043. Flammendes Inferno

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Flammendes Inferno

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Mit einem leisen Plopp tauchte Draco ungesehen am Rand des Verbotenen Waldes auf. Im Schutz des Dickichts erkannte er noch, wie sich über das alte Gemäuer ein goldener Schleier legte, bevor dieses Leuchten zur Gänze im Dunkel des Abends verschwand.

Die Ländereien lagen still dar, doch hieß das nichts. Er musste tierisch aufpassen, dass er niemandem begegnete. Wirklich niemandem! Weder Death Eatern noch jemandem aus der Schule, was gar nicht ging, denn sein Ziel war nun mal das Schloss. Wenn er dort irgendwie Tonks aufgegabelt bekam, die kleine Weasley oder noch besser, Blaise und Charlie, dann hatte er eine Chance.

So stahl er sich am Rand des Waldes entlang, stets darauf bedacht, in den Schatten zu bleiben, bis er Hagrids Hütte erreichte. Der Wildhüter war nicht in dieser, was Draco erleichterte, immerhin war der Halbriese, wie eigentlich alle, nicht wirklich gut auf ihn zu sprechen. Egal.

Er huschte geduckt über die Ländereien in Richtung Schloss, als ohne Vorwarnung eine bedrohliche Stimme über das Gelände hallte. SEINE Stimme.

Dieses Monster ist bereits hier irgendwo, ging es ihm leicht panisch durch den Kopf, als er der schallenden Stimme lauschte, die die Auslieferung Potters forderte.

Was sonst?

Schließlich verstummten die Geräusche und es herrschte erneut eine beinahe tödliche Stille auf dem Schlossgelände.

Was nun?, fragte er sich. Er hatte keine Ahnung wohin er sollte, geschweige denn, was er überhaupt hier machte? Hermione würde bei den zwei Idioten sein, die zu blöd waren sie sicher wegzuschließen. Deswegen war er hier. Nur wo waren die beiden Holzköpfe? Was hatte sie nach Hogwarts getrieben?

Dann fiel ihm wieder ein, warum Hermione so sauer bei ihm angerauscht war. Er hatte Potter gesagt, wo vielleicht zwei dieser Horcruxdinger waren. Einer davon lag in Bellatrix' Verlies, den sie heute Morgen offensichtlich geholt hatten. Der andere befand sich vermutlich im Raum der Wünsche.

Das Beste war, er wartete im siebten Stock auf sie, bevor er sinnlos durch's Schloss rannte. Sie auf dem Weg zu finden war ohnehin so gut wie aussichtslos, womit er sich von Schatten zu Schatten stahl und letztlich im Innern des alten Gebäudes verschwand.

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„Wo wart ihr, was -", stutzte Harry, als Hermione und Ron plötzlich wieder bei ihm auftauchten.

Als sie die Große Halle verlassen wollten, hatte Ron ihre Freundin auf einmal eilig mit sich gezogen, als Remus und Minerva nochmal kurz mit ihm gesprochen hatten. Den Raum der Wünsche hatte er währenddessen so transformiert, dass er erneut ein Ort war, an dem man alles Mögliche verbergen und verstecken konnte.

„In der Kammer der Geheimnisse!", berichtete Ron stolz und auch Hermione strahlte. Harry und Ginny kamen jedoch nicht umhin, verwundert auf das zu sehen, was die beiden auf den Armen balancierten.

„Was ist das?" „Die Zähne des Basilisken!", erklärte Ron mit Feuereifer. Harry verstand aber nicht gleich.

„Und was sollen wir damit?" „Die Horcruxe zerstören! Mit Basiliskengift lassen sie sich vernichten", erinnerte Hermione ihn und sah nochmal stolz zu Ron.

„Schön und gut, nur... Das Vieh ist seit fast fünf Jahren tot. Denkt ihr wirklich, da ist noch Gift an den Zähnen?" „Das werden wir gleich sehen. Gib mir den Kelch!", forderte Hermione, während sich Harry an Ron richtete, wie sie überhaupt dort runter gekommen waren? Sein Freund erklärte mit stolzgeschwelter Brust seine Idee. In der Zeit jagte Hermione den Zahn in den Trinkpokal, aus dem sich eine schwarze Wolke löste und das Gefäß Blasen schlug.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt