56 | Das Ende der Party

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• Tedy - Can I •

Ich versuche den Sanitätern zu entkommen, will mich aus ihren Griffen befreien und nach vorne zu der Trage rennen, die sie aus dem Wohnheim herausgetragen haben, aber sie sind stärker als ich. Alles was ich tun kann, ist zu weinen und zu schreien. Ich schaffe es nicht einmal mehr, um mich zu schlagen.

»Beruhige dich endlich! Hör auf so herumzuwüten!«, ruft mir der Sanitäter zu, der meine Beine festhält. »Dein Freund ist tot! Hast du verstanden? Er ist tot! Du konntest ihn nicht retten!«

»Erde an Rebecca!«

Ich schüttele den Kopf. »Nein! Alec ist nicht tot! Er ist nicht-«

»Becca!«

Plötzlich ist alles um mich herum schwarz. Niemand ist mehr da. Nichts ist mehr da. Keine Sanitäter. Kein Alec. Nichts. Wo ich auch hinschaue, ist nur noch gähnende Leere zu sehen. Es ist kalt. Unheimlich. Die Dunkelheit umhüllt mich, lacht mich aus, schluckt mich.

Ich fange an zu rennen. Ich renne so schnell ich kann, aber egal wie schnell ich auch renne, ich bleibe immer nur auf der selben Stelle stehen.

»Becca?«

Ich weiß nicht mehr, wo ich bin. Mein Kopf tut weh. Mein Bauch tut weh. Alles tut so weh, und mir ist so verdammt schlecht. So als wäre ich zu oft mit der Achterbahn gefahren. Ich will mich übergeben, aber ich kann mich nicht mehr bewegen.

»Hey, Becca«, sagt eine ruhige Stimme. Ich spüre eine Hand auf meinem Rücken liegen, aber ich kann immer noch nichts sehen, ich kann nur diesen Schmerz fühlen, diesen unendlichen Schmerz. »Komm schon, Becca, mach die Augen auf.«

»Dein Freund ist tot! Hast du verstanden? Er ist tot! Du konntest ihn nicht retten!«

»Nein«, murmele ich. »Lass mich... lass mich in Ruhe! Alec! Ich muss zu Alec! Er ist nicht tot... Er ist nicht...«

Ich stöhne, will die Finger wegschlagen, die mir in die Wange piksen. Ich will sagen Lass mich in Ruhe! Ich will alleine sein! Geh weg!, irgendetwas, doch ich bekomme den Mund nicht auf.

Es ist dunkel, aber ich höre diese Stimme, diese vertraute Stimme, und das Lachen. Ich höre gedämpfte Geräusche. Gelächter. Gespräche. Aber alles wirkt so weit weg. Alles, bis auf diese Stimme. Diese Stimme, die will, dass ich aufwache. Aber ich kann nicht aufwachen. Erst muss ich Alec finden. Ich muss ihn sehen und sichergehen, dass er noch lebt.

»Er ist nicht tot. Ich muss zu ihm. Ich muss-«

»Pscht, Becca. Niemand ist tot. Hörst du? Du träumst. Wach auf! Du hast genug geschlafen, du Schlafmütze. Lass uns nach Hause gehen. Du kannst weiterschlafen, wenn wir bei mir sind, okay? Aber lass uns von hier verschwinden. Es ist schon spät.« Jemand kneift mir in die Wange. »Verflucht nochmal, Becca! Wie viel hast du nur getrunken?«

Ich kann mich nicht bewegen, nicht antworten. Ich will so viel sagen, so viel fragen: Ich habe nichts getrunken und Was für eine Party? Und ich denke: wie kannst du nur sagen, dass niemand tot ist, wenn es doch so viele unschuldige Opfer gegeben hat?

Evelyn Moranis.

Caleb.

Und Alec.

Aber ich kann nichts von alldem sagen. Ich kann den Mund nicht mehr öffnen. Es ist, als hätte man ihn mir zugeklebt.

»Wach jetzt auf! Im Ernst, wir müssen hier weg. Wenn unsere Eltern herausfinden, dass wir hier sind, sind wir geliefert!«

BadassWhere stories live. Discover now