Just a lie

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Zayn's POV:  

Seufzend sah ich aus dem Fenster auf die befahrene Straße. Es war gut drei Stunden her, dass Bel verschwunden war und langsam machte ich mir wirklich Sorgen. "Du machst dir Sorgen um sie, nicht wahr?" Ich schreckte kurz auf, ehe ich sah, wie Liam sich neben mich stellte. "Ein wenig", murmelte ich kaum verständlich, doch es hatte gereicht, um von ihm verstanden zu werden. "Sie wird das schon regeln, Zayn. Es ist bestimmt nicht das erste Mal, dass sowas passiert." Da hatte er zwar recht, allerdings wünschte ich mir in diesem Moment, dass er das nicht hatte. "Aber genau das ist es, Liam. Es ist nicht das erste Mal, schon klar, aber sie bekommt nur Ärger indem sie mit uns zusammen ist. Hast du mal gehört, wie die Presse über sie herfällt?"

Er nickte verständlich und klopfte mir wissend auf die Schulter. "Ich weiß, aber was willst du tun?" Mein Blick wand sich wieder nach draußen und ich sah für einen kurzen Moment in den blauen Himmel, ehe ich meine Antwort wusste und dennoch bereute. "Vielleicht, ich weiß nicht, wäre es besser, nichts mehr mit ihr zu unternehmen. Das wäre besser für ihr Image, das ihres Vaters und unserem würde es auch nicht gerade schaden." Allein an seinem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, was er von der Idee hielt, doch bevor er etwas sagen konnte, platze auch schon Harry ins Zimmer. "Was schadet unserem was nicht?"

Leicht lachend und nicht wissen, wie ernst das Thema war, sah Harry uns neugierig an. Ich wusste, wenn dieser Plan funktionieren sollte, mussten alle mitmachen. "Konferenz?", riss mich Liam aus meinen Gedanken und ich nickte, "Konferenz!"

Nach guten zwei Minuten saßen wir alle auf den Sofas und starrten einander erwartungsvoll an. Vielleicht war dieser Plan, insofern es überhaupt einer war, wirklich bescheuert, aber mir fiel nichts anderes ein. "Also? Was steht an?", fragte nun auch Louis mit einem sanftem Lächeln auf den Lippen. Ich nickte und begann ihnen alles zu erklären. Es war schwer sie davon zu überzeugen, doch mir war klar, dass sie genauso wenig für den Streit und Ärger bei Bel sorgen wollten, wie ich. Sicher war es keine einfache Entscheidung und wahrscheinlich auch irgendwie sinnlos, aber ich hatte das Bedürfnis, sie in irgendeiner Weise zu schützen.

"Also gut und was sagen wir ihr?" Das war die einzige Schwachstelle in dieser Sache. Wie sollten wir ihr nur sagen, dass wir nichts mehr mit ihr unternehmen konnten, ohne ihr von unserer Idee zu erzählen? "Und wenn wir einfach sagen, dass wir viele Termine haben und es einfach nicht mehr geht?", schlug Harry vor und auch wenn es zu einfach schien, um zu funktionieren, entschieden wir uns dafür. Auch wenn wir seit gut einer halben Stunde darüber redeten, wurde mir erst in diesem Moment bewusst, was das alles bedeutete. Dass das hieß, Bel nicht mehr zu sehen oder etwas mit ihr zu unternehmen. Keine Ahnung, warum mir das plötzlich so quer im Magen lag, aber das tat es.

Scheinbar merkten auch die anderen meine geistige Abwesenheit, denn erst durch einen kleinen Schlag von Niall auf meine Schulter, war ich wieder bei mir. "Was? Ich wa-", Harry unterbrach mich, "In Gedanken? Haben wir gemerkt." Ich lachte leicht, auch wenn mir alles andere als zu Lachen zumute war. "Na komm, was ist los?", Niall setzte sich neben mich und sah mich mit seinen blauen Augen durchdringlich an. Lächelnd schüttelte ich den Kopf, als Zeichen, dass alles in Ordnung war, doch es klappte nicht. 

"Du magst sie, nicht wahr?" Mit einem Mal lagen alle Blicke auf mir und ich wünschte, ich hätte es damals schon gewusst. "Ich weiß es nicht. Ich...hab echt keine Ahnung." Ein wenig beschämt wand ich meinen Blick zu Boden. Mochte ich sie? Natürlich mochte ich sie, aber als was. Als kleine Schwester, gute Freundin oder war da doch mehr? Mein Verstand drehte sich im Kreis und ich hatte keine Ahnung was mit meinen Gefühlen los war. 

Im Augenwinkel erkannte ich, dass Niall noch etwas sagen wollte, allerdings wurde er von dem Türklingeln unterbrochen. Nicht darüber nachdenkend, wer das sein konnte, hing ich wieder meinen Gedanken nach und versuchte heraus zu finden, was mit meinen Gefühlen los war. Sonst wusste ich immer gleich, wenn ich mich verliebt hatte, also konnte es das nicht sein. Oder etwa doch? Ich wusste es einfach nicht. Eigentlich wusste ich im Moment gar nichts, was auch nur annähernd mit Bel oder meinen Gefühlen zu tun hatte. Vielleicht war es ja doch einfach besser erstmal nichts mehr mit ihr zu unternehmen.

President's Daughter || z.m.Where stories live. Discover now