Avalanche

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It's like an avalanche, I feel myself go under~

Jungkook

Müde lasse ich mich zurück in das weiche Bett fallen und schlinge meine Arme um die kuschelige Decke. "Kookie", höre ich Taehyung lachen, gleich darauf spüre ich seine Hände auf meinen nackten Schultern, "Steh auf, ich will frühstücken!"

Ich seufze tief. "Ich bin schon aufgestanden. Ich habe sogar bereits geduscht!", erwidere ich und höre wieder sein amüsiertes Lachen. "Kannst du zu Toast etwa nein sagen?", flüstert er in mein Ohr, was mir ein Grinsen auf die Lippen zaubert.

"Toast?", wiederhole ich und ernte ein zufriedenes "Ja."

Seufzend stemme ich wieder hoch und setze mich auf, bevor ich ergeben nicke. "Dann lass uns frühstücken." Taehyung verlässt auf meine Worte hin sofort das Zimmer, während ich mich wesentlich langsamer nach unten ins Esszimmer begebe, was wohl auch an meinen Schmerzen liegt. Bereuen tue ich die letzte Nacht aber trotzdem nicht das kleinste Stück.

Aber als ich schliesslich ankomme, scheint der Ältere meine leicht gebückte Haltung zu bemerken, denn sein Blick wird recht besorgt. "Hey, hast du starke Schmerzen?", fragt er und nimmt meine Hände in seine. Ich schüttle lächelnd den Kopf. "Alles gut", antworte ich, "Es ist einfach nicht besonders angenehm."

Wie gestern Abend schon, hebt er mich kurz hoch und setzt mich diesmal auf dem Küchentisch ab. "Bist du sicher? Ich wette, ihr habt hier irgendeine Schmerztablette", hakt er nach. "Tae", lächle ich und schlinge die Arme um seinen Nacken. "Es ist alles in Ordnung, versprochen."

Dass ich den Schmerz so einfach abtue, scheint ihm nicht sonderlich zu gefallen. Taehyung zieht einen kleinen Schmollmund und verdreht dazu die Augen. "Du bist so stur", murmelt er nebenbei, was mich zum lachen bringt. "Gib's zu, das gefällt dir. Es wäre doch langweilig, wenn ich immer tun würde, was du von mir verlangst."

Er schürzt die Lippen, grinst dann aber und seufzt. "Du hast Recht", antwortet er mir und küsst mich sanft. Ich erwidere den Druck leicht und ziehe ihn näher an mich heran. Die kleine Zweisamkeit dauert aber nicht lange, denn ich höre auf einmal, wie sich Schlüssel im Schloss der Haustür drehen.

Auf der Stelle löse ich mich von Tae und schubse ihn etwas weg, um vom Tisch zu rutschen. "Scheisse", flüstere ich, während mein Blick zur Uhr an der Wand fliegt. Halb zwölf.

"Du musst hier weg!", zische ich und blicke mich suchend um, nach einer Fluchtmöglichkeit die es nicht gibt. Ich hätte ihn ja aus meinem Fenster geschickt, aber da ist ja nun ein Gitter und der zweite Weg führt durch die Haustür - mit welcher meine Eltern gerade das verdammte Haus betreten. 

Taehyung aber drückt mich gegen die kalte Wand und küsst mich noch einmal ein paar wenige Sekunden, während ich vom Eingangsflur Vater hören kann, der meinen Namen ruft. "Ich hoffe, dass dein Vater nicht mehr nach draussen sieht", flüstert er mit einem verschmitzten Lächeln, bevor er sich umdreht, das Fenster neben dem Esstisch öffnet und nach draussen in unseren Garten springt.

Ich husche zum Fenster, schliesse es und sehe zu, wie der Ältere in meinen Klamotten die Strasse überquert und sein eigenes Haus betritt. 

"Willst du dir kein Shirt anziehen? Es ist nicht gerade warm draussen", höre ich die Stimme meines Vaters hinter mir und drehe mich augenblicklich zu ihm um. "Das- das hatte ich gerade vor", erkläre ich hastig und räuspere mich. Ich versuche mir meine Erleichterung darüber, dass wir es verdammt knapp noch geschafft haben, nicht zu zeigen, denn das würde meinen Vater definitiv misstrauisch machen.

Forbidden [Vkook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt