099. Schmetterlingseffekt (1/2)

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Schmetterlingseffekt

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Er hatte es zugegeben! Dieser widerliche Bastard hatte es zugegeben! Er plante tatsächlich etwas und Zabini half ihm dabei! Die beiden steckten unter einer Decke!

Natürlich!

Das hatten sie doch schon immer! Die dunkle Schlange half und unterstützte den weißen Dämon. Vermutlich hielt er ihm ständig den Rücken frei, damit er ungehindert agieren konnte. Harper hing da garantiert auch mit drin. Immerhin gehörte er zu dem Sauhaufen. Das neue Trio Infernale! Schlimmer als das Alte, denn Zabini und Harper hatten, im Gegensatz zu Crabbe und Goyle, nicht gerade wenig im Schädel.

„Sie manipulieren die Mädchen und verblenden sie. Sie benutzen sie und wiegeln sie gegen dich auf. Sie treiben den Keil zwischen euch so unentwegt tiefer, damit sie dir nicht glauben. Harry haben sie inzwischen auch schon so weit", flüsterte die Stimme in Rons Kopf, der ordentlich schluckte.

Harry! Genau. Er musste mit Harry reden. Er würde ihm glauben. Er hatte Malfoy früher immer zu Recht misstraut. Er würde -

„Er wird dir nicht glauben. Nicht ohne Beweis. Er ist im Moment viel zu wütend und aufgebracht. Er wird es als Unfug abtun."

Scheiße, zischte Ron im Stillen. Stimmte ja. Harry hatte ihn nach der Sache mit Ginny auch noch rundgemacht. Verdammt, was hatte er sich überhaupt dabei gedacht? Was bei Merlin hatte ihn geritten, seine Schwester zu schlagen?

„Du wolltest sie nur vor Schaden bewahren und vor den Schlangen schützen."

Ja, genau.

„Aber sie hört nicht auf dich. Sie ist restlos verblendet und hängt schon zu sehr in den Klauen der Schlangen. Ja, sie hat dich sogar belogen. Zabini hat vorhin schließlich zugegeben, dass er sich an ihr gelabt hat."

Daraufhin kochte immer mehr die Wut in Ron hoch.

Wie konnte sie!? Wie konnte sie so etwas tun? Wie konnte sie Harry betrügen? Und dann auch noch mit einer Schlange!? Wie konnte sie ihrer Familie so einen Schaden zufügen? Eine solche Schande?! Genauso, sich selbst?

„Du solltest Harry auf diesen Verrat und Betrug aufmerksam machen. Es wird ihm zwar wehtun, aber dann erkennt er wieder, wer der wahre Feind ist. Euer aller Feind. Auch der der Mädchen." 

„Ja, genau. Harry. Das ist gut", murmelte Ron. Harry war trotz allem sein Freund. Er konnte unmöglich wegsehen und ihn ins Unglück laufen lassen. So oder so nicht.

„Ginny wird ihr schändliches Vergehen sicher abstreiten. Hermione wird dabei zu ihr halten. Vermutlich hatte sie letzte Nacht selbst gehörig ihren Spaß mit den Schlangen. Insbesondere mit Malfoy, so sehr, wie sie sich für ihn eingesetzt hat. Sie ist ihm verfallen. Hörig und willenlos. Er zieht sie immer stärker zu sich und benutzt sie, bis er hat, was er will. Und wenn er das hat, wird er sich ihrer entledigen", raunte die Stimme unheilvoll, worauf Ron hart schluckte, während er sich seinen Weg gedankenverloren durchs Schloss suchte.

„Sie sehen die Wahrheit nicht mehr. Wollen sie nach diesem Krieg wahrscheinlich nicht einmal mehr sehen. Sie sehnen sich alle nach Ruhe und Frieden und sind dadurch blind geworden für das Offensichtliche, sodass sich der Feind zunehmend in eure Mitte stiehlt, um euch von innen heraus zu zerschmettern. Malfoy kommt seinem Ziel so Stück für Stück näher."

„Bastard", knurrte Ron wütend.

Intrigen und Ränkespielchen waren ja schon immer seine Spezialität gewesen. Leute zu verblenden. Nur was sollte er dagegen tun? Wie konnte er seine Freunde wieder zur Vernunft bringen?

Was im Verborgenen liegt (1/?)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt