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Ich wusste nicht mehr, wann mein Geist aussetzte. Irgendwann knurrte Sawyer etwas unmissverständliches und schloss den Reißverschluss wieder. Enttäuschung breitete sich wohl auf meinem Gesicht aus, denn er grinste nur. Ich schob den Schuh wieder in die Sandale und wollte nach meiner Tasche greifen, als er »Die Toilette« hervorpresste und sich der Knoten in meinem Inneren wieder löste. Seine Stimme war rau und angespannt; ich konnte seine Erregung auf ganz andere Weise wahrnehmen.
Freudig legte ich die Jacke wieder über die Lehne des Stuhls und sah mich vorsichtig um.
Mir war nicht klar, wie es mir zuvor entgangen sein konnte, denn jetzt entdeckte ich das Schild, das in Richtung Toiletten verwies, sofort. Wahrscheinlich arbeitete mein Verstand jetzt auf Hochtouren. Vorsichtig drängte ich mich an den anderen Gästen vorbei und kam mir in meiner schlichten alltagstauglichen Kleidung wieder einmal fehl am Platze vor. Dieser Gedanke wurde allerdings verdrängt, von dem Verlangen, das sich in mir manifestiert hatte. Man warf mir zwar abschätzige Blicke zu, als ich vorbeiging, aber ich ignorierte die Anwesenden. Die Blicke schienen zu sagen: »Was will die Alte denn bitteschön hier?«

Ich steuerte auf wackligen Beinen den Gang an und durchquerte ihn. Auch hier machte sich der Luxus des Lokals bemerkbar. Kronleuchter mit echten Kerzen erleuchteten den Weg und ein strahlend roter Teppich leitete mich. Ich stolperte weiter und sah eine Tür am Ende des Ganges, die mit den Ziffern 00 deutlich den Eingang zur Toilette markierte. Ich stieß die Tür auf und hätte nun vieles erwartet, aber nicht was mich erfing. Die Luft roch nach frischer Zitrone mit einem Hauch Bergamotte und eine Halle bot drei weitere Türen an. Ich lehnte mich gegen die Wand, die der Tür, durch die ich zuvor getreten war, gegenüber lag. Sie wurde auch schon bald aufgestoßen und Sawyer trat ein. Als er mich sah, wusste ich nicht was an ihm heißer war. Die Errektion, die er zwar durch seine geknotete Jeansjacke gut verbarg, die sich jetzt aber betrügerisch abzeichnete oder der gehetzte Gesichtsausdruck und das silbrige Funkeln in seinen sonst so blauen Augen. Ich presste mich enger gegen die Wand, als er auf mich zutrat. Mein Puls raste und mein Atem ging schnell und ungleichmäßig.

»Ich will dich. Hier und jetzt«, knurrte er animalisch und ich drückte den Rücken durch, als er nur noch eine Haaresbreite von mir entfernt war.
Ich sah mich um und entdeckte, dass eine Tür einen Mutter-Kind Raum versprach.
»Da rein«, befahl ich, riss die Tür auf und drängte ihn hinein. Ja, es war vielleicht etwas seltsam, es gerade in einer Mutter-Kind-Toilette treiben zu wollen, aber ich erhoffte mir viel Platz.
Dann drehte ich mich um und drehte den Schlüssel im Schloss, bis er einrastete. Ich betätigte den Türgriff, um noch einmal zu überprüfen, ob auch wirklich abgeschlossen war und seufzte, als ich mich zu ihm umdrehte. Er lehnte lässig an der Wand und musterte mich verführerisch. Sein Anblick ließ mir das Wasser im Mund zusammen laufen, so unverschämt gutaussehend war er. Ich trat auf ihn zu und riss ihm sogleich die Jacke von den Hüften, sodass er seine Erregung nicht mehr verbergen konnte.  Neckend ließ ich meine Hand über die Beule in seiner Jeans gleiten und hörte, wie er abermals scharf die Luft einzog. Ich umfasste sein Gesicht mit meinen Fingern und drängte ihn zu einem Kuss. Leidenschaftlich erwiderte er ihn und vergrub seine Finger in meinen Haaren. Der Duft seines Aftershaves strömte mirin die Nase; Moschus und etwas, das ich nicht erkannte. Seine Zunge streifte hungrig meine Lippen und ich öffnete sie, um ihm Einlass zu gewähren. Das Gefühl, wie sie in meinen Mund eindrang, war unbeschreiblich. Es war, als ob ich noch nie geküsst worden wäre. Mein Herz schlug schneller und mein Puls schien zu rasen.

