Kapitel 23

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"Ich kann nicht." Hauchte ich mit verweinter Stimme, was ihn aber relativ kalt ließ. "Daran wirst du dich gewöhnen müssen, das wird nicht das letzte Mal gewesen sein." Erwiderte er monoton und forderte mich ein weiteres Mal auf, aufzustehen. Und erneut, schaffte ich es nicht.

Es war einfach viel zu schmerzhaft. Je mehr ich mich bewegte, desto schlimmer wurde das Pochen in meinem Unterleib. Ich konnte wirklich nicht aufstehen. "Du musst noch so einiges lernen, Puppe. Aber da du neu bist und ich ausnahmsweise Mal gute Laune habe, lasse ich dir das Mal durchgehen."

Seufzend kam er zu mir und hob meinen schwachen zitternden Körper auf, als wäre ich eine Feder, bevor er wieder aus dem Zimmer raus ging und stattdessen in ein anderes, vermutlich sein Zimmer, ging. Langsam, fast schon vorsichtig setzte er mich auf dem weichen Bett ab und stellte sich direkt vor mich, sodass ich meinen Kopf in den Nacken legen musste, um ihm ins Gesicht sehen zu können.

"Hör Mal zu, Kleine... das heute ist nur eine Ausnahme, dass ich verhältnismäßig nett zu dir bin, verstanden?" zitternd nickte ich, wobei ich gerade echt nicht wusste, ob ich aufgrund der Kälte oder aus Angst zitterte... vielleicht war es ja eine Mischung auf Beidem.

Grinsend wandte er sich von mir ab und ging zu einem Schrank, der ziemlich verdächtig nach einem Kleiderschrank aussah... doch seit dem Waffenschrank, war ich mir was sowas anging, echt nicht mehr sicher.

Es war wirklich ein Kleiderschrank, stellte ich fest, als Jake ihn öffnete und mir sofort ein schwarzer, weich und warm aussehender Pullover ins Auge sprang. Ich würde gerade echt für diesen Pulli über Leichen gehen, wenn ich nicht so starke Schmerzen hätte.

Wie als hätte er meinen Blick gespürt, griff er danach und drehte sich dann zu mir um. Seine Augen lagen dabei auf meinem nackten Körper, wanderten auf und ab. "Es wäre ja fast zu schade, ihn abzudecken..." murmelte er mit rauer Stimme, wobei ich genau bemerkte, wie sich seine Pupillen weiteten. Oh nein... ein zweites Mal würde ich das heute nicht mehr überstehen!

Mit gefährlich funkelnden Augen kam er mir näher, hockte sich vor mich, sodass wir auf gleicher Augenhöhe waren. Naja, das wären wir, wenn nicht sein Blick auf etwas anderem... was etwas tiefer lag, gewesen wäre.

"Jake?" hauchte ich verunsichert und versuchte meine Brüste zu verdecken, wodurch glücklicherweise sein Blick wieder nach oben glitt. "Zieh dir den an, bevor du gleich noch mehr Schmerzen hast..." murrte er, ehe er mir den Pullover in die Hand drückte und sich dann aufrichtete. Mit zittrigen Händen befolgte ich seinen Rat und kuschelte mich dann in den weichen Pulli, welcher sehr stark nach Jake roch.

Also nach Männerdeo gemischt mit Rauch und etwas süßlichem. Nicht die beste Kombination, wenn ihr mich fragt. Aber ich sollte froh sein, dass ich überhaupt etwas zum Anziehen bekommen hatte. "Leg dich hin." Befahl er mir, während er sich bis auf die Boxershorts auszog und dann zu mir ins Bett geklettert kam.

Ich wollte nicht, dass er mir so Nahe war, irgendwie machte es mir Angst. Vielleicht würde er mich ja in den nächsten 15 Minuten einfach so, ohne Grund abstechen, weil es ihm Spaß bereitete oder so... Seufzend versuchte ich mich hinzulegen, wobei ich sehr darauf bedacht war, einen gewissen Abstand zwischen Jake und mich zu bringen.

Sodass ich schlussendlich auf der Kante des Bettes lag. Doch leider wusste er genau, wie er mich manipulieren konnte, denn kurzerhand zog er mir die Decke weg und legte sie neben sich auf den Boden. "Du hast jetzt zwei Möglichkeiten... erstens, du holst dir die Decke zurück... und zweitens du legst dich zu mir." Grinste er und sah mich überheblich.

