Das böse Erwachen

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Als ich langsam meine Augen öffnete, war das Einzige, was ich spürte, purer Schmerz. Schmerz, der sich durch jede Pore meines Körpers zog, genauso wie die Kälte, die langsam aber sicher die Oberhand gewann und mich erzittern liess. 

Was war passiert? Wo war ich?

Ich versuchte tief einzuatmen, doch das wurde mir durch irgendetwas erschwert, was ich nicht entziffern konnte. Hatte mir jemand den Mund zugebunden? War das möglich?

Als ich versuchte, zu erkennen, wo ich war, sah ich bloss Dunkelheit. Ich sah nur schwarzes Nichts, das mich umhüllte und ich bekam Panik. Ich sollte nicht hier sein, ich sollte zu Hause in meinem Bett liegen und von meiner Mutter geweckt werden. Was war schief gelaufen?  

Ich versuchte verzweifelt, meine Arme und Beine zu bewegen, doch es ging nicht, sie schienen festgefroren zu sein, an dem Stuhl, auf dem ich sass. Ich bemühte mich, meinen Kopf aufrecht zu halten, aber das war schwieriger, als angenommen. Ich hatte solche Kopfschmerzen, dass ich schon Angst hatte, meine Adern würden explodieren. 

Ich liess ein Wimmern von mir, was ziemlich unüberlegt war, denn auf einmal wurde der Raum von grellem Licht erhellt und ich kniff meine Augen zu, um dem zu entkommen. 

„Oh, ist das Prinzesschen endlich wach? Wird auch Zeit, nach dem zweiten Glas Wasser, das wir schon über dich geschüttet haben," hörte ich eine mir unbekannte Stimme, die sich in meiner unmittelbaren Nähe aufhalten musste. Ich sah jedoch niemanden, was mir Angst bereitete. Die Person musste sich hinter mir befinden. 

Ich antwortete nicht, weil dieses Etwas immer noch in meinem Mund war, und liess meinen Kopf erneut nach Vorne fallen, da ich keine Kraft hatte, ihn Oben zu behalten. Ich wollte nur noch schlafen und diesem Alptraum entkommen. Ja genau, das war es, ich musste träumen, anders konnte ich mir das nicht erklären.

„Hei!" schrie dann jemand anderes und riss meinen Schädel an meinen Haaren wieder nach oben, was mir Tränen in die Augen drückte, „wir haben dir nicht erlaubt, wieder einzuschlafen!"

Irgendjemand erlöste mich nun endlich vom dem Tuch, dass in meinem Mund steckte und ich hustete einige Male, bevor ich frei atmen konnte. Das tat gut. 

Ich wagte es, meinen Kopf etwas zur Seite zu drehen, um die Gestalten hinter mir betrachten zu können, doch ehe ich auch nur etwas Kleines wahrnehmen konnte, bekam ich schon eine Ohrfeige verpasst und ich bewegte mich nicht mehr, während ich still vor mich hin weinte. 

Was war bloss los? Wer waren diese Typen? Was wollten sie von mir?

Und da erinnerte ich mich plötzlich daran, was gestern geschehen war. Der Mann, der auf dem Boden gelegen hatte, die Typen , die auf ihn einschlugen und die Anderen, die hinzugestossen und mich mitgenommen hatten. Alles war wieder da, genauso wie die Angst, die mir nun durch Mark und Bein fuhr. 

„Mädchen," sagte Einer und verpasste mir einen kleinen Schlag auf die Wange, „wer bist du?" 

Da ich keinen Sinn darin sah, zu lügen, antwortete ich mit der Wahrheit: „Cierra, Cierra Foster."

„Bist du eine Spionin der Red Moons?" fragte ein Typ, der sich mir nun offenbarte, in dem er um meinen Stuhl herumlief und vor mir hin stand. 

„Ich-Ich...Ich weiss nicht, wer das ist," sagte ich ehrlich, doch das schien ihm nicht zu gefallen. Ich sah, wie sich sein Gesicht vor Wut veränderte und er seine Augenbrauen nach unten zog, während er nach der Lehne meines Stuhls griff und ihn nach Hinten drückte, was dazu führte, das ich etwas vom Boden abhob und Angst hatte, gleich umzustürzen. Ich hätte dann keine Chance, mich irgendwo festhalten zu können, da meine Beine und Arme festgebunden waren.

Gangs - Taken Innocence Where stories live. Discover now