Surprise!

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Annabella's PoV: 

"Können wir in den Garten?", fragte ich Calum, während ich im Türrahmen des Speisesaals lehnte. Als er meine Stimme hörte schreckte er auf, drehte sich zu mir und begann dann zu blöd wie grinsen. "Ich dachte du willst in dein Zimmer oder so", lachte er und kam auf mich zu. Kurz vor mich blieb er stehen und hielt mir mein Telefon vor die Nase.  Auch ich begann zu grinsen, als ich mein Telefon nahm und nickte: "Wollte ich eigentlich auch. Also bin ich auch, aber nur zum umziehen, weil...ich weiß nicht. Mein Kopf will nicht ganz so wie sonst und ich denke Garten tut ganz gut." Mein Kopf machte wirklich nicht mehr ganz das was er sollte und ein bisschen Ablenkung konnte da ja nicht schaden.

Nachdem Calum mir zugestimmt und ich mein Handy eingesteckt hatte, liefen wir zusammen in den Garten. "Was hast du ihnen erzählt?", fragte ich auf halben Wege und blickte zu ihm. Auch er drehte sein Gesicht in meine Richtung, ehe er mit reden begann: "Du hast noch einen wichtigen Termin und es tut dir sehr leid." Ich nickte einfach nur stumm und richtete meinen Blick wieder nach vorne. Ich bereute es zwar immer noch, aber vielleicht war es ja wirklich besser so. Als könnte Calum meine Gedanken lesen, fragte er genau in diesem Augenblick: "Bereust du es?" Aus dem Augenwinkel erkannte ich, dass er mich ansah, doch ich richtete meinen Blick weiterhin nach vorne. 

Ich zuckte nur leicht mit den Schultern, als wir den Garten betraten. Ich hätte ihm ja geantwortet, wenn ich eine passende Antwort gewusst hätte. Einerseits war ich froh, dass es abgesagt wurde. Andererseits bereute ich es schon ein wenig. Wahrscheinlich wusste ich es selbst nicht. Ich hoffte nur, dass mein Kopf durch die frische Luft wieder klar werden würde. "Bel, was ist los?", riss mich Cal aus meinen Gedanken, während wir zu einer Bank liefen. Ich schüttelte als Antwort nur den Kopf, aber er ließ nicht locker. "Bel, bitte." Er sah mich schon die ganze Zeit über an, während ich meinen Kopf nicht einmal zu ihm gedreht hatte.

Wir setzten uns auf eine kleine Bank zwischen zwei Bäumen und ich starrte in den Himmel, während ich endlich eine Antwort auf seine Fragen gab: "Ich weiß nicht ob ich es bereue. Es wäre bestimmt lustig geworden, aber wenn das die Presse oder mein Dad raus bekommen hätten wäre es vorbei gewesen.  Ich weiß, dass ich auch mein Leben habe, aber es war schon schwer genug den vermasselten Tanz zu verbergen und ich will einfach nicht, dass mein Dad noch wegen mir die Wahlen verliert. Ich habe eine gewisse Verantwortung und die muss ich eben ernst nehmen." 

Ich blickte zu ihm und er schüttelte nur ein wenig enttäuscht den Kopf: "Genau das ist es, Bel. Du hast ein Leben, ein eigenes Leben. Ich kenne dich und weiß ja auch, dass du es jedem Menschen recht machen willst und vor allem deinem Dad, aber das geht eben nicht immer. Eine bessere Tochter kann er sich doch gar nicht wünschen. Du bist 19 Jahre alt, gehst nie feiern, hast keinen Freund, bist weder schwanger noch im Knast. Was will er mehr?" Langsam begann ich zu grinsend und schüttelte nun auch den Kopf. "Vollidiot", lachte ich und schlug ihm leicht auf den Hinterkopf. Auch er begann zu lachen und zog mich näher an sich. 

Da saßen wir nun zusammen auf dieser Bank und ich hatte meinen Kopf auf seine Schulter gelegt. Wir saßen einfach so da, sagten nichts und ich starrte in den blauen Himmel. Die wenigen Wolken, die vorhin aufgezogen waren, waren schon wieder verschwunden, genau wie meine Sorgen. Calum hatte recht. Ich hatte mein eigenes Leben und es reichte wahrscheinlich auch, wenn ich mich einfach weiterhin gut benahm. Bisher hatte das schließlich auch gereicht und sobald die Wahlen vorbei waren, war alles besser.

Ich wurde von einem komischen Rauschen aus meinen Gedanken gerissen. "Calum? Calum bitte kommen", krächzte es aus Cal's Funkdings, von dem ich immer noch nicht wusste wie es hieß. "Calum bitte kommen? Wo sind wir denn? In einer Raumstation im Weltall?", begann ich auch schon loszuprusten, während Calum ihm irgendetwas antwortete. Ich wusste nicht warum ich das so lustig fand, aber ich tat es. Grinsend steckte er das Teil wieder in seine Jackentasche und begann ebenfalls leicht zu lachen: "Was soll ich den machen? So ist nun mal der Code."  Ich lachte einfach weiter und er schloss sich mir an.

President's Daughter || z.m.Where stories live. Discover now