Zweisamkeit

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"Ja natürlich. Meine Eltern werden langsam älter und können nicht mehr alle Aufgaben erledigen. Dann werden wir die Herrschaft übernehmen", höre ich Jack euphorisch sagen.

"Kann dein Bruder nicht König werden?", frage ich ihn, da ich mich nicht bereit fühle irgendwann mal eine Königin zu sein.

"Nein das geht nicht, immer der erstgeborene wird König", erklärt er mir.

"Achso das wusste ich nicht", erwidere ich.

"Jetzt weißt du es. Es sind nur ein paar Aufgaben mehr", entgegnet er. Er hat gut Reden. Er ist schon als Prinz aufgewachsen. Ich muss alles noch lernen, dass wird ein langer Weg werden. Prinzessinnen haben bestimmt auch ein eigenen Gang. Ich blamiere mich eh aber Andere haben doch auch einen Prinz oder eine Prinzessin geheiratet und es gemeistert.

"Du schaffst das schon", muntert mich Jack auf und nimmt meine Hand.

"Werden wir dann sehen", erwidere ich unsicher und schon sind wir bei seinen Schloss angekommen. Jack steigt aus und öffnet mir wieder die Tür.

"Danke aber ich muss zu mir nach Hause oder eher gesagt zu Taylor", entgegne ich.

"Komm schon. Du kannst nachher zu ihr fahren", erwidert Jack und schaut mich mit seinen süßesten Blick an.

"Jack ich habe nicht einmal Klamotten bei dir", sage ich aufrichtig.

"Sei nicht so spießig. Außerdem habe ich dir Klamotten gekauft", erwidert er daraufhin.

"Ja ich weiß. Das Geld bekommst du natürlich wieder", entgegne ich. Auf keinen Fall möchte ich mich von ihm abhängig machen.

"Brauchst du nicht", sagt er und greift nach meinen Arm, um mich endlich aus dem Haus zu bekommen. Daraufhin nimmt er mich in Brautstyle hoch, als hätten wir vor kurzem geheiratet.

"Man Jack lass mich runter", schreie ich. Da er keine Anstalten macht mich runterzulassen, überlege ich mich zu wehren. Allerdings wäre dies keine gute Idee, da ich nicht auf den Boden landen möchte. Also lasse ich alles mit mir machen. Jack bringt mich ins Wohnzimmer und setzt mich auf den Sofa ab.

"Danke, dass du mich auch nochmal runter lässt", sage ich erleichtert.

"Hab ich doch gerne gemacht", entgegnet er grinsend und setzt sich neben mir.

"Jack, ich weiß ehrlich nicht ob ich das alles schaffe. Ich meine das Leben hier", sage ich nach einer Weile nachdenklich.

"Hope, sei nicht immer so nachdenklich. Ich weiß, dass du das alles schaffst, zweifele nicht immer an dir", erwidert Jack.

"Ich will dich und deine Familie einfach nicht blamieren. Die Presse wird mich jagen und ich merke es einfach nicht, wenn ich beobachtet werde", entgegne ich.

"Mir ist klar, dass die Presse auf dich besonders achtet und ich weiß auch, dass du nicht perfekt bist. Sei einfach nur du selbst. So habe ich mich auch in dich verliebt. Wenn ich es schaffe wird das Volk dich auch mögen", sagt Jack.

"Ich weiß nicht. Aber ich werde mein Bestes geben", erwidere ich. Auf jeden Fall werde ich dieses Mal nicht kneifen.

"Sonst hätte ich da noch eine Idee, Schatz", erwidert Jack plötzlich.

"Was denn für eine Idee?", frage ich neugierig.

"Es gibt bestimmte Schulen, die einen auf das hier alles vorbereiten", rückt er endlich mit der Sprache raus.

"Und du willst, dass ich zu so einer hingehen?", frage ich nochmal nach. Noch nie zuvor habe ich von so einer Schule gehört. Aber wenn ich etwas länger darüber nachdenke, ist es logisch, dass es diese Schulen gibt. Immerhin heiraten heutzutage immer mehr Adelige Bürgerliche.

"Nur wenn du möchtest. Dort wirst du besser ausgebildet als wenn ich es machen würde", entgegnet er.

"Ja es spricht eigentlich nichts dagegen aber wie teuer wird denn der Spaß?", frage ich ihn. Ich möchte echt kein Vermögen dafür ausgeben und Jack soll die Schule auf keinen Fall bezahlen.

"Lass das mal meine Sorgen sein", erwidert er lässig. Für ihn spielt Geld wahrscheinlich keine Rolle aber für mich.

"Nein Jack! Wenn ich auf diese Schule gehe, möchte ich sie auch selber bezahlen", sage ich streng.

