Die Nachricht

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Ich haschte, ohne weiter darüber nachzudenken und die Sache in meinem Kopf durchzuspielen, ins Zimmer und setzte mich auf den Stuhl vor dem hell aufleuchtenden Computerbildschirm. Es war kein Fenster geöffnet, also bedeutete das, dass niemand gerade daran gearbeitet und nur für ein paar Minuten verschwunden war. Vermutlich...

Ich überprüfte sofort die Internetverbindung und als ich sah, dass sie tatsächlich vorhanden war, hätte ich am liebsten vor Freude aufgeschrien, aber das wäre sehr unüberlegt gewesen und daher liess ich es lieber bleiben. 

Nun kam der schwierige Teil meines ganzen Vorhabens.

Da ich die IP-Adresse des Computers der Red Moons kannte, da ich bereits in der Vergangenenheit daran gearbeitet hatte, wollte ich nun versuchen, diesen anhand des jetzigen Computers, vor dem ich gerade sass, zu erreichen. 

Da die Netzwerkteile der beiden Geräte jedoch nicht überreinstimmen, musste ich meine Nachricht, die ich später schreiben wollte, über einen externen Router an den anderen Computer senden, nur so war dieser für mich erreichbar. 

Ich schaffte es, schneller als gedacht, und hatte bald eine Verbindung zur Computer Kamera der Red Moons aufgebaut, aber als ich durch das Bild erkannte, dass sich niemand im Büro befand, entschied ich mich dazu, eine sichtbare Nachricht auf dem Gerät zu hinterlassen. Der Nächste, der sich am Computer zu schaffen machen würde, würde sie mit Sicherheit lesen, das war alles, was ich wollte. 

Mit leicht zitternden Händen, denn ich wollte mir nicht mal vorstellen, was Matt mit mir machen würde, wenn er bemerkte, was ich hier gerade tat, tippte ich ein:

Hallo, hier ist Cierra.

Wie ihr euch schon denken könnt, schreibe ich diese Nachricht vom Hauptquartier der Black Devils aus, ich weiss jedoch nicht, wo es sich befindet. Ich kann ebenfalls nicht versprechen, euch noch ein weiteres Mal kontaktieren zu können, also fasse ich mich kurz

Wenn ihr mich unabsichtlich zurückgelassen habt und etwas dazwischen gekommen ist, versucht bitte, mich hier raus zu holen. Ich bin eine Gefangene. 

Wenn ihr mich aber absichtlich nicht gerettet habt-dann, naja, fickt euch ins Knie ihr Säcke!

 Wenn ich bis in einer Woche nichts von euch gehört oder gesehen habe, weiss ich, dass ihr mir nicht helfen wollt.

Ja, das mit dem "fickt euch ins Knie" war ein bisschen hart und untypisch für mich gewesen, aber seien wir ehrlich, die Typen hatten mich in diese Situation gebracht und wenn sie mich absichtlich zurückgelassen hatten, dann hasste ich sie. 

Aber...irgendein Teil von mir, ich wusste nicht genau, was es war, sagte mir, dass sie mich mochten. Das etwas dazwischen gekommen war und sie mich hätten retten wollen, wenn sie es gekonnt hätten. Aber vielleicht war das auch einfach nur eine Wunschvorstellung von mir, weil ich die hässliche Wahrheit nicht erkennen wollte. 

Ich schickte die Nachricht ab, löschte danach auf diesem Computer alle sichtbaren Spuren von mir, ich wollte ja nicht, dass die Black Devils etwas davon mitbekamen, und huschte danach zusammen mit samt meinen Klamotten, die ich neben mir auf dem Tisch abgelegt hatte, zurück in den Flur und ins Badezimmer, um endlich duschen zu gehen.

***

Am Abend durfte ich, überraschenderweise, mit allen anwesenden Gangstern in der Küche etwas essen. Es war eine komische Situation, da keine andere weibliche Person anwesend war. Bei den Red Moons hatte ich wenigstens Candice bei mir gehabt, hier aber war ich völlig auf mich alleine gestellt. 

Und das, das machte mir echt Angst. Denn diese Typen schienen nicht sehr nett zu sein, kaum einer hatte sich mir vorgestellt, sie hatten wohl nie was von Anstand und Respekt gehört. 

Gangs - Taken Innocence Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt