089. Zwischen Löwen ... (1/2)

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Zwischen Löwen ...

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„Das sollte Ihrem Problem Abhilfe schaffen, Miss Granger", meinte Madam Pomfrey und reichte ihr einen Trank, den sie sofort schluckte. Wenig später verschwand der Schwindel in ihrem Kopf, ebenso das mulmig, flaue Gefühl in ihrem Magen.

„Besser?", fragte Ginny, worauf sie nickte.

„Ja." „Dann lass uns ein bisschen raus gehen, solange die Sonne noch scheint", griente ihre Freundin. Allerdings kamen sie nicht sonderlich weit. Gelinde gesprochen schafften sie es nur aus dem Krankenflügel, als Ron Hermione schnaubend zu sich zog.

„Was läuft da zwischen dir und Malfoy?" „RON!", zischte Ginny wütend, während Hermione kurz perplex guckte, ehe sie sich ruppig von Ron löste.

„Spinnst du jetzt völlig?!", fauchte sie sauer. Rons kalter Blick blieb.

„Verarsch mich nicht! Ich hab Augen im Kopf! Was war das gestern?!" „Ich hab keine Ahnung, was du meinst! Ehrlich gesagt könnte ich dich das genauso fragen! Hast du eigentlich komplett den Verstand verloren, so in der Halle herumzubrüllen und Draco an den Pranger zu stellen?!" „Ich hab nur die verdammte Wahrheit gesagt! Und lenk jetzt gefälligst nicht ab! Ich hab euch ganz genau gesehen!" „Und was hat der werte Herr bitteschön gesehen?!", zischte Hermione und verschränkte wütend die Arme vor er Brust. Ron schnaubte mörderisch, sodass ihm in einem Cartoon bereits Rauch aus den Ohren gekommen wäre.

„Du hast dich dem an den Hals geworfen!" Daraufhin blinzelte Hermione kurz überfahren, während Ginny und Harry sie total perplex ansahen. Ihre Freundin fing sich allerdings gleich wieder „WAS?" und sah Ron nun wie einen komplett Geistesgestörten an.

„Wann und wie habe ich mich Draco an den Hals geworfen?" „Als ihr aus der Halle raus seid! Du hast die Hand des Frettchens genommen und ihn schon regelrecht angehimmelt!", warf er ihr vor, worauf es sie schüttelte.

Während ihren Besuchen in Azkaban war es für sie irgendwann zur Gewohnheit und Selbstverständlichkeit geworden, seine Hand zu nehmen. Sie hatte so für sich und ihn eine tiefere Verbundenheit schaffen können. Eine, die ihm geholfen hatte, gleichermaßen wir ihr. Ihr hatte diese Nähe gutgetan. Richtig gut, denn, auch wenn die Situation alles andere als angenehm war, so hatte sie sich trotz allem wohl bei ihm gefühlt. Ein Wohlgefühl, was Ron jetzt nur zu offensichtlich noch mehr in die Nase gestiegen war, als ohnehin ihr bisheriges Verhältnis zu dem Blonden. Ginny und Harry tauschten einen zweifelnden Blick miteinander, ehe sie ihre Konzentration zurück auf die Streitenden legten.

„Merlin nochmal, geht's jetzt vielleicht noch kindischer? Ja, ich habe ihn bei der Hand genommen und aufmunternd angelächelt, weil er wegen deinem bescheuerten Auftritt schon wieder eine scheiß Laune hatte!" „Und da musstest du gleich Seelentröster spielen? Weil es dem räudigen Frettchen ja sooo schlecht geht", äffte er theatralisch herum, was Hermione zur Weißglut trieb.

„Du bist ein gottverdammter Idiot, weißt du das?! Es - geht - ihm - schlecht!", betonte sie jedes Wort deutlich und lehnte sich gefährlich zu Ron, bevor sie weiter schimpfte.

„Was denkst du eigentlich, was sie in Azkaban mit ihm gemacht haben? Tee getrunken?!" „Es ist mir scheißegal, was sie mit dem Penner gemacht haben! Ich will verdammt nochmal wissen, was DU gestern Abend mit dem getrieben hast!?", brüllte er halb. Sein Kopf war inzwischen purpurrot, und unterstrich so noch zusätzlich die pochende Ader an seiner Stirn. Hermione schnaubte.

„Wir haben nur etwas getrunken!" „ETWAS?", donnerte Ron. Hermione schrie allerdings zurück.

„JA!" „Du warst doch sturzbesoffen, so wie du vorhin rumgetorkelt bist!" „Na und?" „Du gibst es also zu?" „Ja! Und? Wir haben nichts gemacht! Wir haben nur geredet und hatten ein bisschen unseren Spaß!" „Spaß? Ja, klar!", zischte Ron verächtlich und funkelte sie unheilvoll an.

Was im Verborgenen liegt (1/?)Where stories live. Discover now