PROLOG

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Ich würde mich sehr über alle Arten von Feedback freuen. Auch Verbesserungstipps sind erwünscht! Ich hoffe, es gefällt euch :)
Vor ab möchte ich auch sagen, dass dies nicht die aktuelle Version der Geschichte ist, da ich einiges überarbeitet und verbessert habe, jedoch nicht dazu gekommen bin, dies auf Wattpad zu übernehmen. Trotzdem viel Spaß beim Lesen!





„Komm schon, Ben, lass uns gehen, du weißt, dass sie mich suchen." Meine Stimme hallt unnatürlich laut in der Stille um uns herum wieder. Nervös blicke ich zu Ben auf. Er grinst mich nur an. „Du hast doch nicht etwa Angst, Bren?" Ich verdrehe die Augen. Es war mir klar, dass er mich nicht ernst nimmt. Sogar nach all den Jahren in denen er es eigentlich gelernt haben sollte, tut er es nicht.
Stattdessen zieht er mich selbst in den ernstesten Situationen mit seinen äußerst unlustigen Sprüchen auf. Und diese Situation ist verdammt nochmal ziemlich ernst. Ich sehe die die roten Linien unter uns flimmern. Sie bilden ein Netz, das jeden den es fängt zu Asche zerfallen lässt. Ich schaudere und schlinge die Arme um meinen zitternden Oberkörper. „Ben, bitte. Wenn sie mich hier erwischen, dann...ach verdammt, du weißt, was dann passiert!"

Ich schaue ihn flehentlich an, doch er legt mir nur seine Hände auf die Schultern. Vermutlich soll diese Geste beruhigend wirken, aber sie zwängt mich ein. Sie lässt mich noch unbehaglicher fühlen. „Sie haben eine Besprechung, das weiß ich aus einer sicheren Quelle." „Eine Sichere Quelle? Wie-" Er bringt mich zum Schweigen, indem er mir einen Finger auf die Lippen legt. „Glaub mir, heute Nacht ist hier niemand, der uns sehen könnte." Während er spricht, nimmt er meinen Kopf in seine Hände und dreht in ein wenig zur Seite, sodass ich zum Abgrund schaue. „Ben, lass das! Sag mir jetzt einfach was du mir zeigen wolltest und lass uns dann verschwinden", sage ich und schüttle seine Hände ab.

Vor etwa einer Stunde, als ich schon auf dem Weg zu Amy war, der alten Frau, die in einem heruntergekommenen Container in der Nähe des Flusses wohnt, und für mich -mit Ben und seinen Geschwistern natürlich-der einzige Mensch ist, der annähernd so etwas wie Familie bedeutet, fing mich Ben ab. Er sagte er wolle mir unbedingt etwas zeigen. Und wie immer konnte ich nicht Nein zu ihm sagen. Ich verfluche mich tagtäglich dafür, dass ich diesem Idioten so sehr vertraue. Aber wie könnte ich nicht?

Jetzt lächelt er mich von der Seite an. „Findest du nicht, dass die Aussicht hier fantastisch ist?", fragte er mich. Genervt stöhne ich auf und trete von einem Fuß auf den anderen. „Du weißt, dass ich diesen Ort nicht mag. Er macht mich nervös", schnaube ich, und bevor er etwas erwidern kann füge ich hinzu: „Und jetzt mach dich gefälligst nicht über mich lustig! Ich weiß schon, du kannst sie nicht sehen und hältst mich für verrückt. Aber sie sind da. Genau unter uns." Ich zeige auf das surrende Netz.

Meine Hand hat sich selbstständig gemacht und zittert unkontrolliert, obwohl ich mich bemühe, sie ruhig zu halten. Ben greift nach ihr und drückt sie. Vielleicht ist es genau das, was ich an ihm so liebe. Das er trotz seiner furchtbar leichtsinnigen Seite merkt, wann es mir wirklich ernst ist. Wann ich wirklich Angst habe. Und dann bleibt er bei mir und sorgt dafür, dass es aufhört. „Hey, es ist alles gut. Wir sind nicht nur wegen der Aussicht hier." Ein schelmisches Grinsen breitet sich in seinem Gesicht aus und ich verwerfe meinen vorigen Gedanken an seine fürsorgliche Seite schnell wieder. Um mein Unbehagen zu überspielen, ziehe ich spöttisch eine Augenbraue hoch und bemühe mich so viel Spott in meinen Blick zu legen, wie möglich. Auf diese Geste bin ich stolz, aber Ben schüttelt nur amüsiert den Kopf. „Heute ist Neumond", hilft er mir auf die Sprünge.

Mein Spott verkriecht sich eilig wieder in irgendeine dunkle Ecke meines Bewusstseins und ich ziehe überrascht die Luft ein. Wenn es ganz dunkel ist, ohne das Licht des Mondes, der die zerstörte Stadt beleuchtet, die wir unser Zuhause nennen, durch den man den Smog in wabernden Schwaben wie Wolken über den Dächern hängen sieht, dann sieht man die Lichter der zweiten Welt.

Lights of our worldWhere stories live. Discover now