Wie bitte? Das soll kein richtiger Kuss gewesen sein? Ich meine, seine Lippen lagen doch auf meinen, ganz so wie bei meinem Ex-Freund damals auch immer. Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, was Harry dann unter einem 'richtigen' Kuss verstand, doch ich war mir auch überhaupt nicht so sicher, ob ich es überhaupt wissen wollte. Das einzige womit er Recht hatte, war die Tatsache, dass ich nicht erwidert hatte, doch das hatte ich auch niemals vor.

"Aber wir können das hier auch ganz ohne Lippenkontakt durchziehen.", lächelte er und trotz der Dunkelheit konnte ich erkennen, dass er geradezu brodelte vor Lust. „Doch dann würde es nur halb so viel Spaß machen, glaub mir."

„I.. Ich will das hier gar nicht durchziehen.", entgegnete ich und schaffte es endlich, ihn ein wenig von mir wegzudrücken.

„Wow.", lachte Harry und schüttelte den Kopf, woraufhin ich verständnislos zu ihm hoch sah, auch wenn er das vermutlich gar nicht sehen konnte.

„W..was 'Wow'?", fragte ich deshalb nach und stellte mich mit verschränkten Armen vor ihn, um ein wenig selbstbewusster zu wirken.

„Naja..", begann er nun wieder leiser und machte dabei wieder einen Schritt auf mich zu. „ ...wenn es mal dazu kommen sollte, dass ich Zeit für weiblichen Besuch habe, liegen die mir alle zu Füßen. Sie explodieren förmlich unter mir und wollen nichts weiter, als mich endlich in sich spüren, doch du...", Harry nahm meine Hände, sodass sie nicht länger verschränkt waren und hielt sie an meinen Handgelenken neben meinem Kopf fest. „Du willst noch nicht einmal, dass ich dich küsse."

Lachend löste er sich von mir.

„Das ist es, was ich wow finde. Denn genau das macht dich so anders und... es gefällt mir. Zayn hatte Recht, es ist nicht einfach an dich heranzukommen, doch ich nehme die Herausforderung gerne an. Glaub mir, das wird ein Spaß. Und glaub mir noch etwas, ich werde dich herum kriegen, ich werde dich dazu bringen, dass du dich geradezu nach meinen Küssen sehnst, dass du mich förmlich anbettelst dich zu berühren, dass du unter mir meinen Namen stöhnst und.... ich werde dich dazu bringen, dass du mich zurück küsst.", sprach er, als wäre es das völlig normalste der Welt.

Erneut packte er meine Handgelenke und ließ sein Gesicht in meinem Nacken verschwinden.

„Mia ich werde dich so glücklich machen.", hauchte er, während er ein paar Küsse auf meinem Hals hinterließ und anhand seiner perversen Tonlage wusste ich sofort, dass er das mit 'glücklich' auf eine völlig andere Weise meinte, als das, was ich mir darunter vorstellte.

Ein weiteres Mal schob ich Harry erfolgreich von mir. Geschockt sah ich ihn an und wusste in dem Moment einfach nicht, wovor ich mich als erstes und vor allem am meisten fürchten sollte. Dass die Jungs scheinbar untereinander darüber sprachen wer und wie sie mich am besten flachlegen, dass Harry mir gerade wortwörtlich beschrieben hatte, wie er es eines Tages mit mir treiben würde oder dass er das ganze als alltägliches Spiel ansah, wobei ich noch nicht einmal gefragt wurde, ob ich mitmachen wollte. Ich wurde ein kleines bisschen wütend. Ich meine wer bin ich? Eine Marionette?

„Du bist widerlich! Ach und noch etwas..", begann ich nun relativ gelassen, bevor ich zum Lichtschalter griff. „Niemals, ich verspreche dir niemals werde ich dich freiwillig küssen!"

Nachdem das nun auch gesagt war schaltete ich das Licht an, woraufhin ich, als auch Harry zunächst mit der Helligkeit zu kämpfen hatten. Beide hielten wir unsere Hände vor die Augen, wobei Harry irgendwelches unverständliches Zeugs vor sich hin brabbelte.

„Maan muss das sein?", nörgelte er mit noch immer geschlossenen Augen und rieb genervt darüber.

Ich hingegen hatte meine Hände bereits von meinem Gesicht gelöst und blickte auf den Boden, wo ich nach der Ursache suchte, weshalb ich überhaupt das Licht angeschaltet hatte. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, als ich mein Flugticket und alle anderen Sachen vorfand, die ich bei Harrys wortwörtlichem Überfall auf mich einfach fallen gelassen hatte.

thief of my heart ~stay with me #1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt