Familie

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Es kam in der folgende Woche noch ganze drei Man vor, dass Eric zu spät gekommen ist und immer sah er aus, als hätte er nur knapp einen Krieg überstanden. "Was der anstellt, dass der so aussieht würde mich mal interessieren." wende ich mich an Cat und sehe zu Eric, welcher an der Wand lehnt und sich mit Max unterhält. Schon dreht Cat sich zu ihm um. "Heute sieht er aber besser aus." meint sie. "Definiere besser." lache ich auf. "Abgesehen von den offenen Knöcheln und dem Veilchen an der Wange ist nichts neues dazugekommen." erinnert Cat und zeigt mit ihrer Gabel auf mich. "Gut das stimmt." stimme ich ihr zu. "Komm ich will noch ins Tattoostudio." meine ich und stehe auf. "Geh schon mal vor, ich komme gleich nach." erwidert sie. Ich nicke und verlasse den Speisesaal. Schnellen Schrittes gehe ich durch die Gänge, biege um die Ecke und laufe prompt in wen rein. "Oh Sorry!" rufe ich aus und halte die Frau am Oberarm fest, ehe sie umknicken kann. Sie wirft ihre lange blonde Mähne zurück und lächelt mich an. Sie hat ein freundliches lächeln welches sich auch in ihren blauen Augen widerspiegelt. "Nichts passiert." meint sie freundlich. Als ich sie genauer mustre fällt mir sofort auf, sie ist von den Ken! Sie trägt ein blaues Etuikleid, darüber einen taillierten Mantel, blaue Pumps und silbernen Schmuck. Auf ihrer schlanken Nase thront eine schwarze eckige Brille. Himmel ist sie hübsch! Ich schätze sie nicht älter als Mitte 30. Jünger kann sie nicht sein, dafür sieht sie viel zu verantwortungsvoll aus, über 40 kann sie aber auch nicht sein, dafür wiederum sehen ihre Augen viel zu jung aus. "Kann ich ihnen helfen?" frage ich und rätsle gleichzeitig woher ich diese Augen kenne. "Ich suche,- den Anführer Eric." erwidert sie und das Lächeln entgleitet ihr kurz. "ich bringe sie zu ihm." lächle ich und deute ihr an mir zu folgen. "Sind sie eine Bekannte von Eric wenn ich fragen darf?" frage ich vorsichtig. "Sowas in der Art." lächelt sie. Ihre Augen lächeln nicht mit. "hey, weißt du wo Eric ist?" halte ich einen vorbeilaufenden Ferox an. "In der Halle." erwidert dieser und geht weiter. Während ich die Frau über die Gänge führe, merke ich wie sie sich genau umsieht. "Sie waren noch nicht oft hier oder?" frage ich. "Zwei Mal." erwidert sie während sie die Wände mustert.
Wir kommen vor der Halle an und ich halte ihr die Tür auf. Sie lächelt mich danken an und tritt ein. "Hier war ich noch nie." murmelt sie und sieht langsam durch die Halle. "Da vorne ist er." meine ich und nicke auf Eric welcher mit drei anderen Ferox etwas bestricht. Er raucht, mal wieder. Etwas entsetzt bleibt die Frau stehen und sieht Eric an. "Was ist denn mit ihm passiert?" fragt sie etwas schockiert. "ich nehme mal an, ein Trainingsunfall." erwidere ich und führe die Frau Eric Der schein uns gar nicht zu bemerken. Im Gegensatz zu den anderen Ferox. Den fallen beinahe die Augen aus dem Kopf. Wundert mich aber um ehrlich zu sein nicht. "Eric, hier ist wer für dich." spreche ich meinen Ausbilder an. Der verdreht die Augen und dreht sich um. Schon entgleiten ihm alle Gesichtszüge. "Hallo Eric." meint die Frau, etwas leise. Eric dreht sich zu den Ferox um und nickt einmal zur Seite schon sind sie weg. Grob schiebt Eric mich zur Seite und stellt sich vor die Frau. "Was machst du hier Mum?" fragt er. Ein Scheiß! "Ich hab meine Söhne über ein Jahr nicht gesehen." erwidert sie. Eric dreht sich zu mir um. "Hast du nichts zu tun Sarah?" fährt er mich an. "Doch." erwidere ich schnell und verschwinde aus der Halle.