Er ergriff Besitz von mir und dominierte mich. Nie hätte ich geahnt, dass ich die Vorstellung anziehend fand, ein Mann würde mich beherrschen. Ich wollte ihm allerdings nicht alles auf einmal von mir geben und so riss ich seinen Kopf ruckartig nach hinten, dass ihm ein tiefes Stöhnen entwich und widmete mich seinem muskulösen Hals, auf dem ich hauchzarte Küsse verteilte, während ich mit meiner anderen Hand seine Errektion weiter massierte. Ich begann an der zarten Haut zu saugen, spürte, wie die Stoppeln seines Bartes über meine Lippen glitten.
»Was stellst du nur mit mir an, Hills?«, keuchte er und es klang beinahe verzweifelt. Ich lachte heiser, hörte aber nicht auf. Mein Mund glitt tiefer und als ich mit einer fließenden Bewegung sein T-Shirt in die Höhe schob, um seine Bauchmuskeln zu liebkosen, verharrte er.
Ich hob den Kopf und sah in seine Augen, deren silberner Schleier mich zutiefst erregte.
»Ich verlange das nicht, Hills. Nicht, wenn wir uns nicht so gut kennen.«
Wollte er etwa, dass ich einen Rückzieher machte? Aber die steinharte Beule in meiner Hand sprach eine andere Sprache. Als lächelte ich ihn mutig an und flüsterte gegen seine hitzige Haut.
»Nichts würde ich lieber tun.«
Er stieß einen Fluch, dessen Worte ich nicht entziffern konnte, aus, als meine feuchten Lippen über seine hitzige Haut hinab glitten und an seinem Hosenbund verharrten. Ich widmete mich seinem Hosenbund und zog die Jeans mit einem Ruck zu Biden, sodass sie um seine Knöchel lag. Durch seine enganliegenden Shorts konnte ich mir nur ausmalen, wie wunderschon seine männliche Pracht sein würde und so entfernte ich auch diese. Ich stieß ein erfreutes Keuchen aus, als mir sein Schwanz entgegensprang. Dieser Mann war perfekt.
Ich wollte ihn schmecken und beugte mich langsam vor. Sanft glitt mein Atem über seine Haut und jetzt konnte Sawyer sich nicht mehr zurückhalten. Seine Hand krallte sich leidenschaftlich in meine Haarpracht und er drängte meinen Kopf näher an sein Glied. Ich strecke zärtlich den Finger aus und berührte seine Spitze, worauf er mit einem hungrigen Stöhnen reagierte. Langsam strich ich mit der Zungenspitze über ihn hinweg bis ich meine Lippen einsetzte und sie langsam über ihn stülpte.
»Gott, Hills«, keuchte er und verstärkte den Griff auf meine Haare. Ich lachte leise und begann mit vorsichtig mit den Zähnen zu knabbern. Er stieß einen überraschten Laut aus, der mich anspornte. Ich nahm seine gesamte Länge mit einem Ruck in meinem Mund auf und war in dieser Sekunde nur stolz auf mich. Ich hatte nie viel von Oralverkehr gehalten, vermutlich weil der erste Mann, den ich je so begnügt hatte, sich zwei Tage später entschied, das Bett meiner Mutter mir vorzuziehen und mich zutiefst gekränkt hatte. Aber das Gefühl, wie Alec meinen Mund ausfüllte und sein Schwanz in mir pulsierte, war ein anderes Level. Ich setzte meine Finger um seinen Schaft zu berühren, genoss seine männliche Härte. Immer wieder glitten meine Finger gierig über ihn, während meine Zunge ihn hungrig umspielte. Ich betrachtete ihn von unten und bei Gott, es gab nichts Erotischeres. Er hatte seine Lippen einen Spalt geöffnet und den Kopf in den Nacken gelegt. Seine Augen waren geschlossen und der Genuss zeichnetet sich auf seinen Zügen ab.
»Ich bin gleich soweit«, keuchte er, »falls du das also nicht willst, solltest du jetzt aufhören.«
Ich dachte gar nicht ans aufhören und verwöhnte ihn weiter. Mittlerweile bewegte Sawyer meinen Kopf in dem Tempo, das er benötigte und ich ließ ihn gewähren. Seine Eichel schmeckte so gut. Noch nie hatte ich derartigen Spaß empfunden, aber hier fühlte ss sich einfach großartig an, ihn in mir aufzunehmen.
Er baute sich weiter auf und mit einem finalen Keuchen, steömte der Orgasmus durch seinen Körper und er ergoss sich in meinen Mund. Ich schluckte brav und gab ihn frei.
Schwer armend sah er much an, als ich aufstand und mir verwegen die Lippen ableckte.
»Das hat gut geschmeckt«, flüsterte ich.
Als er allerdings auf mich zutreten wollte, schüttelte ich den Kopf, selbst als meine Mitte verärgert protestierte.
»Heb dir das für ein anderes Mal auf.«
Ich beugte mich und reichte ihm seine Jeansjacke. Dann trat ich ans Waschbecken und entfernte mir die Reste meines Lippenstiftes. Zum ersten Mal war ich dankbar, nicht den feuerroten aufgetragen zu haben. Ich richtete mir meine Haare und band sie mir zu einem Zopf zusammen, um die wirren verräterischen Strähnen zu kaschieren. Als ich mich wieder zu Sawyer umdrehte, war er wieder voll bekleidet. Nur das Lächeln und der silbrige Schleier auf seinen Augen verriet, was ich eben für ihn getan hatte. Er trat zu mir und ließ die Hände über meine Taille gleiten, dann beugte er sich zu meinem Ohr vor und hauchte: »Ich werde darauf zurückkommen, Hills.«
Bei seinem Atem auf meiner Haut stellten sich mir die Nackenhaare auf und ich legte meine Hände um seinen Hals. Sanft tanzten unsere Zungen miteinander, als unsere Lippen sich berührten. Es war magisch, welchen Einfluss er auf mich ausübte, aber zugleich so faszinierend, dass ich es nicht unterbinden wollte.
Beinahe enttäuscht wirkte er, als ich mich löste und nach seiner Hand griff. Als wir hinaus auf den leeren Gang traten, sagte er noch: »Noch nie bin ich derart verwöhnt worden, Hills. Das war unglaublich«, bevor wir hinaus traten. Ich verdrehte nur die Augen und als er meine Reaktion bemerkte, erwiderte er: »Ob du es glaubst, oder nicht, Hills, aber du bist mir schon immer aufgefallen.«
Mein Augen-Verdrehen hätte nicht dramatischer ausfallen können.

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I did it :) Was sagt ihr zur Szene?

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