Neuanfang in London?

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Wann werde ich nur glücklich? Diese Frage stelle ich mir inzwischen schon seit über einer Woche. Über eine Woche wohne ich also nun schon bei Taylor und so langsam wird es ziemlich eng in ihrer Wohnung. Natürlich gibt sie nicht zu, dass ihr meine Anwesenheit langsam nervt. Ihr bedeutet unsere Freundschaft einfach viel. Ich muss mir unbedingt überlegen wie es weiter gehen soll. Ich kann doch nicht wieder zu meinen leiblichen Eltern nach Deutschland. Zwar verstehen wir uns wieder recht gut aber ich will nicht wieder zurück. Sie haben doch von Anfang an gesagt, dass ich es hier in London nicht lange packe. Nein die Genugtuung tu ich ihnen nicht an.

Erstens brauche ich eine eigene Wohung und zweitens einen guten Job, der Geld bringt. Eine ehemalige Prinzessin will doch wohl jeder einstellen. Aber die Schlagzeilen in den Medien machen mir schon zu schaffen. Die ganze Welt kennt mein Gesicht und weiß, dass ich die Verflossene des Prinzen bin. Alle spekulieren schon warum wir uns getrennt haben. Sie denken alle, dass ich an allem Schuld bin, dass ich zu jung war für die Verantwortung. Niemand weiß wie Jack eigentlich drauf ist. Er allein ist an allem Schuld!

Auf irgendeiner Art und Weise kann ich ihn verstehen. Klar muss er die richtige Frau an seiner Seite finden. Er ist ein Prinz und steht im Rampenlicht. Natürlich muss er dann auch eine ansehliche Frau an seiner Seite, die keine negativen Schlagzeilen macht. Aber habe ich je negative Schalgzeilen gemacht? Ich hatte immer das Gefühl, dass das Volk mich mochte. Zwar hatte waren die letzten Jahre nicht leicht aber wer hat schon ein Leben ohne Probleme. Jeder erlebt im Laufe der Jahre schöne und eben auch nicht so schöne Dinge. Aber er diese machen einen stark.

Was Jack mit mir durchgezogen hat, war einfach das letzte. Wie kommt man eigentlich auf so eine kranke Idee? Ich verstehe immer noch nicht wie seine Eltern und sein Bruder da mit machen konnten. Das ging doch wohl echt zu weit. Eigentlich könnte ich ihn wegen Freiheitsberaubung anzeigen aber ich bin nicht so wie er. Ich könnte ihn niemals anzeigen, weil ich ihn einfach zu sehr geliebt aber oder sogar noch liebe. Plötzlich klingelte es an Taylors Wohnungstür. Da sie derzeit auf der Arbeit ist, muss ich wohl oder übel ran gehen. Vielleicht hat Taylor bei einen Onlineshop Klamotten bestellt. Also rappelte ich mich von der Couch auf und schlürfte zur Tür. Ohne groß nach du denken öffnete ich die Tür und ließ den Gast hoch kommen. Ich lehnte geschickt am Türrahmen und wartete auf den Postboten. Also ich dachte, dass es ein Postbote sein muss.

"Guten Tag Hope, ich hoffe ich störe nicht", hörte ich plötzlich Jacks Mutter sagen. Auf einmal war ich wie erstarrt. Niemals habe ich damit gerechnte, dass sie mir ein Besuch abstattet.

"Was wollen Sie von mir? Haben sie nicht Pflichten zu erledigen", entgegnete ich und drehte mich um, um wieder in die Wohnung zu gelangen.

"Hope jetzt hör mir doch zu!", forderte sie mich auf. Warum soll ich noch mit ihr reden? Sie hat bei den Spielchen mitgespielt.

"Warum sollte ich es Carla? Du bist doch genauso wie dein Sohn!", erwiderte ich daraufhin.

"Ich weiß, dass du es nicht verstehst aber Jack bereut es doch und ist das nicht was zählt? Er vermisst dich. Hope, Jack braucht dich! Ihm geht es nicht so gut", hörte ich sie dann sagen. Die ganze Zeit stand ich mit meinen Rücken zu ihr.

"Ihm geht es nicht gut? Ist es dein ernst? Ich bin in dieser Hütte durch die Hölle gegangen. Ich dachte wirklich, dass ich da sterben werden. Nein das kann ich Jack niemals verzeihen. Wegen ihm habe ich Alpträume, er hat mein ganzes Leben zerstört. Ich hätte mich niemals auf ihn ein lasse sollen", sagte ich und schmieß die Tür hinter mir ins Schloss. Ich konnte es nicht länger ertragen, dass sie Jack als Opfer da stellte. Ihm geht es schlecht. Er vermisst dich. Da ist doch lächerlich. Er hat sich selber alles zuzuschreiben.

"Hope ich bitte dich, rede noch einmal mit ihm", flehte mich Carla vor der Tür an. Wie kann sie jetzt noch zu ihm stehen? Nach allem was er sich in den letzten Wochen geleistet hat.

"Carla du solltest dich für deinen Sohn schämen. Ich habe wirklich schon viel erlebt in meinen kurzen Leben aber das ist die Höhe. Wie kann ein Mensch nur so krank sein nur um das Vertrauen seiner Freundin zu testen. Sowas geht echt gar nicht, tut mir wirklich Leid aber ich will nichts mehr von ihn wissen. Ich werde die Stadt verlassen und irgendwo ganz neu anfangen", entgegnete ich.

"Aber lass es ihn doch erklären", flehte Carla weiter.

"Nein da gibt es nicht mehr zu erklären und jetzt geh bitte, es hat doch wieso kein Sinn. Meine Meinung werde ich nicht ändern", sagte ich konsequent. Dann hörte ich nur noch Schritte die die Treppe runter stiegen. Ich war froh, dass sie endlich weg ist. Ich werde in einer anderen Stadt ziehen? Das ist mir aber neu. Wie konnte ich das nur sagen ohne groß nachzudenken? Aber ich will und kann nicht hier bleiben. Hier hält mich nichts außer vielleicht Taylor aber das reicht nicht. Hier werde ich vielleicht Jack und seine Familie über den Weg laufen und das will ich auf jeden Fall vermeiden. Ich will keinen mehr von der Königsfamilie sehen. Auch wenn ich seinen Vater Dirk wirklich gemocht habe, bin ich enttäuscht.

Jetzt muss ich nur noch überlegen wohin ich will. Wo soll ich einen Neuanfang wagen? Wo kann ich vielleicht glücklich werden? Endlich glücklich werden und die gesamte Vergangenheit hinter mir zu lassen aber was ist mit Naomi und Jason. Ich meine sie werden bald hierher ziehen dann kann ich doch nicht wieder verschwinden. Sie kommen doch nur wegen mir hierher. Naomi kann hier in London ihr drittes Lehrjahr beenden und ich kann mich um Jason kümmern. Aber jetzt hat sich die ganze Situation verändert. Mein ganzes Leben hat sich so plötzlich wieder verändert. Was soll ich denn jetzt nur machen und wie konnte ich meine eigene Familie vergessen? Das muss einfach an den Stress liegen ich würde doch niemals meinen über alles geliebten Bruder vergessen. Er ist doch alles was ich habe. Er braucht mich doch jetzt wo Sandra tot ist und Michael im Gefängnis sitzt. Für ihn muss ich stark sein und ich werde es schaffen, hier in London.

SchicksalsfügungWhere stories live. Discover now