Sugar

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Sugar, yes please, won't you come and put it down on me?~

Jungkook

Dicht an Taehyung gekuschelt starre ich durch das grosse Fenster nach draussen. Inzwischen ist sogar die Dämmerung schon eingebrochen, aber der Regen will und will einfach nicht aufhören. Wir sitzen weiterhin im Café fest, während draussen ein ziemlich heftiges Unwetter tobt. 

Immer wieder erhellen Blitze die Umgebung kurz, der dazugehörige Donner ist laut und wenn ich nicht neben Taehyung sitzen würde, der mich schützend in die Arme gezogen hat, obwohl wir nichts befürchten müssen, hätte ich mich wohl schon längst vor Angst irgendwo verkrochen. Ich bin eigentlich kein Mensch, der sich vor Unwettern fürchtet, aber eines wie das hier, habe ich noch nie erlebt und die lauten Donnerschläge fahren mir jedes Mal in die Knochen.

"Mir ist so langweilig", murmle ich leise und spüre, wie der Ältere über meinen Oberarm streicht. "Wir können leider nicht viel mehr machen, als hier auf dieser gemütlichen Couch zu sitzen", erwidert er genauso leise. Recht hat er. Ich sollte zufrieden damit sein, überhaupt hier in diesem Café hocken zu dürfen, anstatt mich darüber zu beschweren, dass wir nichts tun können. Seufzend rücke ich näher an ihn. "Mir ist auch kalt", meine ich. 

Taehyung löst die Umarmung daraufhin und zieht mich auf seinen Schoss, noch bevor ich etwas sagen könnte. Etwas überrascht sehe ich ihn an, als er auch schon sagt: "Ich wüsste etwas, das, die Kälte ganz bestimmt vertreibt." Ein Grinsen findet sich auf seinen Lippen wieder und fragend hebe ich die Augenbrauen, um ihm zu verstehen zu geben, dass ich nicht kapiere, was er mir sagen will.

Der Ältere umschliesst meine Handgelenke, lehnt sich vor und startet einen sanften Kuss, den ich automatisch erwidere. Er löst sich allerdings bald wieder von mir und haucht ein leises: "Das", gegen meine Lippen. Ich nicke nur, dafür, dass ich den Vorschlag gut finde und vereine unsere Lippen wieder. Während meine eine Hand über seine Brust streicht, lege ich die zweite an seinen Nacken und rutsche näher an ihn heran. Taehyung ist ein sagenhaft guter Küsser, wo er das gelernt hat, würde mich tatsächlich noch interessieren, aber momentan ist es mir egal, solange er dieses Talent dazu benutzt, mir jedes, noch so kleine Bisschen, Verstand zu rauben. 

Alleine der Geschmack seiner Lippen, sorgt dafür, dass ich nicht genug von ihnen kriegen kann. Spätestens, als er sanft in meine Unterlippe beisst und ich daraufhin aufkeuche, ist es um mich geschehen. Ohne in irgendeiner Weise zu zögern, lässt Taehyung seine Zunge in meinen Mund gleiten und seine Hände unter meinen Pullover gleiten. Als ich die Kälte seiner Finger auf meiner nackten Haut zu spüren kriege, erschaudere ich, was ihm ein Lächeln entlockt, als er das mitkriegt. 

Kurz lösen wir uns voneinander, woraufhin ich ihn durch halb geschlossene Augen anschaue. "Ich liebe dich", murmelt er. Mein Herz macht einen kleinen Satz und ich kann mir das Lächeln nicht verkneifen. "Ich dich auch", erwidere ich zufrieden. Seine Hand, die noch immer unter dem Pullover verweilt, streicht langsam über meine Brust. "Ist dir immer noch kalt?", fragt er, wobei ein Grinsen seine Lippen umspielt.

"Unglaublich sogar", antworte ich sofort, selbst wenn wir beide wissen, was für eine fette Lüge das ist. Tae lacht auf. "Dann lass mich dir helfen", beschliesst er und küsst mich ein weiteres Mal. Ich lege den Kopf schief und will den Kuss gerade vertiefen, als ein geräuschvolles Räuspern hinter uns dafür sorgt, dass ich mich hastig vom Älteren löse und über meine Schulter sehe, nur um Yugyeoms Mutter zu entdecken, die uns mit einem kleinen Schmunzeln betrachtet. "Ich hab mir gedacht, vielleicht ist euch kalt und deshalb habe ich Kakao und ein paar Decken mitgebracht. Aber wie es scheint, habt ihr eure eigene Art gefunden, euch zu wärmen."

Sie steht weiterhin hinter dem Tresen und starrt uns mit diesem kleinen, Grinsen an, sodass ich rot werde und verlegen den Blick auf meinen Schoss senke, während Taehyung daraufhin lacht und mich in seine Arme schliesst. "Wollt ihr den Kakao und die Decken trotzdem?", höre ich sie fragen und gleich danach Taes: "Sehr gern."

Vorsichtig löse ich mich aus der Umarmung und sehe Yugyeoms Mutter unsicher an, die uns aber bloss ein Tablett mit zwei dampfenden Tassen Kakao und zwei Sandwiches hinstellt, genau wie sie die paar Decken neben uns auf die Couch legt.

"Ich gehe dann mal wieder", lächelt sie und stellt wieder kurzen Blickkontakt mit mir her, was mich nur noch roter werden lässt, ehe sie wieder verschwindet. Kaum ist sie weg, drehe ich mich, sodass mein Blick auf den Tisch mit dem Getränk und dem Essen gerichtet ist. Ich greife bereits nach einer der beiden Tassen, als ich spüre, wie Taehyung mir eine Decke umlegt und von hinten die Arme um mich schlingt. "Wieso ist dir das so peinlich, Kookie?", raunt er amüsiert in mein Ohr.

"Weil es peinlich ist, von jemandem beim rummachen erwischt zu werden", zische ich nur und spüre damit seinen Atem an meinem Hals. "So peinlich ist es doch gar nicht", widerspricht der Ältere mir, "Sowas machen Paare nun mal."

Ich möchte ihm antworten, als ich nebst seinem Atem auch seine Haare spüre, die mich kitzeln, genauso wie seine Lippen, die erst meinen Kiefer hinunter küssen und schliesslich an einer Stelle verweilen, bevor der Dunkelhaarige daran zu saugen beginnt. 

"T-tae", murmle ich unsicher und halte die Tasse Kakao fest, damit sie mir nicht runterfällt, "Was wenn sie wiederkommt?"

Er lässt sich von meiner Frage nicht beirren, stattdessen saugt er nur noch fester und entlockt mir damit ein kleines Seufzen. Erst, als er von meinem Hals ablässt, erwidert er frech: "Und wenn schon? Sie hat uns doch bereits erwischt, was will sie da noch sehen?"

Recht hat er ja...

Er nimmt mir die Tasse aus der Hand, ohne, dass seine Lippen je gänzlich meinen Hals verlassen, und stellt sie zurück auf das Tablett, was mich kichern lässt.

"Der Kakao wird aber kalt", bemerke ich mit einem Grinsen. In der nächsten Sekunde liege ich auf der Couch und Taehyung stützt sich über mich. "Kalt schmeckt Kakao auch gut", zuckt er mit den Schultern, "Ausserdem ist da drüben eine Mikrowelle."

"Tae-"

"Der Kakao kann warten", unterbricht er mich und beugt sich so weit zu mir hinunter, dass sich unsere Lippen beinahe berühren, wenn ich nur den Kopf ein winziges Bisschen anheben würde, "Ich aber nicht."

Forbidden [Vkook]Where stories live. Discover now