65- Herzklopfen

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Ethans Oberkörper, sein Gesicht und allgemein alles an ihm wollen mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ständig musste ich an ihn denken und ich wusste einfach nicht weshalb.
Zur Folge unseres Zusammentreffens vor kurzem, hatte es dass ich ihn nun nicht mehr ansehen kann ohne rot zu werden wie eine Tomate.
Es war mir unendlich peinlich. Nicht nur vor ihm, sondern auch vor Draco. Er meint, er dürfe mich nun nicht mehr aus den Augen lassen, so scheint es.

Der Junge vor mir räuspert sich und zieht mich somit von Ethan aus meinen Gedanken weg. Ich sehe auf und blicke fragend zu ihm. "Kannst du mir nun helfen?", für einen kurzen Moment hatte ich vergessen dass sich der Junge mir anvertraute. Statt ihm zu helfen habe ich nichts Besseres zu tun als vor mich hin zu starren.
"Dass es keine Krankheit gibt, die dich daran hindert zu lernen ist dir bewusst oder?", ich ziehe eine Augenbraue nach oben. Der Zweitklässler lässt seine Schultern hängen "Also kannst du mir nicht helfen?"
Ich lache "Ich kann dich weder von deinen Hausaufgaben befreien noch werde ich sie für dich erledigen."

Für einen kurzen Moment kommt es mir völlig absurd vor eine Schulpsychologin zu sein. Ich sagte nichts mehr, weshalb er enttäuscht seine Sachen zusammenpackt und aus dem Raum stampft.

Angestrengt reibe ich meine Schläfen, als gerade Ginny Weasley in den Raum läuft. Sie setzt sich mir gegenüber und grinst mich an. "Was ist so lustig?", frage ich sie amüsiert. "Wenn man mir früher gesagt hätte, ich wäre irgendwann mit einer Malfoy befreundet, hätte ich gelacht. Und nun..." "Nun ist alles anders", vervollständige ich ihren Satz lächelnd.
"Du hast mir immer noch nicht gesagt weshalb du so grinst", erinnere ich sie.

"Ich wollte dich nach Rat fragen", erwidert diese. Ich hebe meine Augenbrauen und sehe neugierig zu ihr "Ginny Weasley fragt mich nach einem Rat?" Sie überschlägt ihre Beine und beugt sich zu mir, während ihre Feuerroten Haare ihr ins Gesicht hängen "Du musst mir versprechen es niemanden zu sagen versprochen?", ich bejahte und Ginny fährt fort "Bei mir war eben ein Junge, welcher sagte er habe sich schon seit längerem in ein Mädchen verliebt. Er wüsste nicht wie er es ihr sagen soll, denn er hat Angst sie zu verlieren", sagt sie und lächelt dabei. Ich streiche mir eine Haarsträhne hinters Ohr "Und warum denkst du das gerade ich dabei eine Hilfe wäre?", Ginny zuckt nur mit den Schultern "Ich denke du könntest mir helfen ein paar Ideen zu sammeln wie er sie für sich gewinnen kann. Ich vermute du hast so 'nen Gespür dafür." Ich betrachte sie skeptisch, wobei sie mich schon beim ersten Satz hatte. Ich lehne mich nach hinten und überlege angestrengt "Ich weiß nicht ob... kannst du mir sagen um wen es sich handelt?", zu meinem Bedauern schüttelt sie den Kopf "Tut mir leid, kann ich nicht sagen." Etwas enttäuscht überlege ich weiter "Also was ich persönlich schön finde wenn man von hinten umarmt wird. Er könnte ihr Komplimente machen, vielleicht bemerkt sie ihn dann. Außerdem liebt man es wenn man beschützt wird, vermute ich", sage ich und mit der Zeit bringe ich immer mehr Vorschläge.

Die nächsten Tage grüble ich darüber nach wer der jenige ist und ob ich ihn wohl kenne. Meine Neugier treibt mich beinahe in den Wahnsinn. Außerdem muss ich immer zu an Ethan denken, dabei habe ich keine Ahnung was meine Gefühle im Moment mit mir machen. Auf einmal setzt sich May zu mir aufs Sofa und legt ihre Beine über meinen Schoß. Wir sitzen lange so da und sind beide in ein Buch vertieft. Irgendwann werden meine Augen immer schwerer, so frage ich May ob sie mit mir nach oben geht. Als sie verneint, meine ich sie solle nicht mehr zu lange wach bleiben. Schließlich ist meine Schwester zu nichts zu gebrauchen, wenn sie müde ist. Ich wünsche ihr eine gute Nacht und begebe mich in den Schlafsaal. Ich öffne gerade die Tür und trete in den dunklen Raum, als mich plötzlich etwas am Kopf streift. Mein Herz fängt schneller an zu pochen, verwirrt laufe ich zum Lichtschalter. Licht durchflutet das Zimmer, doch ich sehe nichts. Ich schüttle den Kopf und laufe zu meinem Bett, dann sehe ich es. Vor Schreck bleibt mein Herz stehen. Eine Welle von Angst und Schreck überkommt mich und ich schreie los. Ich drehe mich um und renne aus dem Zimmer, direkt in die Arme von Ethan. Meine Finger krallen sich in sein Shirt. Seine Arme legen sich schützend um mich. Ich lege meinen Kopf in seine Halsbeuge und für einen kurzen Moment fühle ich mich in seinen Armen unheimlich geborgen und beschützt. "Was ist denn los?", fragt er und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht, er lächelt. Immer noch ängstlich zeige ich in den Schlafsaal. Er läuft zielstrebig in das Zimmer und sieht sich um. Als er es sieht, erschrickt er nicht sondern bleibt ganz locker. Ethan öffnet das Fenster und dabei beginnt es zu fliegen. Es fliegt erneut über meinen Kopf ehe es in die dunkle Nacht hinaus fliegt. Als Ethan sieht wie ich am ganzen Körper zittere nimmt er mich wieder in den Arm "Es war nur eine Fledermaus, alles gut", sagt er mit seiner warmen Stimme. Just in den Moment stürmt May ins Zimmer und wir schrecken auseinander "Kira! Bei Merlin es geht dir gut. Ich hab dich schreien gehört, ich hab mir Sorgen gemacht", meint sie und legt ihre Hand auf meine Schulter. "Also ich würde dann mal wieder gehen", sagt Ethan und lässt uns allein. Als er geht sehe ich ihm lächelnd hinter her, wobei sich meine Augen mit Tränen füllen. Als May meine Tränen sieht, scheint sie allmählich zu verstehen was das Problem ist. Sie drückt mich auf ihr Bett und setzt sich neben mich. Weinend lege ich meinen Kopf in ihren Schoß. Nur May und meine Familie wissen von meiner schrecklichen Angst vor Fledermäusen. Früher als kleines Kind bin ich schlafgewandelt, als ich zu mir kam waren um mich herum einige Fledermäuse und eine davon hat mich gebissen. Seit dem habe ich schreckliche Angst vor diesen Tieren. So wäre auch mein Irrwicht eine Fledermaus. Als ich mich einiger maßen beruhigt hatte, meinte ich zu May das sie wieder gehen könnte. Doch sie blieb bei mir, in so einer Situation lässt sie mich nie allein, genauso wie ich sie nicht allein lassen würde. Und insgeheim bin ich froh darüber das sie bei mir bleibt, zu mir ins Bett schlüpft und wartet bis ich eingeschlafen bin.

Little Miss Malfoy [ Draco Malfoy ] ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt