Kapitel 30

122 10 7
                                    

Linas P.o.V.:

Ich konnte es kaum glauben, ich durfte endlich wieder die Stimme meiner besten Freundin hören!! Mit leuchtenden Augen beobachtete ich, wie Toby sein Handy entsperrte und mir dann zögernd überreicht, bevor er einen Arm um meinen Bauch legte und mich somit bei sich behielt.

Lächelnd wollte ich ihre Nummer eintippen... bis ich bemerkte, dass ich sie nicht auswendig wusste. Geschockt starrte ich auf das kleine Gerät in meiner Hand. Das konnte doch nicht mein verdammter Ernst sein! Verzweifelt sah ich auf den Boden und versuchte mich zurück zu erinnern. Vergebens.

"Was ist los?" Ertönte Tobias' tiefe Stimme hinter mir, während ich mich wimmernd am Handy festklammerte. Er durfte es mir nicht wegnehmen! "Lina?" Eine Hand an meiner Wange ließ mich zusammenzucken. "Was ist los?" Fragte er erneut und beugte sich ein wenig vor, sodass er mir über die Schulter auf sein Telefon sehen konnte, welches ich sofort panisch an meine Brust zog. Ich musste es vor ihm beschützen!

"Lina. Sag schon... was ist?" Peinlich berührt senkte ich den Blick und verfestigte den Griff, als ich spürte, wie er nach meiner Hand tastete und meine Finger öffnen wollte. "Ich... ich weiß ihre Nummer nicht auswendig." Erklärte ich mit brüchiger Stimme und wollte ihm das Gerät noch immer nicht überlassen. Als auf einmal ein genervtes Seufzen hinter mir ertönte. "Ist das dein verdammter Ernst?" Zischte er, wobei sich sofort eine Gänsehaut auf meiner Haut ausbreitete.

Ich wollte nicht, dass er sauer war. "Tut mir leid." Wimmerte ich leise und verkrampfte mich am ganzen Körper, was er auch zu bemerken schien. "Gib mir mein Handy." Bat er, wobei er am Rande seiner Geduld zu sein schien. Entschlossen schüttelte ich den Kopf und hoffte, dass er nicht komplett durchdrehte. "Lina! Gib mir das scheiß Teil!" Befahl er dominant, was mir kalte Schauer über den Rücken jagte, doch ich würde nicht aufgeben, nicht kampflos, das war meine einzige Chance um Nadines Stimme zu hören.

"Du kannst jetzt sowieso nicht mehr damit machen, es hat sich wieder gesperrt, da du zu lange gebraucht hast." Knurrte er und drückte mich auf einmal zu Boden, sodass er über mir lag und mich in den Sand presste. Genau genommen konnte ich noch immer den Notruf währen, aber das verriet ich ihm lieber nicht. Einerseits da er mir sonst wahrscheinlich nie wieder das Handy geben würde und andererseits hatte ich gerade viel zu viel Respekt vor ihm.

So sauer wie er über mir hockte und mich aus zusammengekniffen Augen anstarrte. "Gib her." Schluckend öffnete ich meine Hand und beobachtete, wie er es mir sogleich aus der Hand riss und es entsperrte. "Wie heißt deine Freundin?" Murrte er und sah mich noch immer genervt an.

Warum wollte er das wissen? Stumm betrachtete ich ihn, in der Hoffnung eine Lösung auf meine Frage zu finden. "Heute noch, wenn's geht... Du willst ja unbedingt mit ihr sprechen." Geschockt starrte ich ihn an, er wollte mir noch immer helfen?? "N-nadine." stotterte ich noch immer fassungslos, weshalb er mich gereizt ansah.

"Das ist mir bewusst. Wie heißt die kleine mit Nachnamen?" nörgelte er, was mich erröten ließ. Verdammt, wie hieß sie nochmal mit Nachnamen? "Ähm... Sch Schroder... ja genau, Schroder." rief ich sofort erleichtert aus, als mir ihr Nam einfiel. "Und ihre Eltern?" Verwirrt kräuselte ich die Stirn, bevor ich zögernd antwortete. "Daniele und Philipp." Nickend tippte er etwas auf dem High-Tech-Gerät ein, ehe er grinsend auf etwas klickte und kurz darauf der Freiton ertönte.

Hatte er etwa so schnell ihre Telefonnummer herausgefunden?? "W-wie...?" "Ich habe meine Beziehungen und jetzt Pssst" maßregelte er mich und deutete auf das Mobiltelefon, welches in diesem Moment aufhörte zu klingeln und stattdessen anfing die Sekunden zu zählen. Zögernd legte er es mir in die Hand bevor er sich durch die Haare fuhr.

Captured! - Slow UpdatesWhere stories live. Discover now