In my arms

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Sarah:
"Schaffst du das?" fragt Four, als ich an der Wohnungstür stehe. Ich sehe zu ihm auf und nicke schließlich. "Ich krieg das hin." versichere ich ihm, mit nicht sonderlich fester Stimme. "Komm her." winkt Four mich zu sich und nimmt mich in die Arme. Ich atme einmal tief durch und lehne mich gegen ihn. "Komm jeder Zeit, wenn etwas ist." fordert Four und streicht mir über den Hinterkopf. "Wieder ein Geheimnis vor ihm." lehne ich mich mit einem Lächeln von Four zurück und sehe ihn an. "Kenn ich ja bereits." füge ich mit einem Schulterzucken hinzu und versuche dabei unbeschwert zu klingen. "Halb so wild." versichere ich Four und umfasse die Türklinke.
Four nickt, streicht mir einmal über die Schulter und lässt mich raus.
Schon ist hinter mir die Tür zu und ich drehe mich um.
Ich atme einmal tief durch, verschränke die Arme vor der Brust und gehe die Treppe zurück zu Erics Wohnung hoch. Oben angekommen betrete ich die Wohnung. Eric ist nicht da.
Ich mache hinter mir die Tür zu und ziehe mir auf dem Weg ins Badezimmer das Top aus. Ich lasse es und meine anderen Klamotten einfach auf den Boden liegen und lasse mir die Badewanne volllaufen.
Es bildet sich eine dicke Schaumkrone von dem Seifenwasser und ich lasse mich in die Wanne sinken. Mit einem ruhigen durchatmen schließe ich die Augen und lehne den Kopf gegen das Kopfteil.
Tausend Gedanken schießen mir durch den Kopf und schließlich atme ich einmal nur geräuschvoll aus. "Oh mein Gott." bekomme ich nur heraus und tauche im Wasser unter.
Als ich wieder auftauche, streiche ich mir das Haar zurück und reibe mir das Gesicht.
Alles was ich wollte, war meinen Platz in einer Fraktion finden. Was habe ich stattdessen bekommen? Eine Katastrophe nach der nächsten.
Unbestimmte, Verschwörungen, mit sowas wollte ich nie etwas zu tun haben. Nun stecke ich mitten drin und das mehr als mir lieb ist.

Eine Stunde später komme ich frisch gebadet aus dem Badezimmer und wickle mir die nassen Haare in ein Handtuch ein. Ein großes Handtuch habe ich mir nur provisorisch um den Oberkörper geschlungen. Ich schlage den Kopf nach vorne und will gerade das Handtuch um eine haare wickeln, als ich beinahe einen Herzinfarkt bekomme.
"War es schön bei Cat?"
Ich schreie vor Schreck auf, reiße den Kopf hoch und lasse das Handtuch fallen, um mir erschrocken die Hand gegen die Brust zu schlagen.
"Hast du mich erschreckt." keuche ich und lehne mich erleichtert gegen die Badezimmertür, an die ich zurückgewichen bin.
Im Männerschneidersitz, sitze Eric mit verschränkten Armen auf dem Sofa und sieht mich an.
"Tu das nie wieder, ich hab mich fast zu Tode erschreckt." fordere ich, hebe das Handtuch auf und gehe ins Schlafzimmer.
"Du hast meine Frage nicht beantwortet." ruft Eric mir nach.
Irritiert sehe ich über die Schulter zur Tür und ziehe mich dann an. "Welche Frage?" kontere ich und komme wieder aus dem Schlafzimmer. Die Haare reibe ich mir mit dem Handtuch trocken.
"Wie war es bei Cat?" wiederholt Eric seine Frage und klopft mit den Fingern auf seinen Oberarm.
"Gut." erwidere ich, bringe die Handtücher ins Bad und gehe dann weiter in die Küche. "Hmh." macht Eric und steht auf, als ich mir ein Glas Wasser einschenke.
"Ich soll dir übrigens, liebe Grüße von ihr sagen." fügt Eric da beiläufig an. Ich schnappe beim trinken erschrocken nach Luft und ein Schluck Wasser verirrt sich in meine Luftröhre. Rasselnd beginne ich zu Husten. Der Versuch das Klas auf der Küchenzeile abzustellen, geht eindeutig nach Hinten los.
Ich verfehle die Küchenablage und das Glas fällt mit einem lauten Klirren zu Boden.
Ohne sich beirren zu lassen, lehnt sich Eric einmal über die Zeile drüber, sieht mich am Oberarm zu sich ran und schlägt mich fest auf den Rücken. Mit einem lauten Huste schwappt das Wasser in meine Speiseröhre und ich bekomme wieder Luft.
Dachte ich es mir doch." wendet sich Eric von mir ab. Er verschränkt die Hände auf dem Rücken und stellt sich ans Fenster.
Ich sammle die Scherben zusammen und wische das Wasser auf.
"Wo warst du?" fragt Eric, ohne den Blick vom Fenster abzuwenden.
"Ich,-" setze ich an, doch dann gehen mir die Worte aus.
"Lüg mich nicht an Sarah." warnt Eric mich und dreht sich zu mir um. Ich gehe langsam um die Küchenzeile herum.
"Ich frage dich nochmal. Wo,- bist,- du,- gewesen?" wiederholt Eric seine Frage.
Ich weiche seinem Blick aus und sehe zur Seite. "Gut, dann machen wir es anders." meint Eric und kommt auf mich zu. Als er direkt vor mir steht, hält er mir etwas vor.
"Wo hast du das hier?" will er wissen und ich sehe auf. Mit einem schlag werde ich blass im Gesicht. "Aber,-" setze ich an und fasse mir in die hintere Hosentasche. Weg, die Liste ist weg.
"Ja, du hast anscheinend was verloren." meint Eric ernst und lehnt sich mit einer Hand auf die Küchenzeile. Mit Zeige und Mittelfinger hält er weiter die Liste fest.
"Ich frage dich jetzt nochmal. Wo hast du die her und wo bist du gewesen?"
Auch wenn es mir nicht gefällt, sage ich kein Wort.
"Wie du willst mein Schatz, dann sag ich dir jetzt mal was." fängt Eric an, fasst mich am Oberarm, zieht mich zum Sofa und setzt mich dort hin. Die Liste knallt er vor mir auf den Sofatisch. Er selbst bleibt stehen und verschränkt die Hände vor der Brust.
"Nehmen wir mal an, nicht ich, sondern jemand anderes hätte diese Liste gefunden, kurz nach dem du gesehen wurdest. Nehmen wir mal weiter an, derjenige, der die Liste gefunden hätte, hätte ganz zu recht angenommen, dass es deine ist. Weiter nehmen wir an, derjenige hätte eine ungefähre Ahnung gehabt, was der Inhalt dieser Liste bedeutet und wäre zurecht davon ausgegangen, dass du sie gelesen und am besten noch angefertigt hast. Wir nehmen des weiteren an, er wäre zu Max oder einem anderen der Anführer gegangen, nicht zu mir, hätte diese Liste vorgelegt und deinen Namen erwähnt." beginnt Eric mit ernster Stimme und sieht auf mich runter. "Jetzt sagst du mir mal, was dann mit dir passiert wäre." fordert Eric und lehnt sich mit erwartungsvoller Mine mir etwas entgegen.
Unbehaglich beiße ich mir auf die Unterlippe und sehe zu Eric hoch.
"Die hätten dich die Schlucht runtergeschmissen oder erschossen verdammt!" brüllt Eric da und ich zucke heftig zusammen. "Verdammt Sarah, wo hast du die her!?" schreit Eric mich an und zeigt auf die Liste runter.

Eric:
Mit erschrockenem Blick sitzt Sarah vor mir und sieht mich an. Sie sagt kein Wort, sondern sieht mich einfach nur an. Sie wird es mir nicht sagen. "Gott." zische ich und drehe mich von ihr weg. "Weißt du eigentlich, dass ich gerade dabei bin meine Fraktion für dich zu hintergehen?!" fahre ich wieder zu Sarah herum und brülle sie an. "Das habe ich nie von dir verlangt." schüttelt Sarah den Kopf und sieht mich mit glasigen Augen an. "In dem Moment, in dem du es mir gesagt hast, hast du es verlangt Sarah! In dem Moment, wo du diese Liste in die Finger bekommen und sie nicht an mich ausgehändigt hast!" brülle ich weiter und wende mich von ihr ab.
Energisch reibe ich mir über die Stirn. Das darf alles nicht wahr sein.
Ich müsste sie melden und würde sie so zum Tode verurteilen.
Ich drehe mich zu ihr um und sehe auf Sarah runter. Das Gesicht in den Händen vergraben sitzt sie auf dem Sofa und schüttelt leicht den Kopf.

"Mum, kann ein Anführer zu etwas eine größere Loyalität haben, als zu seiner eigenen Fraktion?"
"Ja Eric, eine viel größere."

Mit einem schweren Atmen, schiebe ich das Gespräch mit meiner Mutter zurück in meine Gedanken, gehe zum Sofa und setze mich neben Sarah. Ohne etwas zu sagen, lege ich Sarah die Arme um und ziehe sie an mich ran. Schon legt sie ihre Arme um mich und zieht sich an mich ran.
Ich lege fest die Arme um sie und streiche ihr über den Rücken. Fest ziehe ich sie an mich und gebe ihr einen langen Kuss auf die Schulter. "Ich liebe dich Sarah." flüstere ich und ich spüre wie sie sich fester an mich zieht.

Sarah:
Die Vorhänge wehen an der offenen Balkontür, als Eric mich von sich zurück drückt, mir eine Hand auf die Wange legt und mich ansieht.
"Morgen wird was beginnen Sarah, wo ich dich so gut es geht raushalten muss." beginnt Eric zu erklären. Einen Augenblick huscht mein Blick an Eric vorbei zur Balkontür, dann sehe ich ihn wieder an.
Eric nimmt die Hand von meinem Gesicht und nimmt die meine.
"Heirate mich Sarah, noch diese Woche und dir wird nichts passieren." verspricht Eric. Wieder sehe ich zur Balkontür. Sie ist zu.
Mit einem traurigen Lächeln sehe ich Eric an und umfasse seine Hand fester.
Ich hebe seine Hand und gebe ihm einen langen Kuss auf den Handrücken.
Ich schniefe einmal und sehe ihn an. "Ich hab mich schon um die Sache mit mir gekümmert." bekomme ich heraus und hebe den Blick über Eric hinweg.
"Ich bin soweit." mit diesen Worten drehe ich den Kopf weg.
Eric lässt einen Schrei los, als Four, der hinter ihn getreten ist, ihm einen Injektionspen in die Schulter schlägt.  Kaum hat Four ihm das Narkosemittel verabreicht tritt er von Eric zurück, welcher mir in die Arme fällt.
Ohne Eric anzusehen, fange ich ihn ab und streiche ihm dann übers Haar.
"Meine Antwort ist ja." sage ich mehr zu mir, als zu irgendwem anders, ohne dabei den Blick vom Fenster abzuwenden.

Break the rules (Eric FF)Where stories live. Discover now