Aber er hatte unrecht,... es gab noch eine dritte Möglichkeit, nämlich die, die ich jetzt wählte. Trotz starker Unterleibsschmerzen rollte ich mich zusammen und strich den Pullover über meine nackten Beine. Zum Glück war er so riesig.

Ein amüsierte Lachen ertönte hinter mir, was mich stutzig werden ließ. Ich hätte eher damit gerechnet, dass er mich schlagen oder mit einer Waffe bedrohen würde. "Du bist schlauer als ich gedacht hätte... und zu deinem Glück bin ich heute gut gelaunt und lasse dir das Mal durchgehen... aber wenn ich du wäre, würde ich den letzten Tag in einem warmen Bett mit Decke und Kopfkissen richtig auskosten..."

Ich hörte regelrecht das arrogante Grinsen in seiner Stimme... Warte... Was hatte er da gerade gesagt? Der letzte Tag in einem warmen Bett? Was sollte das heißen? Wo sollte ich denn sonst schlafen, beziehungsweise... würde ich überhaupt noch schlafen? Vielleicht würde er mich ja morgen umbringen.

Verunsichert drehte ich mich zu ihm um, entdeckte sofort das fette Grinsen, das seine Lippen umspielte. "Dachtest du etwa, du dürftest jede Nacht in so einem geilen Bett, wie dieses hier verbringen?" fragte er spöttisch und richtete sich ein wenig auf, wobei sich seine Bauchmuskeln anspannte und er noch muskulöser und dadurch auch bedrohlicher als vorher aussah.

"Du wirst ab Morgen entweder bei mir am Boden, oder wenn ich nicht zu Hause bin, bei den Jungs schlafen." Erklärte er mir mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen, was mir sofort ein unwohles Gefühl bereitete. Ich wollte nicht auf dem Boden schlafen! Der war eiskalt und überhaupt nicht angenehm! Aber was beschwerte ich mich hier? Ich konnte ja sowieso nichts gegen Jake ausrichten und auf meine Beschwerden würde auch niemand hören.

Zitternd drehte ich mich von ihm weg, versuchte mich zu beruhigen, damit er nicht bemerkte, wieviel Macht er über mich hatte. Aber ich vermutete, das wusste er auch ohne, dass ich es ihm zeigte. Ein leises Wimmern verließ meine Lippen, als ich seine Hand an meinem Bauch spürte, die mich zu sich unter die Decke zog.

"Sei froh, dass du überhaupt bei mir im Bett liegen darfst. Andere würden dafür töten, um an deiner Stelle sein zu dürfen." Raunte er mir leise ins Ohr und strich nebenbei den Pulli ein wenig nach oben. Wer wurde denn bitte gerne entführt und vergewaltigt??

"Das können sie gerne tun, wenn ich dafür wieder nach Hause darf." Murmelte ich leise, in der Hoffnung, er hätte es nicht verstanden. "Du wirst hier sowieso nicht mehr lebend rauskommen, also genieße lieber die Zeit, wo du noch nicht psychisch tot bist. Denn glaub mir, das wird bald passieren."

War das eine Warnung? Eine Drohung? Seufzend schloss ich die Augen und versuchte seine Hand auszublenden, die auf meiner Haut lag und immer weiter nach oben wanderte... ich versuchte es...

Als ich am nächsten Tag wach wurde, erwartete ich förmlich, dass ein Arm um mich geschlungen war und ich als Kuscheltier diente... doch, da war nichts. Die andere Betthälfte war leer und einzig und allein Jakes Hose und sein Shirt, die am Boden lagen, bewiesen mir, dass das gestern kein Traum war... es war Realität... genauso wie das, was Simon gestern mit mir angestellt hatte.

Wie auf Stichwort spürte ich wieder das Pochen in meinem Unterleib und rollte mich zu einer Kugel zusammen, in der Hoffnung, dass so die Schmerzen aufhören würden... taten sie aber nicht.

Ich hasste Simon... ich hasste ihn so sehr... er war ein perverser schwanzgesteuerter -entschuldigt mich bitte dieses Wort- Verräter. Seufzend setzte ich mich auf. Das half doch alles nichts. Ich konnte Simon noch so sehr in meinen Gedanken bleidigen, es würde mir trotzdem nicht helfen. Da ich weiterhin hierbleiben müsste. Hier, wo mir das ab jetzt jeden Tag passieren könnte... oder mehrmals am Tag.

Captured! - Slow UpdatesWhere stories live. Discover now