging ich erneut durch den Flur, bis hin zur Treppe, als ich plötzlich eine Tür aufgehen hörte. Neugierig machte ich einige Schritte nach unten und spähte dann ins Erdgeschoss. Es war Harry, der gerade von draußen rein kam. Er schwankte etwas, weshalb ich überlegte zu ihm zu gehen, doch genau in dem Augenblick öffnete sich die Wohnzimmertür und Luke trat heraus.

„Alter was ist mit dir? Hast du gesoffen oder was?", fragte er sofort, bevor er zu ihm hin ging, um ihn zu stützen, doch Harry hielt davon nicht all zu viel, da er Luke sofort von sich stieß.

„Hau ab.", brabbelte er undeutlich und versuchte selbstständig weiter zu gehen, wobei ihn allerdings bereits die nächste Wand aufhielt.

„Vergiss es man! Du bist komplett drüber. Komm, hau dich auf die Couch. Die Treppe kannst du heute vergessen!", wies Luke ihn in die Schranken, doch Harry dachte überhaupt nicht daran, auf seinen Freund zu hören und stolperte einfach weiter.

Plötzlich drehte er sich wieder zu Luke um, musste sich dabei jedoch an der Kommode neben der Wohnzimmertür festhalten.

„Wo ist Mia?", fragte er direkt, woraufhin ich scharf die Luft einzog.

„Oben. Aber lass sie jetzt. Sie ruht sich sicher aus und das solltest du auch tun!", sprach Luke ernst und packte Harry am Oberarm, aus dem er sich jedoch sofort entriss und auf die Treppe zu stolperte. Reflexartig machte ich einen Schritt zurück, vergaß dabei aber, dass ich mitten auf einer Stufe stand und somit an die andere hinter mir stieß und auf dem Hintern landete. Meine Augen wanderten nach unten, wo mich beide Jungs nun natürlich anstarrten.

„Mia.", flüsterte Harry schwer, wobei er mich einfach anlächelte.

Ein wenig verloren blickte ich zu ihm hinab. Was sollte ich jetzt tun?

„Uhm.. Hey Harry.", erwiderte ich leise, während ich noch immer auf dem Holzboden hockte.

Dann vergingen gefühlte Minuten, in denen wir uns einfach nur in die Augen schauten. Es war unglaublich. Harry fesselte mich förmlich, ich verlor mich mehr und mehr in der Tiefe seines Blickes. Ich erkannte deutlich die Größe seiner Pupillen, welcher vom Alkohol getrieben recht traurig vor sich hinblickten. Er sah aus wie ein kleiner Junge, versteckt im Körper eines Erwachsenen.

„Uhm.. Leute?", räusperte Luke sich plötzlich, woraufhin ich meinen Blick von Harry löste und zu Luke schaute, welcher mich mit verschränkten Armen angrinste.

„Mia..", flüsterte Harry erneut, der seine Augen nicht einmal von mir genommen hatte.

Ein wenig überfordert von der ganzen Sache blickte ich zwischen den beiden hin und her. Wieso fiel es mir nur so schwer einfach aufzustehen und wieder in mein Zimmer zurückzugehen, bis Harry eingeschlafen war, sodass ich ungehindert hier raus konnte?

Ein Poltern richtete meine Aufmerksamkeit zurück auf Harry, der gerade versuchte sich am Treppengeländer zu mir nach oben zu rakeln und dabei wieder zwei Stufen nach unten stolperte. Ich konnte mir das nicht mit ansehen.

„Harry warte, pass auf.", entgegnete ich und lief zu ihm nach unten.

Zusammen mit Luke zog ich ihn zurück auf die Beine und jetzt ließ er sich erstaunlicher Weise, ganz ohne Probleme ins Wohnzimmer auf die Couch begleiten. Es war nicht schwer heraus zu riechen, was für eine Menge er zu sich genommen haben muss.

„Ich hol etwas Wasser.", sprach ich und wollte aufstehen, als ich plötzlich von einer Hand zurück gehalten wurde.

„Bitte bleib.", grinste Harry mir zu, während seine Augen träge vor sich hin blickten, jedoch auch irgendwie ein Strahlen besaßen.

„Ich mach schon.", grinste diesmal Luke. Mussten die ständig alle so grinsen?

Luke verließ also das Wohnzimmer und ließ mich mit Harry allein zurück. Ich rutschte etwas weg, um einen kleinen Abstand zwischen uns aufzubauen, doch Harry holte diesen sofort wieder auf. Seine Hand wanderte zu meinem Gesicht und drehte es somit zu ihm. Zärtlich umfasste er mein Kinn und führte mich ein wenig näher zu ihm.

„Harry lass das.", erwiderte ich leise, doch er ließ sich davon absolut nicht beirren.

„Du hast wunderschöne Augen.", flüsterte er, wobei ich den Alkohol förmlich selbst schmecken konnte.

„Und du stinkst.", lachte ich, bevor ich ihn leicht von mir stieß, woraufhin er mich zunächst ein wenig verwirrt anschaute, dann jedoch mitlachen musste.

„Wieso hast du getrunken?", fragte ich nach einer Weile ernst, worauf er sofort verstummte.

Sein Blick wurde wieder düsterer, was mir ein wenig Angst einjagte.

„T...tut mir Leid. Es ist allein deine Sache, i.. ich hätte das nicht fragen sollen.", entschuldigte ich mich sofort. Ich wollte Harry nicht verärgern, nicht in diesem Zustand, weshalb ich beschämt auf meine Finger hinunter sah. Ich atmete tief durch, bevor ich mich dazu entschied aufzustehen, um nach Luke zu suchen, damit er sich weiter um ihn kümmern konnte. „I.. ich denke es ist besser, wenn..." Weiter kam ich nicht, da Harry mich wie so oft einfach unterbrach.

Diesmal jedoch nicht mit Worten, sondern viel mehr mit Taten..

_________

heey hoffe kapitel 22 hat euch gefallen :)

Wann das nächste kommt kann ich euch diemal noch nicht genau sagen, da ich demnächst oft weg sein werde und es deshalb eventuell auch erst nächste Woche werden könnte...

Aber ich bemühe mich, es noch diese Woche zu schaffe, wollte nur das ihr Bescheid wisst, falls es eben doch länger dauern könnte.

kiss desy

thief of my heart ~stay with me #1Where stories live. Discover now