"Schatz, soviel Geld kannst du nicht in kurzer Zeit auftreiben", erwidert Jack. Wie teuer soll denn die Schule sein? Sprechen wir hier von mehreren tausend Euro?

"Sag mir erst einmal wie teuer diese Schule ist und dann kann ich gucken ob ich das Geld auftreiben kann oder nicht", sage ich.

"Okay wie du willst. Sie kostet satte 15.000€", lässt er die Bombe platzen. Mir klappt der Mund auf. Dafür bekommt man einen Neuwagen. Wer bezahlt bitte soviel Geld für ein Schule? So viel Geld besitzt doch kein normaler Mensch.

"Das ist viel zu viel und wie lange dauert diese Ausbildung?", frage ich ihn.

"Knapp zwei Monate", antwortet er schlicht.

"Und dann soviel Geld? Nein auf keinen Fall dann bleibe ich lieber hier. Du kannst mir doch bestimmt auch viel beibringen", erwidere ich.

"Ja schon aber nicht so ausführlich wie dort. Ich bezahle die Schule. Nur wegen mir musst du doch alles lernen", entgegnet er.

"Ja aber ich möchte nicht, dass du dafür so viel Geld ausgibst. Ich schaffe das auch schon", sage ich und küsse ihn kurz auf den Mund.

"Okay, es ist deine Entscheidung aber ich bin bereit das Geld zu bezahlen. Ich möchte, dass du an meiner Seite glücklich bist. Mein Leben als Prinz kann ich leider nicht ändern", sagt er.

"Ja ich weiß und ich würde dich auch nie vor einer Wahl stellen, denn dein Volk braucht dich und ich werde dich so gut es geht unterstützen", erwidere ich.

"Danke Hope. Sowas würden nicht viele machen. Alle Frauen, ich bisher kennengerlernt habe sind einfach abgehauen sobald ich ihn gesagt habe wer ich bin und was sie erwarten wird. Daher schätze ich es sehr, dass du zu mir stehst. Zu mir als Prinz", sagt er und schaut mich dabei eindringlich an.

"Es ist doch selbstverständlich. Ich liebe dich nun mal und ich liebe dich auch als Prinz", erwidere ich. Daraufhin beugt Jack sich zu mir runter und küsst mich leidenschaftlich auf den Mund. Ich genieße jetzt schon die Zeit wieder mit ihm alleine. Ich denke, dass wir uns in der Öffentlichkeit wohl nicht mehr wie frisch verliebte Teenager küssen sollen.

Plötzlich werden wir von einen Räuspern gestört. Abrupt lösen wir uns voneinander und sehen uns erschrocken um. Im Türrahmen steht seine Mutter. Sofort entferne ich mich von Jack.

"Ich wollte mal schauen, ob ihr gut angekommen seid", sagt seine Mutter lächelnd.

"Wie du siehst sind wir das", erwidert Jack.

"Dann will ich euch auch nicht länger stören", erwidert sie noch immer lächelnd. Obwohl unsere ersten Begegnungen die reinste Hölle waren, mag ich seine Mutter inzwischen. Sie hat mir gezeigt, dass die Liebe zu Jack an erster Stelle steht.

"Nein Sie stören doch nicht. Leisten Sie uns doch Gesellschaft", erwidere ich daraufhin. Sofort merke ich Jacks Blick auf mir. Noch weiß ich nicht, ob er sauer ist weil wir nicht da weiter machen können wo wir gerade aufgehört haben oder ob er einfach nur erstaunt ist. Wahrscheinlich hat er nicht erwartet, dass ich seine Mutter einlade.

"Nein ich möchte, dass ihr eure Zweisamkeit erst einmal genießt, bevor morgen wieder die Pflichten anfangen", erwidert sie und verschwindet auch schon wieder.

"Mag sie mich jetzt doch nicht mehr?", frage ich Jack.

"Doch klar. Sie will uns eben nicht stören. Sie denkt sie hat dich verekelt und ist daher jetzt etwas vorsichtiger", erklärt mir Jack. Irgendwie stimmt es ja. Aber am meisten war ich damals von Jack enttäuscht, denn er wusste genau das seine Mutter mich auf die Probe stellt.

"Und was machen wir heute noch schönes? Auf jeden Fall müssen wir die Zeit alleine ausnutzen", frage ich ihn.

"Lass dich überraschen aber ich muss dir deine Augen verbinden", erwidert Jack geheimnisvoll. Was hat er denn jetzt vor? Überraschungen mag nicht besonders. Daraufhin verbindet er mir meine Augen und führt mich mit verbunden Augen nach draußen. Jetzt bin ich aber mal gespannt, was mich erwarten wird.

SchicksalsfügungWhere stories live. Discover now