63- Für immer beisammen

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Fassungslos starre ich die kleine Hauselfe an "Was?", ich sehe zu meinem Vater welcher nicht weniger fassungslos ist als ich. "Illa was hast du eben gesagt?", hauche ich. Illa sieht mich mit ihren großen grünen Augen an "Mary Malfoy lebt, ich habe gesehen wie sie geatmet hat. Ich brachte sie gleich ins Hospital. "May lebt?", Tränen sammeln sich in meinen Augen. Ich schüttle den Kopf, ich kann es nicht glauben, wie ist das möglich? Ich bin viel zu sehr in der Fassungslosigkeit gefangen um es zu realisieren. Ich kann und will es nicht glauben, es fühlt sich wie ein Traum der Unmöglichkeit an. Zu groß ist die Angst das es doch nicht stimmt.

Es geht alles ganz schnell, mein Vater holt meine Mutter und Draco zu uns. Nun hätte der endlose und fürchterliche Schmerz erst angefangen, doch nun wo ich erfahre das sie lebt...

Gemeinsam apparieren wir ins St. Mungos Hospital. Mir bleibt schlichtweg die Spucke weg. Ich laufe zügig auf einen der Ärzte zu. Als er es bestätigt - dass sie überlebt hat - fühle ich mit einem mal schlecht. Ich dachte sie wäre tot, keine Sekunde habe ich daran gedacht das sie noch leben könnte. Ich dachte ich hätte sie verloren und habe sie alleine gelassen. Nun liegt sie in einem Bett ganz allein in einem Zimmer und niemand ist bei ihr. Es bricht mir das Herz, so wie es gleichsam mein Herz zusammenflickt. Sie lebt. May lebt. "Sie liegt noch in eine Art Koma, es kann noch dauern bis sie aufwacht wenn sie das überhaupt tut", meint der Heiler. Ich werfe ihm einen finsteren Blick zu, erst macht er mir Hoffnung und nun zerstört er sie?

Der Heiler führt uns zu ihrem Zimmer und öffnet sachte die Tür. Dort liegt sie. Ihre Haut ist so bleich, dass sie in dem weißen Raum kaum auffällt. Bei dem Anblick steigen mir erneut Tränen in die Augen, ich setze mich neben sie und nehme ihre Hand. Ich erschrecke, so unfassbar kalt ist ihre Hand. "Warum ist sie so kalt?", frage ich schockiert. Meine Mutter tritt näher auf uns zu, als sie sich setzt bricht sie in Tränen aus. "Mum sie lebt", lächle ich und streiche ihr beruhigend über den Rücken. Währenddessen keift mein Vater den Heiler an, er solle etwas dagegen tun dass sie so kalt ist. Ich ignoriere es, schließlich sind wir alle aufgewühlt. Jeder nimmt es anders auf. Mein Vater wird krank vor Sorge und schreit alles und jeden an. Mum bricht in Tränen aus. Ich kann es nicht wahrhaben. Und Draco befindet sich immer noch im Schock zustand. "Sir, ich versichere ihnen, wir tun alles was in unserer Macht steht. Es ist ein unbekannter Fluch mit dem ihre Tochter getroffen wurde. Es ist ein Wunder dass sie lebt. Wahrhaftig ein Wunder."

In den nächsten Tagen wacht May nicht auf, allerdings gebe ich die Hoffnung nicht auf. Nun kann alles nur noch besser werden, jetzt wo Voldemort vernichtet wurde. Mum und ich verbringen fast den ganzen Tag bei May. Sie soll nicht aufwachen und allein sein, aus dem Grund schlafe ich auch bei ihr. Sie haben extra ein Bett für mich bereit gestellt. Meine Mum macht das alles immer noch fertig, schließlich hat sie für kurze Zeit ihre Schwester und ihre Tochter verloren. "Mum. Bella ist für das gestorben was sie verehrt hat. Sie hätte kein Leben ohne Voldemort gewollt", sage ich zu ihr. Auch wenn ich Bellatrix hassen müsste,  sie war meine Tante und die Schwester meiner Mutter. Und Mum hat sie geliebt, wenn auch auf komplizierte Weise.

*

Seit einer Woche liegt May im Koma. Ich lehne meinen Kopf an ihre Brust um sie zu wärmen. Sie ist immer noch so kalt. Meine Mum sitzt auf dem Sessel, welcher gegenüber von den Betten steht. Ihre Augen sind geschlossen, ich schätze sie schläft. Auf einmal klopft es und eine mir unbekannte Frau steckt ihren Kopf zu uns herein. "Dürfen wir rein?", fragt sie als mir ein kleines Baby in ihrem Arm auffällt. Ich nicke zögerlich. Sie kommt mir durchaus vertraut vor. Meine Mutter schlägt ihre Augen auf und zuckt kurz zusammen als sie die Frau sieht. "Andromeda", haucht sie. "Narzissa", sagt die Frau. Nun weiß ich wer sie ist. Andromeda ist die andere Schwester meiner Mutter, welche einen Muggelgeborenen geheiratet hat. Meine Eltern erwähnten sie kaum, besonders mein Vater bestand darauf das wir nichts von ihr wussten. Schließlich war sie laut ihm eine Verräterin. Doch meine Mutter hat mir öfters von ihr erzählt, sie liebte ihre Schwester das wusste ich, selbst wenn sie es nie zugegeben hat. Außerdem habe ich diverse Stammbäume meiner Familie studiert. Einfach weil es mich interessiert hat. Ich bin zur Hälfte eine Black, kein Familienmitglied ging an mir vorbei. Auch Sirius Black, welchen ich so gerne kennengelernt hätte, nachdem was ich über ihn gehört habe. Aber das ist eine andere Geschichte.

"Als ich das mit deiner Tochter erfahren habe, musste ich einfach vorbei kommen. Narzissa du bleibst immer meine kleine Schwester, egal was du von mir hältst", sagt meine Tante als sie lange geschwiegen hatten. Nun bricht die starke Fassade meiner Mutter. Tränen laufen ihr über die Wangen. "Es tut mir so leid", meint meine Mum. Ich lächle. Es rührt mich beinahe zu Tränen als sich die beiden umarmen. "Ihr habt sicher einiges zu bereden, nehmt euch die Zeit. Ich nehme so lange den kleinen, wenn ich darf?", frage ich strahlend. Meine Tante nickt und legt mir den kleinen - welcher der Sohn meiner verstorbenen Cousine ist - in den Arm. "Aber-", sagt meine Mutter und sieht zu meinem Zwilling. "Mum, du brauchst deine Schwester. Wäre es May hätte ich dieses Problem längst aus der Welt geschafft. Ihr seid schließlich Schwestern." Meine Mutter lächelt. "Wie heißt er denn?", frage ich "Ted Lupin", sagt Andromeda, dann verlassen die beiden Schwestern den Raum.

"Hallo kleiner Teddy", sage ich zu dem kleinen Geschöpf in meinem Arm. Der kleine Teddy lächelt "Du hast dir aber eine ganz schön komplizierte Familie heraus gesucht, weißt du das?" Wieder lächelt er. Ich küsse seine Stirn. "Wie ich gehört habe, ist Harry Potter dein Pate. Da hast du Glück, wenigstens bist du dort gut aufgehoben", nun lächle ich.

*

Mum und ihre Schwester sind nach Jahren wieder vereint und unsere Familie wurde ein Stück größer. Jetzt fehlt nur noch May, sie wacht immer noch nicht auf. Ein Spezialist für unbekannte Flüche, hat mir alles erklärt. Man weiß nicht welcher Fluch sie getroffen hat. Jedenfalls wäre ich selbst innerhalb von zwölf Stunden gestorben, eben weil sie meine Aura trug. Da Voldemort gestorben ist, wurde dieser Bann des Fluches gebrochen. Wir haben beide überlebt. Dazu meinte er das wahre Geschwisterliebe uns geschützt hätte, vor allem weil wir Zwillinge sind. Und eben diese Liebe hat May das Leben gerettet, trotzdem wacht sie nicht auf.

Wieder lege ich meinen Kopf auf ihre Brust und halte ihre Hand. "Bitte wach endlich auf", flüstere ich und drücke ihre Hand. Just in dem Moment erwidert sie den Händedruck. Schockiert setze ich mich auf, als mich zwei große sturmgraue Augen betrachten. "Oh Gott May, ich dachte ich hätte dich verloren." Ich drücke sie ganz fest an mich "Keine Sorge, ich lass dich doch hier nicht allein", antwortet sie lächelnd.

Wir umarmen uns lange, selbst als die anderen aus unserer Familie rein kommen drücken wir uns noch. Ein unglaublich großer Stein fällt mir vom Herzen. Meine Zwillingsschwester und ich sind wieder vereint. Ich lasse sie los um sie gleich danach noch mal zu umarmen, all das füllt die Leere in meinem Herzen wieder auf. "Ich liebe dich, weißt du das?", sage ich. May lächelt "Ja so sehr wie ich dich liebe." "Wir alle lieben euch", sagt Draco und drückt May an sich. Dieser Moment gehört nur uns Fünf.

Ein Heiler betritt den Raum "Kleine Miss Malfoy?" May und ich grinsen uns an "Welche?", ja  von uns gibt es zwei. Niemand wird uns trennen können. Und dieses Mal für immer.

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A F T E R  A L L  T H I S  T I M E  ?

A L W A Y S

Little Miss Malfoy [ Draco Malfoy ] ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt