51- Unzertrennlich

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Schwer atmend trete ich ein paar Schritte zurück, zu erschreckend ist der Anblick von Martin Sillers Körper.
Er liegt merkwürdig verdreht da.
Von oben dröhnt ein lautes, schrilles Lachen nach unten. Ich fahre zusammen, das ist unmöglich. Niemals kann das meine Tante sein. Laute Schritte sind zu hören, sie kommen immer näher. Wie in Zeitlupe sehe ich wie mein Vater auf mich zu stürmt. Tränen steigen mir in die Augen, ich bin fast sicher jeden Moment aufzuwachen und zu realisieren dass das gerade nicht geschieht. "Trete zurück", meint er und ich gehorche, immer noch in Trance versunken. Da mein Vater unausgesprochene Zauber beherrscht, weiß ich nicht welchen er benutzt. Ich lege meine Hände schützend über meinen Kopf, als das Gitter in die Luft gesprengt wird. Eingeschüchtert hebe ich den Kopf. Stürmisch renne ich auf meinen Vater zu und falle ihm in die Arme. Er legt seine Arme schützend um mich und ich spüre seine Wärme, die ich noch nie so sehr gespürt habe wie jetzt.

Plötzlich greift etwas an meinem Knöchel, ich schreie auf als ich sehe das es Martin ist "Du bleibst schön hier", zischt er und spuckt auf den Boden. Ich sehe meinem Vater ängstlich in die Augen, dieser hebt mich hoch und setzt mich hinter sich ab. "Kira geh nach oben, dass sollte kein Kind sehen", sagt mein Vater und wendet sich Martin Siller zu. Jedoch bleibe ich wie erstarrt stehen "Nein tu das nicht", schluchze ich. "Na los, worauf wartest du noch, verschwinde von hier. Und dreh dich ja nicht um", zischt Vater und zeigt zum Ausgang. Ich schlucke schwer und wende den beiden den Rücken zu. Ich laufe langsam die Treppen nach oben, drehe mich nicht um so wie er es gesagt hatte. Kaum betrete ich die letzte Stufe, höre ich wie mein Vater den Todesfluch ausspricht und der Raum in ein grünes Licht getaucht wird.

Mein Herz schlägt immer schneller gegen meine Brust, wie betäubt laufe ich weiter. Ich höre meine Tante schreien "Wo bist du, du dreckiges Schlammblut!", allerdings werde ich am Arm gepackt und in einen Raum gezogen. Ich schlage die knochige Hand weg und starre Christina unverwandt an. "Ich wusste sofort dass du nicht Angelina bist", meint sie und will mir über die Wange streichen, doch ich trete zurück. "Was?", frage ich verwirrt. "Schon beim ersten Mal als ich dich gesehen habe, wusste ich dass du nicht Angie bist. Du warst anders und nun ist es mir bewusst geworden-" Sie macht eine kurze Pause, ich drehe mich von ihr weg "Lassen sie mich einfach in Ruhe", sage ich doch sie redet weiter "Du bist nicht Angelina sondern Madison. Unsere kleine Maddie, endlich haben wir dich wieder." Sie tritt auf mich zu und wieder weiche ich zurück "Was zum Teufel reden Sie da?", ich presse meine Lippen aufeinander. "Du und deine-", sie kommt nicht zum Erklären da sie von Folterflüchen zu Boden geworfen wird.

"Kira", mein Vater steht am Türrahmen, ich lasse mein Blick von Bellatrix und Christina ab und laufe auf ihn zu. "Ich hatte solche Angst", murmle ich und vergrabe mein Gesicht in seiner Brust. "Alles wird gut, sie werden dir nie wieder wehtun. Nie wieder", sagt er und streicht mir übers Haar. Und dann wird auch Christina Siller Opfer des Todesfluches, ehe mein Vater mit mir disappariert. Ich halte die Luft an und schließe meine Augen. Erst als wir im Salon unseres Hauses stehen atme ich wieder aus.

"Mum", flüstere ich leise, sie läuft zügig auf mich zu und schließt mich in ihre Arme. In ihren Armen fange ich an zu weinen. "Kira, mein Schätzchen", schluchzt sie. Sie hebt mich eine Armlänge von sich weg und nimmt mein Gesicht in ihre Hände, dann drückt sie mich wieder fest an sich.

*

Die großen, schweren Flügeltüren zur großen Halle schwingen auf und vor mir erstrecken sich die vier Haustische. Mein Blick fliegt durch die ganze Halle und mein Lächeln wird immer breiter. Es dauert nicht lange bis alle Blicke auf mir liegen. Meine Zwillingsschwester springt auf und rennt auf mich zu. Auch ich laufe los und werde immer schneller. May rennt so stürmisch auf mich zu, dass ich beinahe umkippe als sie mir um den Hals fällt. Wir umarmen uns lange, solange das manche anfangen zu klatschen. Nach ihr kommt Draco, welcher mich hoch hebt und mich fest an sich drückt. Aiden, Max und Lena umarmen mich beinahe gleichzeitig. Als sie von mir ablassen, sehe ich Ethan vor mir stehen auch er umarmt mich "Ein Glück das du wieder da bist", flüstert er mir ins Ohr. Ich lächle, überwältigt von Glücklichkeit. Selbst nach zwei Tagen kann ich es nicht wahrhaben wieder hier zu sein, es kommt mir immer noch vor als könnte ich jeden Moment aufwachen und alles nur geträumt haben. Und jetzt sitze ich hier, auch wenn mein Vater mich nicht mehr nach Hogwarts lassen wollte.

Flashback

"Ich denke es ist sicherer für die beiden, wenn sie nicht mehr nach Hogwarts gehen", meint Vater am Mittagstisch. Ich verschlucke mich beinahe als ich das höre. "Aber Vater das kannst du nicht tun", sage ich leise. "Ihr habt offensichtlich zur Schau gestellt, dass ihr nicht in der Lage seid auf euch selbst aufzupassen. Das muss wohl doch noch ich machen", mein Vater trinkt einen Schluck seines Weins. "Sie haben uns regelrecht verfolgt. Hätten sie uns nicht ins Hogsmeade gefunden, hätten sie uns woanders gefunden", erkläre ich ruhig. "Er hat es schon einmal geschafft unbemerkt in unser Haus einzudringen-" "Was willst du deinem Vater damit vorwerfen?!-", unterbricht er mich zischend. "Lass sie bitte ausreden Lucius", mischt sich meine Mutter und lächelt mich an. Mein Vater macht eine Handbewegung, die mich auffordert zu reden. "Die beiden sind nun Tod. Wir wissen beide, welch ein großer Fehler es war nicht auf dich zu hören und wir werden das auch nie wieder tun. Aber wir wissen auch, dass der dunkle Lord mich töten möchte. Das kann er auch wenn wir in Drumstrang oder Beauxbatons sind." Mein Vater sieht mich kühl an "Was sicherer für euch ist, entscheiden immer noch deine Eltern und nun iss weiter."

Flashback Ende

Er meinte es sei nur vorüber gehend, allerdings denke ich dass er uns auf Hogwarts bleiben lässt. Er würde es sich bis zum Schuljahres Ende überlegen, wenn wir sehr gute Noten schreiben würden.

Ich setze mich schräg gegenüber von Leia an den Tisch, diese sieht zu mir auf und lächelt mich milde an "Schön das du wieder da bist und es dir gut geht", mehr sagt sie nicht. Meine Freunde fordern mich auf ihnen alles zu erzählen, sofern ich das möchte und so sitzen wir alle zusammen, während ich rede.

Wenig später sitzen May und ich uns gegenüber, wir sehen uns lange an. "Funktioniert es wieder?", fragt sie mich. Ich grinse "Ja ich höre dich." Wir fallen uns glücklich in die Arme. Seid dem Tod der Sillers, funktioniert unsere Verbindung noch besser als je zu vor. Von May erfahre ich, dass sie noch hören konnte wo ich mich aufhalte. Ihr wäre eingefallen, dass sie einst in einem Haus in Norwegen waren und genauso gab sie es unseren Eltern weiter. Und so konnten sie mich finden.

*

Den Unterrichtsstoff von über drei Wochen nachzuarbeiten gestaltet sich als schwieriger als ich vermutet hatte. Die anderen versuchen mir zwar zu helfen, doch auch sie müssen sich auf die kommenden Prüfungen in ein paar Monaten vorbereiten. Draco lässt May und mich nicht mehr aus den Augen, ständig ruht sein Blick auf mir. Und wenn ich mit einem Jungen rede, wird es besonders schlimm.

"Kira, May ich hab was gefunden", völlig aus der Puste bleibt Lena vor uns stehen. Wir sehen uns verwundert an und folgen ihr in die Bibliothek. Wir setzen uns an einen Tisch, als sie zwei alte Artikel des Tagespropheten auf den Tisch legt. "Als du davon erzählt hast, dass dich die Frau Madison genannt hat. Da musste ich nachschauen und ich wurde fündig." Neugierig sehen wir uns die Artikel an. In einem ist ein Bild von zwei braunhaarigen kleinen Mädchen zu sehen, unverkennbar eineiige Zwillinge. Mein Atem stockt als ich die Namen sehe "Angelina und Madison Siller", liest meine Schwester vor. Mit weit aufgerissenen Augen sehen wir zu Lena "Sie sind beide ertrunken, das ist eine Todesanzeige", stelle ich fest. Der Satz "An Gedanken an unsere kleinen Mäuse, welche viel zu früh von uns gehen mussten", lässt mich schwer schlucken. Die beiden wurden gerade drei Jahre alt, wie konnte es sein das beide ertranken? "Ja und jetzt seht euch diesen Artikel an", meint Lena. Bei dem anderen Artikel handelt es sich um eine Geburtsanzeige von uns beiden, Kira und Mary Malfoy. Ein Bild von uns ist zu sehen. Ganz unten in kleiner Schrift steht Malfoy Manor, Wiltshire geschrieben. Ich werde stutzig "Durch diesen Artikel sind sie auf uns aufmerksam geworden."
Lena schüttelt den Kopf "Ja aber es geht um etwas anderes. Sind euch die Daten aufgefallen?"

Erneut sehe ich auf die beiden Artikel und erst jetzt fällt mir daran etwas auf.

Madison und Angelina Siller, geboren am 20. Dezember. 1979 gestorben am 09. Januar. 1983.

Kira und Mary Malfoy, geboren am
09. Januar. 1983

"Sie sind an unserem Geburtstag gestorben", spricht May aus. Unsere Entführer hatten Zwillinge, welche starben als wir geboren wurden. Sie meinten offensichtlich, wenn sie uns entführen und unser Aussehen verändern, könnten sie ihre Töchter wieder zurück haben.

× × ×

Danke für eure lieben Kommentare, ich freu mich jedes Mal richtig drüber 😊🙋

Little Miss Malfoy [ Draco Malfoy ] ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt