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>>>Flashback<<<

"Annabella, darf ich dir jemanden vorstellen?" Augenblicklich drehte ich mich wieder zu ihm um und sah neben ihm einen jungen Mann stehen. In einen Smoking gehüllt, mit nach hinten gestylten Haaren und einem graziösen Lächeln stand er neben meinem Vater und musterte ich von Kopf bis Fuß. Ich wollte fragen wer dieser mysteriöse junge Mann war, doch mein Vater kam mir zuvor. "Darf ich vorstellen? Emilio Maltino, der Sohn eines alten Freundes. Mit ihm wirst du schon in wenigen Minuten den Ball eröffnen!"

>>>Flashback ends<<<

Annabella's POV: 

Bitte was?! Verwirrt sah ich meinen Dad an, doch er lächelte nur weiter. Ich sollte bitte was machen?! "Wie...wie meinst du das? Ich soll den Ball eröffnen mit....mit...ihm?", fragte ich verwirrt und entsetzt zugleich, während mein Blick an Emilio hing. Ich kannte diesen Kerl doch gar nicht und plötzlich sollte ich mit ihm den Ball eröffnen!? "Das...das kannst du do-", aber er unterbrach mich, indem er meinen Arm nahm und uns einige Schritte von Emilio entfernte. Er lächelte ihm noch entschuldigend zu, ehe er sich wieder zu mir wand und mich mit ernstem Blick musterte. "Annabella, diese Wahl ist wichtig für mich und Emilio hat einen äußerst guten Ruf. Wenn du dich nur eine Weile mit ihm sehen lässt, mit ihm tanzt und ihn kennen lernst, bringt mich das vielleicht weiter und du könntest einen Freund finden. Du müsstest nicht allein mit Calum unterwegs sein, sondern auch mit Emilio. Er tut dir bestimmt gut und er ist wirklich gut erzogen. Lerne ihn doch einfach kennen und wir sehen was sich daraus entwickelt. Das ist wichtig für mich, das weißt du doch.  Bitte, tanz mit ihm und lerne ihn kennen, dann siehst du was für ein toller Mensch er ist." Ich verstand nur noch Bahnhof, merkte jedoch am Blick meines Vaters, wie ernst ihm die Sache war. Völlig benommen von seiner Bitte, wenn man das so nennen konnte, nickte ich nur leicht und lächelte verwirrt vor mich hin. Ich...was sollte das?! "Gut, ich verlasse mich auf dich!", nickte er mir noch lächelnd zu, ehe er wieder verschwand und auf sein kleines Podest zu lief. Mich hingegen lies er völlig perplex stehen, nur wenige Meter entfernt von einem jungen Mann, den ich zwar nicht kannte, aber in wenigen Sekunden den Ball eröffnen musste. Wie konnte er so etwas von mir verlangen? Das war also sein ach so toller Gast, den er mir vorstellen wollte?! Wegen ihm musste ich unbedingt auf dem Ball sein?! Ich...war fassungslos. Ich kannte ihn doch nicht und....ein Seufzen kam mir über die Lippen. Mein Dad hatte recht. Es steigerte seine Chancen, wenn ich mich mit jemandem blicken ließ, der einen fabelhaften ruf hatte. Ob sich daraus eine Freundschaft entwickelte, konnte man dann mit der Zeit sehen. Im Moment musste ich jetzt erstmal diesen Tanz hinter mich bringen. Naja, das wäre im Grunde nicht sehr schwer gewesen, wenn da nicht so einige Mängel wären. Eines davon war, dass mich alle Menschen dabei anstarrten. Das Zweite war, dass ich diesen Menschen, mit dem ich tanzen sollte, nicht kannte. Und drittens, ich war wirklich nicht sonderlich gut im Tanzen. Obwohl mein Vater mich vor einigen Jahren von einem Tanz- und Ballettlehrer unterrichten ließ, war das wirklich nicht meine Stärke.

Hilfesuchend, während ich versuchte meine Gedanken wieder zu ordnen, sah ich mich nach Calum um - vergeblich. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wo er sich unter diesen vielen Gästen versteckte. Na gut, jetzt musste ich Ruhe bewahren. Ich atmete einmal tief durch, versuchte mir keine Gedanken mehr darüber zu machen, dass ich gleich mit einem völlig Fremden den Ball eröffnen musste und nickte mir selbst zu. Langsam und auf etwas wackeligen Beinen lief ich wieder auf Emilio zu, der mich immer noch lächelnd musterte. "Tut...tut mir leid, ich war nicht ganz ich selbst. Ich bin Annabella Sophia Amanda Corez, freut mich dich kennen zu lernen." Ich versuchte zu lächeln und es gelang mir wirklich gut. Denn Emilio nahm meine rechte Hand, führte sie behutsam zu seinem Mund und legte dann saft seine Lippen darauf. "Es ist mir eine Ehre", lächelte er, nachdem er meine Hand losgelassen hatte, dann fuhr er fort, "Ich bin, wie dein Vater schon erwähnte, Emilio Maltino. Ich muss zugeben, du bist wirklich bildhübsch, selbst hübscher als auf all den Fotos und Interviews." Schleimer, dachte ich nur. Ich wusste nicht genau warum, aber auf irgendeine Weise erschien mir Emilio unsympathisch. Er sah ja ganz nett aus und schien auch sehr gebildet zu sein, aber genau das machte ihn so langweilig. Ach was, ich glaube, ich wusste selbst nicht, was ich da dachte. Ich versuchte mir keine Gedanken mehr zu machen, doch mein Vater unterbrach mich ohnehin beim Denken. "Meine verehrten Gäste, meine bezaubernde Tochter Annabella wird nun den Ball eröffnen", verkündete er, während sich in meinem Bauch ein mulmiges Gefühl breit machte. Emilio und ich standen ja schon die ganze Zeit über mitten auf der Tanzfläche, doch als mein Vater den Tanz ankündigte, räumte die gesamte Ballgesellschaft die Tanzfläche und bildeten, wie in diesen altmodischen Filmen, einen großen Kreis um uns. Alle starrten uns an, mein Herzschlag wurde schneller, Emilio nahm eine Tanzhaltung ein und zog mich zu sich heran. Das alles, ging so schnell, dass ich es kaum wahrnahm. Mit einem Mal hatte Emilio seine Finger mit meinen verschränkt, seinen Körper an meinen gedrückte und seine rechte Hand an meiner Hüfte abgelegt. Meine rechte Hand hingegen war mit seiner verschmolzen und meine linke Hand lag saft auf seiner Schulter. Irgendwie hatte ich gehofft, dass ich träumte, doch ich wusste, so war es nicht. Die Nervosität stieg, die Blicke lagen auf uns und Emilio sah mich mit einem Blick an, der mir nicht ganz geheuer war.  Ein letztes Mal sah ich mich um. Hochnäsig und erwartungsvoll sahen uns die Gäste an. Mein Vater hingegen hatte einen strengen Blick aufgelegt und von meinem besten Freund war noch immer keine Spur. "Bereit, meine Schönheit?", flüsterte Emilio mir verführerisch ins Ohr. Eigentlich wäre ich jetzt liebend gern von diesem Kerl abgehauen, doch stattdessen nickte ich und lächelte ihn an.

President's Daughter || z.m.Where stories live. Discover now