Shh!

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Sarah:
Mit dem Rücken zu Eric liege ich da und streiche über das weiche Bettlaken vor mir. Eric, welcher mir zugewandt liegt, streicht mir immer wieder die Seite auf und ab. "Was denkst du?" will Eric wissen, greift über meine Taille drüber, legt den Arm um mich und dreht mich zu sich herum. Ich werfe die Beine über seine drüber und schoppe mit ein Kissen in den Rücken, ehe ich mir die Decke über ziehe und Eric ansehe, der mir über die Beine streicht.
"Befolgst du immer Befehle?" will ich wissen und sehe Eric an. "Nur weil ich Befehle befolge, bin ich jetzt da, wo ich jetzt bin." erwidert Eric und sieht mich vielsagend an. "Wie kommst du darauf?" will Eric wissen. Ich zucke nur die Schultern und mein Blick fällt auf Erics Narbe.
"Was ist da damals genau passiert?" will ich wissen und nicke auf die Narbe.
Eric atmet einmal geräuschvoll ein und streicht mir etwas fester über die Beine.
"Ich war ganz frisch mit der Initiation der ersten Phase durch, gerade mal zwei Wochen. Neben meinem Training in den Simulationen half ich den Wachen bei den Fraktionslosen aus, genau wie dein Freund Four." beginnt Eric zu erzählen und seine Miene verfinstert sich.
Ich schlucke einmal und sehe an Eric vorbei.
„Ich war zusammen mit Four eingeteilt und alles schien ruhig, unsere Schicht war so gut wie vorbei, als es zu einer Rangelei zwischen zwei Fraktionslosen kam. Four und ich überlegten nicht lange und gingen dazwischen. Das führte dazu, dass alles aus dem Ruder lief. Die Fraktionslosen gingen auf einmal nicht mehr auf einender los, sondern auf uns. Es ging alles wahnsinnig schnell. Four und ich hatten alle Mühe die beiden so gut es ging von einander zu trennen. Ich hatte dem Kerl um den ich mich gekümmert hatte, gerade mit einem Schlag ausgeschalten, als ich sah wie der andere, an dem Four dran war, ein Messer zückte. Four hatte das gar nicht gesehen und hätte einen Stich kassiert. Um Four zu warnen, hatte ich nicht genug Zeit. Ich hab Four zurück gerissen und ehe ich mich wegdrehen konnte, spürte ich schon den Stich. In der Zwischenzeit waren weitere Ferox bereits gekommen und man hatte Four und mich zum Quartier der Ferox zurück gebracht."
Mit einem tiefen durchatmen endet Erics Geschichte und ich sehe ihn einfach nur an.
„Du hast ihm das Leben gerettet." schlussfolgere ich und setze mich etwas auf. Eric zuckt nur die Schultern. „Ein Jahr später hatte er als Dank nichts anderes zu Tun, als Olivia schöne Augen zu machen." fährt Eric fort und seine Miene verfinstert sich.
„Darum hast du bei ihm immer so allergisch reagiert." meine ich und sehe Eric an.
Eric sieht mich ernst an und erwidert: „Du gehörst zu mir Zuckerpuppe, egal was passiert."
Schlagartig zieht sich in mir alles zusammen.
Egal was passiert. Das werden wir sehen.
Ich atme einmal tief durch. "Ich muss dir was sagen Eric." murmle ich und sehe dabei die Decke an. "Das da wäre?" will Eric wissen und sieht mich mit angehobener Augenbraue an. Mein Herz beginnt zu rasen und meine Augen brennen. Tränen steigen auf und schwämmen etwas Wimperntusche in meine Augen. Ich presse die Lippen zusammen und senke den Blick von der Decke zu Eric. Schon läuft eine Träne über meine Wange und fällt auf die Bettdecke.
Irritiert sieht Eric mich an und setzt sich etwas auf. „Sarah?" fragt er verwirrt.
Ich wische mir energisch die Träne weg und umfasse meine Oberarme.
„Wenn du immer Befehl befolgst, wird dir das jetzt gar nicht gefallen." bekomme ich heiser raus und presse eine Hand gegen meine Lippen.
„Sarah, raus damit." fordert Eric und sitze nun aufrecht da.
Ich atme einmal tief durch und sehe kurz zum Fenster raus, dann sage ich es:
„Ich bin unbestimmt, Eric."
Langsam sehe ich mit roten Augen zu Eric und drücke fest die Finger gegen meine Lippen.
Er sitzt einfach nur da und sieht mich an. Kein Wort sagt er.
Wie ein kleines Kind zucke ich entschuldigend die Schultern. „Sag irgendwas." nuschle ich gegen meine Finger und sehe Eric mit glasigen Augen an.
Der lehnt sich zurück gegen das Bett und beginnt mir wieder über die Beine zu streichen.
„Ich bin es nicht." sagt er mit rauer Stimme und sieht mich ernst an, ehe er mir eine Hand entgegen streckt. „Und es ist mir egal ob du eine Ferox, Candor, Amite oder Unbestimmte bist." fügt er hinzu, lehnt sich vor, fasst mich am Oberarm und zieht mich an sich ran.
Ich lasse mich gegen Erics Brust fallen und schließe fest die Arme fest um seine Brust.
„Dir wird nichts passiert, das verspreche ich dir." flüstert Eric und küsst mich sanft auf die Stirn.
Ich lehne mich von ihm zurück, lege die Hände auf seine Wangen und lächle ihn an. „Wer würde es wagen mich anzurühren, wo du die Hand über mir hast." lächle ich, ziehe ihn zu mir und küsse ihn auf die Lippen.
Mit einem frechen Grinsen im Gesicht zieht Eric mich ruckartig an sich ran, drängt mich zurück auf die Matratze und lehnt sich über mich.

Eric:
Ich ziehe meinen Gürtel zu und sehe über die Schulter auf Sarah runter.
Ruhig und gleichmäßig atmend liegt sie schlafend in meinem Bett. Ihre Haare sind wild über das Laken verteilt und eine Hand hat sie unter eines der Kissen geschoben.
Ich ziehe mir eines meiner T-Shirts über und lehne mich über sie. Eine Haarsträhne streiche ich ihr zurück, ehe ich mich über sie lehne und ihr einen langen Kuss auf die Schläfe gebe.
Schnell wende ich mich von ihr ab, verlasse das Schlafzimmer und ziehe die Tür hinter mir zu.
Ich kann nicht für mich behalten, was sie mir erzählt hat. Beim besten Willen nicht.
Ich werfe mir meine Jacke über und ziehe meine Stiefel an.
Leise ziehe ich die Wohnungstür hinter mir zu und verlasse strammen Schrittes den Flügel, in dem die Quartiere liegen.

Break the rules (Eric FF)Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