Eric:
Kaum ist Sarah weg, deute ich Klaren an mir zu folgen und führe sie nach draußen, in den Hinterhof. "Du kannst hier nicht einfach auftauchen, wenn es dir gerade passt." meine ich und verschränke die Arme vor der Brust. "Ich weiß." erwidert Klaren und sieht zu Boden. Etwas stimmt nicht. "Mum?" frage ich, als sie einmal schnieft. Sie sieht zu mir auf. Ihre Augen sind glasig und rot. Irritiert sehe ich sie an. "Marian." bringt sie nur raus. Meine Augen weiten sich. "Was ist mit ihr?" will ich sofort wissen. "Ihr geht es nicht gut." erwidert meine Mutter leise und wischt sich schnell eine Träne weg. Meine sonst so starke Mutter, sie verliert gerade die Kontrolle über sich. Ich nehme sie am Arm und führe die zur Bottonbank. Langsam setzt sie sich. Erst jetzt fällt mir auf, wie müde sie aussieht. Ich gehe vor ihr in die Hocke. Klaren atmet tief durch und sieht dann über den Innenhof. Dann sieht sie mich an. Sie lächelt leicht und streicht mir über die Wange. "Mein Eric." flüstert sie. Ich nehme ihre Hand von meinem Gesicht und halte sie fest. "Mum, was hat Marian?" will ich wissen. "Sie ist krank. Leukämie im Endstadium." erwidert Klaren und sieht wieder über mich hinweg. Diese Nachricht ist der blanke Schlag ins Gesicht. Marian, meine kleine Schwester, seit einem halben Jahr Mutter, ist todkrank. Langsam stehe ich auf und gehe ein paar Schritte zurück. "Vor einem halben Jahr ging es ihr noch hervorragend." meine ich und wirble zu klaren herum. "Sie wusste es da schon. Sie bekam die Diagnose, als sie im vierten Monat war. Sie wollte, dass Kind unbedingt kriegen und hat sich für das Kind entschieden und die Behandlung verweigert." erklärt Klaren. "Da muss ein Fehler vorliegen." meine ich und reibe mit die Stirn. "Das dachte ich auch." lacht meine Mutter und eine Träne fällt von ihren Wimpern auf ihre Wange. Ungläubig laufe ich auf und ab. "Jetzt verliere ich auch das letzte meiner Kinder." meint Klaren da. Schon drehe ich mich zu ihr um. Sie sieht mich nicht an sondern sieht hoch zu den dunklen Wolken. "Mum." erwidere ich. Mit leeren Augen sieht sie mich an. Ich zögere einen Moment, dann halte ich ihr die Hand hin. Sie ergreift sie und zieht sich hoch. Nun tue ich was, was ich seit sechs Jahren nicht mehr getan habe. Ich nehme meine Mutter in die Arme. Erleichtert atmet sie auf und legt die Arme um mich. Fest drücke ich sie an mich und streiche ihr über den Rücken. Ich habe vergessen wie sie sich anfühlt, wie weich ihr Haar ist. Sie wäscht es immer noch mit dem gleichen Shampoo wie in meiner Kindheit. Auch ihr Geruch ist der gleiche. Er hat mir immer ein Gefühl der Sicherheit gegeben. Es ist merkwürdig sie nach so langer Zeit wieder so nah bei mir zu haben. selbst auf ihren hohen Schuhen reicht sie mir nur bis knapp über die Schulter. Ich sehe kurz auf sie runter und schließe dann fester die Arme um sie. Obwohl ich sie lange nicht mehr im Arm gehalten habe, hab ich das Gefühl nicht vergessen. Sicherheit, Geborgenheit, eine Liebe die mir keiner nehmen kann. Mum lehnt sich etwas von mir zurück und sieht mich an. Sie lächelt mich traurig an. Wieder streicht sie mir über die Wange. "Mein Eric. Mein starker und wunderschöner Eric." flüstert sie und haucht mir einen Kuss auf die Wange. "Ich will dich nicht wieder verlieren.- Ich kann nicht." meint Mum nach einer kurzen Pause. Ich lege meine Hand auf ihre. "Musst du nicht." verspreche ich. Sie nickt mit einem erleichterten Lächeln und lehnt sich wieder an mich. "Ich bin so stolz auf dich Eric." flüstert sie. Ich nicke nur.

Break the rules (Eric FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt